Donnerstag, 28. Februar 2013

Tag0018 - Der schmale Grat zwischen praktischer Organisation und Anpassung Teil 1



Teil 1: Selbstrechtfertigungen, Ablenkungen, Ausreden

Was sind die Notwendigkeiten im Leben und wer definiert sie? Sind sie an den persönlichen Wünschen und Vorlieben allein zu messen oder kann man von Lebensnotwendigkeiten im Sinne dessen was für alle gut und am besten ist sprechen? In wiefern legen wir uns ins Zeug für die Ziele des Lebens und wo versuchen wir für uns selbst Abkürzungen zu nehmen um uns einen temporären, eingebildeten Vorteil zu verschaffen?
Diese Fragen muss man sich stellen, wenn man es ernst meint mit der Selbstehrlichkeit und der Hingabe an das Leben, wenn man für das Leben steht und die Einheit und Gleichheit, die Verantwortlichkeit für die Gestaltung der Gesellschaft und des menschlichen Lebens im Sinne des gleichgerechten Zugangs zu den Möglichkeiten und Ressourcen der individuellen und gemeinschflichen Entwicklung/Ausbildung muss hiezu in vollem Umfang angenommen werden, was bedeutet, dass man selbst zum Teil des gesamten wird, sich als gleichwertiger Teil des gemeinschaftlichen Lebens sieht und diese Erkenntnis auch als gelebte Idenifikation umsetzt. Die Prioritäten des persönlichen Selbstinteresses, vor allem die gesellschaftlich und kulturell geprägten künstlichen Werteordnungen und Bestimmungen des individuellen Strebens werden bei diesem Prozess völlig auseinandergenommen und neu Konstruiert. Hierbei wandelt sich das ehemals als Selbstbestimmung und Freiheit fehlgedeutete, angepasste Verhalten egoistischen Strebens, rücksichtsloser Selbstgefälligkeit und Wetteiferndem Ehrgeiz um die lockenden Illusionen einer imaginären Gesellschaftsordnung zu der eigentlichen Selbstehrlichen Selbstbestimmung in eigenständiger, freier Entscheidung für die Wirklichkeit der Einheit und Gleichheit allen Lebens und der gemeinschaftlichen Notwendigkeit gegenseitiger Unterstüzung, um tatsächliche Entwicklung, Entfaltung und kreatives, produktives gesellschaftliches und kulturelles Potential zu erlangen.
Ein weiter Weg bis dahin, der mit vielen Hindernissen gesäumt ist. Da kommt es durchus vor, dass man aus der gewohnten Erwartungshaltung für jedes noch so kleine 'Opfer' das man bringt sofort und umgehend ein 'Leckerlie' zu erhalten schnell mal enttäuscht wird und glaubt, man könne jetzt langsam mal erwarten etwas zurückzubekommen für sein Bemühen, sein Engagement und die ganze Arbeit. Klingt ganz natürlich und ormal so eine Haltung. Aber genau da ist eben das Problem. Wenn sich solch eione Erwartungshaltung durchsetzt, wenn man es erlaubt und es zulässt hier die Unehrlichkeit sich selbst und dem Leben gegenüber nicht zu erkennen, macht man sich gleichermaßen wieder zum Opfer der eigenen Gedankensysteme, der Prägungen und konditionierten Selbstaufgabe aus Angst. Aus Angst vor Verlust, und zwar einem Verlust von etwas, das man noch überhaupt nicht besessen hat, und auf das man auch keinen wirklichen Anspruch hat. Es ist die Erwartungshaltung auf eine Entlohnung für das Hintergehen des Lebens und der eigenen Selbstbestimmung. Ein Spion, der die Hand aufhält um für seine verräterischen Dienste Bezahlt zu werden, so stellt sich unser Streben, unser Glaube an die Wertigkeit und Sinnhaftigkeit der menschlichen Identifikationsmuster und Lebensziele unserer Gesellschaften dar. Wir arbeiten nicht mehr für alle, für die Gemeinschaft, für das Wohl zukünftiger Genereationen, für die Entwicklung und den Wohlstand der gesamten Lebensgemeinschaft, nein, wir hecheln individualisierten Träumen einer Lebenserfüllung hinterher, einer individuellen Entwicklungsgeschichte der Person oder Persönlichkeit auf ihrem Weg zum Erfolg, zu Ruhm, Wohlstand, Anerkennung. Wir hoffen auf unseren ganz persönlichen Teil vom Kuchen und gehen dafür über Leichen, tun alles um uns diesen Traum zu erfüllen, der kurzsichtig, unvernünftig, sinnlos und zerstörerisch rücksichtslos ist, der aber vor allem in den meisten Fällen immer nur ein Traum bleiben wird, weil dies der Antriebsmotivator der Systematik überhaupt ist, der wir uns als Menschen freiwillig unterworfen haben. Der Glaube an und die Hoffnung auf das Erreichen unerfüllbarer Illusionen. Und bei diesem Streben setzen wir alles aufs Spiel, das Leben anderer, das Wohl der Gemeinschaft und das der Zukunft, unserer Kinder und aller anderen Lebewesen die diese Existenz mit uns Teilen.

Es ist aber - und ich werde nicht müde mich in diesem Punkt zu wiederholen - eine bewußte, absichtliche und gewollte Willensentscheidung für uns Menschen notwendig um diese ignorante Haltung dem Leben gegenüber aufrecht zu erhalten und vor sich selbst zu rechtfertigen. Die Entscheidung der Selbstbeschränkung auf die reine Bewußtheit, die Vorstellungswelt unserer Gedanken, konzipiert und konstruiert aus Bildern und Emotionen, generiert und verknüpft durch kulturelle Fremdeinwirkung, von uns selbst erlaubt und zugelassen, in uns gewachsen, überwuchern diese Illusionen und reinen Vorstellungen von uns selbst und unserem Leben die grundlegendsten Erkenntnisfähigkeiten, veranlassen uns auf völlig irrationale, selbstschädigende und lebensverachtende Weise zu denken und zu handeln. Diese bewußte Willensentscheidung zu bequemlicher Ignoranz und zur direkten oder indirekten Akzeptanz aller Konsequenzen offenbart unsere Verantwortlichkeit als Menschen für die Systeme die wir schaffen und leben. Es gibt kein Entkommen und wenn wir die Augen noch so fest zukneifen. Und wenn unser Glaube und unsere Hoffnung uns noch so sehr trügt und benebelt, die Vernatwortlichkeit und die Wirklichkeit der Konsequenzen können wir nicht abschütteln. Wir können sie höchstens versuchen zu ignorieren und immer mehr Anstrengungen darauf verwenden uns selbst etwas vorzumachen. Und genau das versuchen wir ja auch, vor allen Dingen in den 'großen' industrienationen, den Überfluß- und Luxusgesellschaften, in denen wir lächerlichen Übermut als Selbstbewußtsein zelebrieren, in denen wir wahnsinnige Verschwendungssucht als Zeichen der Entwicklung unserer Gesellschaft präsentieren, dort, wo wir versuchen in Fantasie und Märchenwelten abzutauchen, uns mit glitzernden Symbolen behängen und umgeben in der Hoffnung sie würden uns schützen und einen Wert einpflanzen, dort wo wir uns abstrampeln und den Hoffnungen hingeben vielleicht einmal ein kleines Stück vom großen Kuchen zu ergattern, nur um uns dann mit energetischen emotionsmomenten beim erleben virtueller Realitäten am Abend zufrieden zu geben, dort, wor wir an Armut, Verzweiflung, Hunger, Leid und Elend erfolgreich gelernt haben vorbeizuschauen um uns wieder unserer ganz persönlichen Agenda, verschlossen hinter den goldenen Toren des Kopfpalastes zu widmen, bis wir letztendlich in unseren letzten Atemzügen den Selbstbetrug zu spät bemerken und die Chance das Leben - und damit die Verantwortung für das Leben - bei den Hörnern zu packen längst vorbei ist.
Ablenkungen und Ausreden, Selbstrechtfertigungen, unsere ganze Kultur besteht aus diesen Begriffen. Tagtäglich lassen wir uns von unseren eigens kreierten Geistern und Dämonen bestimmen, berieseln, manipulieren, reden uns unsere Wünsche und Lebensziele immer wieder selbst ein, in form unzähliger Identitöten, persönlichkeiten in unsererGedankenwelt, der innere Dialog, die Zerrissenheit, der Konflikt, moral, Vernunft, Notwendigkeiten, Anpassung, Angst, Erwartungen, all das sind Programme über die wir keine Kontrolle mehr haben, von denen wir uns bestimmen und kontrollieren lassen. Wir folgen ihnen, auch wenn wir glauben uns gegen sie zu wehren. Unsere Welt die physische Realität unserer Gesellschaften, die Städte, die Industrien, die Strukturen unserer Gemeinschaft, unseres Zusammenlebens, all das sind projektionen, das manifestierte Chaos unserer Geister, unseres Bewußtseins und unserer Verlorenheit darin. Chaos, nicht Ordnung haben wir geschaffen. Die Strukturen unserer Systeme regeln das Chaos nach den Regeln des Chaos. Nur so kann es funktionieren dass wir an eine Ordnung glauben, die nicht existiert, dass wir das System das wir leben als Ordnung für notwendig halten während um uns herum das Leben im Chaos versinkt. Nicht etwa in einem natürlichen Chaos, nicht einem schöpferischen Chaos, sondern in einem vom Menschen kreierten, zerstörerischen Chaos dessen prinzipien der systematischen Vernichtung durch Ausbeutung folgen.
Wozu brauchen wir Ablenkungen? Wozu brauchen wir Ausreden und Selbstrechtfertigungen, wenn nicht dazu, uns von etwas für uns unerträglichem Abzuwenden? Und dieses Abwenden ist nur so lange überhaupt als willentlicher Akt erforderlich, so lange die Gegenüberstellung mit dieser unerträglichen, unangenehmen oder auch einfach nur anstrengenden Sache ohnehin unausweichlich ist.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe dem persönlichen Interesse des momentanen Bedürfnisses einen energetisch emotional aufgeladenen, unterhaltsamen Moment zu erfahren in vielen Fällen der notwendigen Erfüllung einer Aufgabe den Vorrang gegeben habe, die nicht in erster Linie meinem persönlichen Bedürfnissen diente.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe mich in gedanklichen inneren Dialogen der Selbstrechtfertigung und Entschuldigung zu verstricken, wenn ich versucht habe einem Offenbarungspunkt der Selbstehrlichen Selbstschau auszuweichen, dass ich es in Momenten in denen ich meinen Reaktionen und Abwehrmechanismen hätte gegenübertreten und sie überwinden können vorgezogen habe mich mit anderen Dingen die mir interessanter schienen abzulenken.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe die kurzfristige Befriedigung meines persönlichen Verlangens/Interesses über das Wohl aller zu stellen, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe ein solches Verlangen / Interesse dort erst zu generieren wo ich mir die Notwendigkeit der Gegenüberstellung meiner selbst mit meiner Selbstaufgabe an die egoistische Illusion meiner vergeistigten Selbst-Identifikation nicht eingestehen wollte ume eine Ausweichmöglichkeit als Ablenkung zu haben.

Ich setze die Selbstvergebung und die Selbstkorrigierenden statements im nächsten Blog fort.


Mittwoch, 27. Februar 2013

Tag0017 - Der Lerneffekt des bewußten Verzichts Teil 3: 'verdeckter Konflikt'

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Man tendiert als Mensch dazu, die emotionalen, intuitiven und vorprogrammierten Urteile über die ganz persönliche Wahrnehmung der Welt und sich selbst zu einem System zusammenzufassen, zu einer Gesamtheit, von der man dann nur noch einen vagen Drang, ein undefiniertes Begehren oder eine Aversion wahrnimmt, der man dann folgt, und das nennt man dann die eigene Person, bzw Persönlichkeit oder den Charakter. Und dabei sind die Inuitiven oder vorgeprägten Urteile, die Wertvorstellngen, Vorlieben und damit auch deren Gegenteil, die Abneigungen, noch relativ oberflächliche Systeme und sind sogar noch für einen selbst leicht durchschaubar. Man weiß in vielen Situationen in denen man den persönlichen Vorlieben folgt, dass sie nicht wirklich frei gewählte Vorlieben sind und dass sie in vielen Fällen offensichtlich schadhafte Konsequenzen haben, nachteilig für einen selbst und nicht selten auch andere, und dennoch glaubt man durch die Handlung gegen den gesunden Menschenverstand, gegen die rationale Vernunftentscheidung, sich als Person zu behaupten, sich selbst zu bestätigen und den eigenen Wert als diese Vorstellung von einer Persönlichkeit zu erhöhen, auch wenn man im Grunde weiß, dass sie nicht authentisch ist, dass diese Vorstellungen und auch die Vorlieben als Resultate der Erfahrungen und Wertvorstellungen nicht die eigenen sind und dass man aus diesem Grund auch eigentlich nicht frei ist, nicht selbst handelt. Doch man ist es so gewohnt und diese unterschwellige Einsicht in die geborgte Existenz befreit eben auch zumindest in der Vorstellung von der Verantwortlichkeit für etwaige Konsequenzen, man kann sich selbst rechtfertigen oder entschuldigen genau mit der Tatsache die man im Wahn der Persönlichkeitsbehauptung zu ignorieren und zu leugnen versucht. Es ist tatsächlich ein schizophrenes Spiel mit dem Leben. Ein Wahnsinn, eine Verschwendung und Selbstaufgabe, ein fehlgeleitetes Programm in einer Endlosschleife der Destruktion.

Dabei ist die Fähigkeit zur selbstbestimmten Entscheidung immer da, die Einsicht in den eigenen Selbstbetrug kann jederzeit vergegenwärtigt werden. Es mag sein, dass die Verblendungsechanismen, die eigene Benebelung, der feste, jahrelange Glaube an die Wahrhaftigkeit der persönlichen Sicht, der vorprogrammierten Wahrnehmung von Selbst und Welt so stark etabliert sind, dass die Symptome der bewußten Lüge auf eine andere Art wahrgenommen und wiedeum im Gitter der künstlichen Glaubenssysteme der vergeistigten Selbstidentifikation natürlich mißverstanden interpretiert werden.
Doch kann in jedem Moment der frustrierten Erkenntnis des Kontrollverlustes und der Dysfunktionalität der inneren Systeme gemessen an der Wirklichkeit dieser emotionale 'Breakdown' genutzt werden um zum Kern der Sache vorzudringen. Unglücklicherweise haben wir für eben diese Momente vorgesorgt und bedienen uns lieber der Mittel die legitim und gesellschaftlich akzeptiert angeboten werden, wie Alkohol und Entertainment beispielsweise, oder eben auch Zigaretten, um diese Momente der Wharheit nicht zu umgehen, sie nicht nutzen zu können, oder um überhaupt erst gar nicht in die Verlegenheit zu kommen uns selbst befragen zu müssen.

Diese vereinfachte, oder abstrahierte Wahrnehmung der eigenen Person als das was man ist, als die Persönlichkeit, lässt uns in unserer Lebensweise zu willenlosen, unzähligen Programmen und Unterprogrammen folgenden Wesen werden. Und bei der Verfolgung dieser Ideologie des Selbst als Persönlichkeit, sind wir angewiesen auf Glauben und Hoffnung, weil wir nicht verstehen, was wir tatsächlich sind und wie sich diese innere Struktur aus Gedanken, emotionen, gefühlen, Werturteilen und Bildhaften Illusionen und Projektionen der Wirklichkeit konstituiert und wie es funktioniert. Wir wagen den Schritt dieses Selbstverständnisses nicht, weil wir schon von diesen Glaubenssystemen und Strukturen abhängig geworden sind. Wir vertrauen unserem Glauben mehr, als unserer Wahrnehmung der Wirklichkeit, sofern wir zu dieser klaren Wahrnehmung noch in der Lage sind. Kinder sind es beispielsweise, und daher versuchen wir nicht ganz ohne Grund, sie so lange wie möglich von der Wahrnehmung der Welt und der Wirklichkeit so wie sie ist fernzuhalten. Sie würden jeden Respekt und jede Hochachtung die wir ihnen anzuerziehen versuchen vor dem was wir als 'Erwachsene' sind, vor dem, was Menschen in unserem System 'werden' können, den Zielen, dem Status, den Werten des gesellschaftlichen Strebens, verlieren.

Zurück zu dem bewußten Verzicht, dem Rauchen und den Zusammenhängen der Selbstbeurteilung und der Selbstwahrnehmung, den Rechtfertigungskonstruktionen und den selbstverursachten, körperlichen Konsequenzen.


Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und es zugelassen habe mir durch die Erwartungshaltung aufgrund der Meinungen und Überzeugungen anderer, die ich in mein eigenes Persönlichkeitsbild übernommen habe ohne sie selbst zu prüfen von vornherein die Konsequenzen und Wirkungen meiner Erwartung festgelegt und tatsächlich erlebt also manifestiert habe, wie beispielsweise das Husten am Morgen, das je nach Stimmungslage, je nach meiner akzeptierten und erlaubten emotionalen Selbstaufgabe und der inneren Zerrissenheit in Selbstverurteilung und Beschuldigungen entweder auftrat oder überhaupt nicht vorhanden war, unabhängig davon wieviel ich am Abend zuvor geraucht hatte.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe diese selbstverursachten und verstärkten Reaktionen, den Reizhusten und in der Folge des Selbstmitleids, der Opferhaltung und Selbstbeschuldigungen auch mal eine Erkältung oder andere leichte Erkrankung, wiederum zu benutzen um mich in Selbstaufgabe und frustrierter Selbstverurteilung tiefer in die Sackgasse der mentalen Sucht nach etwas das sich 'gut' anfühlt, nach etwas das mir eine Art Wiedergutmachung verschafft und das ich in Form des Rauchens als einen Teil meiner Persönlichkeit, meines Selbst und etwas dessen ich mir 'sicher' sein könne in mein Leben übernehmen kann, zu befördern.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe durch die Tatsache dass ich geraucht und daher meinen Körper zu meiner eigenen Unterhaltung zusätzlich 'belastet' habe anstatt gerade mehr Sport zu machen aus einer bewußten, klaren Entscheidung heraus meinen Körper zu reinigen und den Kreislauf anzuregen, mich in selbstrechtfertigenden Gedanken vom Sport treiben abgehalten und demotiviert habe indem ich mir immer wieder vorhielt, dass ich nun sowieso nicht mehr 'gut genug' sei und dass mir der Sport damit auch keinen Spaß machen würde, ohne mir selbstehrlich vor Augen zu halten dass ich darin noch mehr in die selbstgerechte Denkweise hineingeraten bin, in die Sackgasse des egoistischen Belohnungsdenkens, dass alles was ich tue für mich etwas positives in Form eines guten Gefühls mit sich bringen müsse.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben, dass ich mich in jedem Moment in dem ich in innerem Dialog in inneren Konflikt, Selbstbeurteilung und Selbstbeschuldigung gehe mcih selbst zurückhole in diesen Moment, in den lebendigen Moment in dem Atemzug den ich mache und mir vergegenwärtige, dass ich in diesen inneren 'Persönlichkeiten' nicht mein Selbst bin, sondern meine Gedanken, Vorstellungen und fremdprogrammierte Wertkonzepte, dass ich mich zum Opfer dieser Strukturen die ich selbst generiere mache ohne Selbstkontrolle und ohne Selbstbestimmung, ohne dass ich tatsächlich Verantwortung zeige für mein Verhalten und dessen Konsequenzen.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben zu freien, eigenständigen Entscheidungen in jedem Moment, zu Selbstehrlichkeit und Selbstvertrauen das auf der Fähigkeit basiert mir selbst gegenüber vertrauenswürdig zu sein, indem ich mir nicht nur in der Einhaltung der Vereinbarungen mit mir selbst vertrauen kann, sondern auch in Momenten des Rückfalls nicht in Gedankenkonzepte der Selbstrechtfertigung und Entschuldigung, der Selbstverurteilung und Selbstverdammung verfalle, sondern mir selbst die Ursachen und die Strategien die zu dem Schritt geführt haben selbstehrlich zu vergegenwärtigen, zu analysieren, zu lernen, mich besser zu verstehen, die Wege und Mechanismen meiner eigenen Persönlichkeitsprägung zu analysieren und zu dekonstruieren um wahrhaft selbstbestimmt leben, entscheiden und handeln zu können.

Ich bestimme und verpflichte mich selbst als Mensch und als das Leben, dass ich die sportliche Betätigung, das Laufen, das Training, als eine den Körper und meinen Geist fördernde Betätigung nutze, um in der Bewegung und dem Atmen zu mir selbst zu finden und mit mir selbst zu sein, dass ich in direkter Kommunikation mit dem Moment als mein Körper bin und darin der lebendige Ausdruck des Lebens selbst, und nicht in erster Linie als Wettkampf mit mir selbst und dass ich die unterschwelligen Motivationen einer programmierten Persönlichkeitswahrnehmung in Relation mit irrationalen, manipulativen gesellschaftlichen Werten wie Schönheitsidealen und Männlichkeitsvorstellungen, Leistungsdruck und ständigem Vergleich in mir aufdecke und dekonstruiere, sie zurückführe auf ihre Wurzeln in meiner Persönlichkleitsprägung und mich am Leben und dem was für das Leben am besten ist in allem was ich tue neu ausrichte.

Ich fahre in meinem nächsten Blog weiter mit diesem Thema fort ...

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 27.02.2013


Dienstag, 26. Februar 2013

Tag0016 - Der Lerneffekt des bewußten Verzichts Teil 2: Rauchen





















Nachdem ich bereits einmal für fast zwei Jahre aufgehört hatte zu Rauchen habe ich aus mir leider nicht mehr genau bekannten Gründen für einen relativ kurzen Zeitraum wieder geraucht um dann schließlich wieder aufzuhören, diesmal für mindestens drei Jahre, genau ist mir der Zeitraum ebenfalls nicht bekannt, jedenfalls habe ich ziemlich genau heute vor einem Jahr wieder eine Zigarette geraucht, weil ich 'Lust' darauf verspürt hatte und einer Stimmung nachgegeben hatte in der ich mich leer und gelabgweilt fühlte. Ich dachte, ab und zu eine Zigarette zu rauchen würde mir wieder etwas geben, ein neues Gefühl, etwas zum Genießen in Momenten der Ruhe oder Langeweile. Und das hat auch funktioniert, ich habe die ersten Zigaretten genossen, das Gefühl des Inhalierens, die leichten Schwindelgefühle, die Möglichkeit sich einmal für einen Moment 'auszuklinken' aus dem Alltag usw. Und eigentlich blieb das auch so. Ich konnte wirklich sagen, dass ich ohne Suchtverhalten an den Tag zu legen eine ganze Weile mit dem 'Gelegenheitsrauchen' zurechtgekommen bin. Ich habe natürlich nach einer Weile gemerkt, dass ich mich an diese Prozedur des Rauchens so sehr wieder geöhnt hatte, dass ich auch ohne Lust auf eine Zigarette und auch ohne sie zu genießen geraucht habe, nur um Zeit totzuschlagen beispielsweise oder um mich mit irgendetwas zu beschäftigen. In solchen Momenten habe ich dann überlegt was ich da eigentlich tue, ob ich das machen muss, ob ich das brauche. Und dann habe ich wieder für einige Tage, manchmal auch nur einen überhaupt nicht geraucht und erst nach drei oder vier Tagen wieder angefangen. Ich habe mich auch schon früher auf eine bestimmte Marke festgelegt, ich drehe wenn ich rauche selbst und rauche den 'organic' Tabak von NAS. Da der sehr selten in Tabakläden angeboten wird war ich dann auch das eine oder andere Mal sozusagen gezwungen nicht zu rauchen, weil ich den Tabak nur in der nächsten Stadt bekommen konnte. Also habe ich im Grunde festgestellt, dass mein Rauchverhalten im Vergleich zu früheren Jahren wesentlich bewußter und auch zwangloser geworden war und ich sah das als gute Sache an.
Ich sage gleich, dass es mir in diesem Blogpost nicht um irgendeinen Kampf gegen das Rauchen geht und ich auch nicht die 'tolle Story wie ich damit aufgehört habe' daraus machen will. Es geht hier in erster Linie um die Bewußtseinsmechanismen, die Gedankensysteme und Strukturen der Selbstverurteilung, der Manipulation durch Medien, Menschen und eigene Werturteile im Zusammenhang mit 'Rauchen' an sich und den Konsequenzen die es für mich vor allem aufgrund dieser Gedankenprozeduren hat und hatte.
Ich habe mit vierzehn Jahren angefangen zu rauchen und ich habe es im Grunde nicht wirklich genossen. Ich bin einfach so in die Abhängigkeit hineingeraten und habe das Rauchen zu einem festen Teil meiner Persönlichkeit werden lassen. Bastian ohne Rauchen, das war schon nach wenigen Jahren unvorstellbar für mich. Eine Zigarette gehörte eigentlich zu jeder Situation, zum Kaffee, nach dem Essen, beim Ausgehen, nach dem Einkaufen und sogar im Bett.

Als ich dann zu der oben geschriebenen Zeit aufgehört habe, ging das einher mir meinen ersten ernsthaften sportlichen Ambitionen, ich wollte mir selbst sozusagen beweisen, dass ich trotz meines langjährigen Rauchens und meiner eher unsportlichen Grundhaltung dennoch mit dem nötigen Willen und dem Einsatz gut und sportlich werden kann und fing mit dem Laufen an, einer Sportart die mir fremder nicht sein konnte, ich habe nie zuvor viel vom Langstreckenlaufen gehalten, im Gegenteil, ich habe es verbscheut. Außerdem hatte ich schon als Jugendlicher Probleme mit dem 'normalen' laufen durch ständige Muskelkrämpfe an den Schienbeinen und einer starken Unsicherheit im Gang. Daher war es gerade diese Sportart die ich gewählt hatte, weil sie so unwahrscheinlich war, fast so unwahrscheinlich wie die Vorstellung ich könnte ohne Zigaretten leben. Vor allem auch wollte ich mit dem Vorurteil aufräumen, dass man stark zunehmen muss, wenn man mit dem Rauchen aufhört und das war mir auch gelungen. Es war für mich ein harter 'Kampf' mit vielen Schmerzen und Motivationstiefs verbunden, aber ich war verbissen und überzeugt dass es gut für mich und wichtig wäre . Ich habe mir in dieser Zeit deutlich bewiesen, dass Durchhaltevermögen und Beständigkeit trotz Stimmungstiefs und langsamen Fortschritten einem die Fähigkeit gibt die größten und hartnäckigsten Barrieren des Geistes überwinden zu können und ich lernte in dieser relativ kurzen Zeit mehr über mich und meinen Körper als in all den Jahren vorher. Diese Phase wurde also für mich, für das was ich jetzt bin zu einem sehr wichtigen Bestandteil.
Ich habe wie bereits geschrieben schon eimal wieder angefangen zu rauchen und nach einer Weile wieder aufgehört. Während dieser Zeit des Rauchens hatte ich ähnliche Erfahrungen mir meinem Bewußtsein, den Selbstvorwürfen und den Folgen der Reue, der Sebstverurteilung und der depressiven Verstimmung aufgrund dieses 'Versagens' gemacht. Doch zu dem Zeitpunkt habe ich noch nicht wirklich verstanden was die Ursachen sein können für die Konsequenzen die ich körperlich und geistig erfahren hatte. Erstaunlicherweise war es das zweite mal weit weniger schwierig mit dem Rauchen aufzuhören und ich war swehr erleichtert als die phase des dauernden Verlangens nach einer Zigarette überstanden war.
In diesem Blog schreibe ich jetzt detaillierter über die kürzlichen Erfahrungen und die gedanklichen, die geistigen Vorgänge des letzten Jahres, vor allem im Zusammenhang mit meinen Anstrengungen der körperlichen, sportlichen Betätigungen und dem Selbstbild das sich für mich daraus entwickelt hat.

Ich muss vorwegnehmen dass ich das Rauchen durchaus immer noch genießen kann oder könnte, ich verachte oder verteufel es nicht, ich habe nur eben einige Punkte festegestellt, die es mir sehr schwer machen und gemacht haben, die Konsequenzen des Rauchens für mich selbst zu kontrollieren und zu verstehen, besoders in Anbetracht der Selbstunterhaltungen in meinem Bewußtsein und ihrer Steuerung und Kontrolle. Ich konnte feststellen, dass in Zeiten in denen die gedanklichen Selbstgespräche über Zweifel und Beschuldigungen über das 'Schwach werden' besonders präsent waren, vor allem aber auch die Selbstverurteilungen weil ich mir einredete, dass ich die sportlichen Erfolge die ich mir hart erkämpft und durch Disziplin und Beständigkeit erarbeitet hatte alle wieder zunichte mache, mich wieder in den abhängigen Zustand versetze in dem ich zuvor einmal war, dass ich mich in diesen Zeiten körperlich und gestig besonders 'geschädigt' gefühlt habe, dass ich beispielsweise besonders schlecht schlief, viel hustete und am nächsten morgen schlecht aus dem Bett kam und mir erst einmal die Bronchen freihusten musste, auch wenn ich vielleicht nur zwei oder drei Zigaretten am vorabend geraucht hatte.
Ich war in diesem Jahr viel mit inneren Selbstgesprächen über das Rauchen beschäftigt, immer wieder habe ich mich versucht von diesem oder jenem zu überzeugen, Pro und Kontra, ohne dass ich mir klar machen konnte, dass alle Argumente die ich im Geist durchging nicht meine eigenen, sondern die anderer waren, dass nichts davon meiner eigenen Erfahrung und meiner Analyse entsprungen war. Und ich habe erkannt, dass ich durch diese inneren Dialoge und Konflikte, durch die Selbstverurteilung gerade die Konsequenzen produziert und manifestiert habe, die in diesen 'Meinungen' die nicht die meinen waren zu befürchten standen.
Tatsächlich konnte ich für mich selbst herausfinden, dass meine eigene Wahl und die bewußte Akzeptanz der Verantwortung für meine Entscheidung die Voraussetzung ist für eine klare Linie im Umgang mit sich selbst und vor allem auch dem Rauchen, denn in den Momenten in denen ich mir klar darüber war konnte ich tatsächlich auch genußvoll rauchen und war vor allem dann nicht zu rauchen, wenn ich tatsächlich keine Lust hatte oder gemerkt habe dass es zu belastend ist. Und so waren auch die Konsequenzen in diesen Momenten nicht körperlich bemerkbar oder zumindest weniger.
Am schwierigsten stellt es sich für mich dar, mit der Angst vor dem Verlust der Sportlichkeit und Beweglichkeit klarzukommen. Vor allem jetzt im Winter dient die frustrierende, selbstverurteilende innere Überzeugung dass es ja, nachdem ich schon seit einigen Monate rauche sowieso keinen Sinn mehr machen würde jetzt mit dem Laufen wieder anzufangen als mehr oder wenigr willkommene Entschuldigung und Ausrede, wenn es zu unbequem und anstrengend erscheint rauszugehen. Und so habe ich auch das Laufen in dieser Zeit sehr stark eingeschränkt.
Wenn ich allerdings dann einmal die Motivation hatte wieder laufen zu gehen und gemerkt habe, dass der Leistungsabfall durch das Rauchen weit weniger auffällig war als erwartet, beziehungsweise kaum bemerkbar war, und ich dann aber nach einigen diesbezüglich 'motivierten' Tagen wieder mehr geraucht und mit dem Sport pausiert habe, dann kam dieser innere Dialog wieder ins Spiel und bremste mich, steuerte mich in meiner Stimmungslage und meiner Selbstbestimmungs- und Entscheidungsfähigkeit.
Ich musste also feststellen, dass meine Gedankensysteme und emotionalen Identifikationen im Zusammenhang mit meinem Selbstbild, dem Rauchen und dem Sport wesentlich stärker waren als die 'Sucht' nach dem Rauchen an sich und dass sie ein System gebildet haben, das mich sozusagen im Griff hält, ein Gerüst aus Gedanken, Illusionen, Werten, Urteilen und Interpretationen, so dass ich den Weg des geringsten Widerstandes gegangen bin, nicht unbedingt aus einem Suchtverhalten heraus, sondern vielmehr aus der bequemen Flucht vor der Selbstanalyse und Dekonstruktion dieses Bewußtseins-Systems. So ist jeder Schritt der Aufgabe einer Entscheidung bis zur Überwindung der Selbstverurteilung, der Hingabe an die Selbstaufgabe und der erneute Zweifel, die neue Vereinbarung mit sich selbst und dann wieder der Rückgriff auf die Vergangenheit als dem System der Selbstaufgabe und Selbstrechtfertigung ein Kreislaufgeworden und die ganze Zeit war der Punkt auf den es ankam nicht der, mit dem Rauchen aufzuhören, sondern der des verlorenen Selbstvertrauens aufgrund des Rückfalls, der nicht wirklich bearbeitet oder produktive als Lernprozess genutzt, sondern zur Selbstbeurteilung und Rechtfertigung emotionaler Neigungen mißbraucht wurde.

Es geht also vor allem genau um die Prinzipien des Lerneffekts des 'Bewußten Verzichts', zu erkennen und zu lernen wie die inneren Mechanismen und Programme der Selbstverurteilung, des Frusts, der Niedergeschlagenheit und Selbstaufgabe funktionieren, wie man selbst Verhaltensweisen sich antrainiert die eben diese zehrenden Systemabläufe in Gang setzen, wie man sich versucht aus der Veranwortung zu stehelen mit vorgefertigten Urteilen, fremden Meinungen und Analysen.


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mich in einem Moment der Suche nach Ablenkung, nach etwas Neuem, einem neuen Gefühl der Selbstwahrnehmung wieder mit dem Rauchen beschäftigt habe, dass ich wieder angefangen habe regelmäßig Zigaretten zu rauchenund dass ich es zugelassen habe, diese Angewohnheit wieder zu einem Bestandteil meiner Selbst werden zu lassen, obwohl ich mich von ihr aus unterschiedlichen, nicht einmal primär gesundheitlichen Gründen befreien wollte.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe einen Kreislauf der inneren Dialoge mit mir selbst über meinen Rückfall und die Dummheit meine Gesundheit aber vor allem meine Erfolge die ich durch mein Lauftrining erzielt hatte aufs Spiel zu setzen, dass ich mich selbst be- und verurteilt habe nur um in anderen Momenten wieder Rechtfertigungen und Gründe für mein Verhalten zu suchen und zu finden und dass ich vielleicht durch das gelegentliche Rauchen, aber vor allem durch diese inneren Konflikte und die Zerrissenheit, die an mir und meinem Körper zehrenden Stimmungsschwankungen denen ich über diese Dialoge erlaubt habe mich zu bestimmen meine Gesundheit aufs Spiel gesetzt, meinen Körper belastet habe nur um mich dadurch noch tiefer in Gedanken der Hoffnungs- und Sinnlosigkeit aller Bemühungen zu verlieren.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mein Handeln, meinen Selbstwert und mein Empfinden in dieser Sache vor allem durch die Meinungen, Beurteilungen und Sichtweisen anderer bestimmen zu lassen, dass ich versucht habe in ihren Meinungen, in ihren Leben Gründe und Rechtfertigungen für mein Verhalten zu finden, und nicht zu erkennen, dass ich letztlich mit mir selbst in Kommunikation stehe und es daher enorm wichtig ist authentisch und selbstehrlich zu sein, vor allem wenn es darum geht den Körper, die Signale und die Auswirkungen des Denkens auf seine Gesundheit/seine Funktionalität zu erkennen und zu verstehen.

Ich werde morgen fortfahren mit diesem Thema...

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 26.02.2013


Montag, 25. Februar 2013

Tag0015 - Der Lerneffekt des bewußten Verzichts














Unsere Lebensweise, der scheinbare Wohlstand den wir genießen, die Überflußproduktion, vor allem der Nahrungsmittelindustrie ist so abgrundtief verwerflich und inakzeptabel, dass einem die Worte fehlen. Beziehungsweise sind diese Zustände schon so oft in unterschiedlichster Weise formuliert und der Öffentlichkeit präsentiert wurden, ohne dass sich nennenswerte Änderungen ergeben hätten und man kommt irgendwie zu dem Punkt, dass es keine Ausdrucksweise zu geben scheint, kein Medium zur Übermittlung der 'Botschaft', das verstanden wird und das es dem Empfänger unmöglich macht sich abzuwenden. Ich war gerade wieder dabei, nach einer Phase des Verzichts auf Milchprodukte, mich wieder an den Verzehr von Käse zu gewöhnen, aus Bequemlichkeit, aus Gewohnheit und auch aus sogenanntem 'Appetit', ein Luxus der Nahrungsaufnahme den sich auch nur ein kleiner und immer kleiner werdender Teil der Menschen überhaupt erlauben kann. Doch es ist mir einfach nicht möglich dauernd wegzusehen oder mich beim Essen eines Käsebrotes ständig in Gedanken ablenken zu müssen von der Tatsache der unerträglichen, lebensverachtenden Mechanismen die hinter der Produktionskette dieses Nahrungsmittels heute stehen und arbeiten. Da ist es, wenn diese Art des Vergleichens von Lebenswürde überhaupt sinn macht, schon eher zu vertreten ein Stück Fleisch zu essen, denn das Martyrium dieses Tieres hat wenigstens ein schnelleres Ende, während die Milchkühe pausenlos immer wieder zwangsgeschwängert werden, während die Kälber wie ein lästiges Nebenprodukt einfach im Müll landen. Es hängen also an den paar Litern Milch einer Kuh das Blut und das Leben vieler Kühe sozusagen und letztlich der qualvolle Tot des vergewaltigten und ausgebluteten Muttertieres selbst. Der Käse müsste tief rot sein, und so auch alle anderen Milchprodukte die uns in bunten Verpackungen in den Supermärkten angeboten werden. Und tatsächlich ist natürlich auch diese Milch die dann verarbeitet wird oder die wir zu trinken beabsichtigen keinesfalls mehr als Milch zu bezeichnen wenn sie in den Regalen landet und durch allerlei Zusatzstoffe wie Farbstoffe der Vorstellung des Kunden von einem gesunden Stück Käse angepaßt. Nicht zuletzt auch aufgrund der unerträglichen Haltung der Tiere, der Qualen und der Pein die sie zu erdulden haben ist es unumgänglich sie mit einer großen Menge von Medikamenten am Leben zu halten, sonst würden sie wahrscheinlich unter diesen Umständen nicht einmal eine Woche durchstehen. Und natürlich landen all diese Rückstände und Wirkstoffe letztlich in der Milch. Da gibt es keine verantwortungsvollen Filtermechanismen und Methoden. Das müssen wir schon schlucken, wenn wir es uns anmaßen auf diese Art und Weise unsere unersättliche Konsumsucht zu stillen.

Ich weiß natürlich, dass mein Verzicht auf diese Produkte keinen großen Einfluß haben wird auf die Nahrungsmittelinustrie, dass sie übermächtig ist und immer weiter wächst, ihre Methoden des Raubbaus am Leben immer weiter verbessert. Doch ist es nicht diese Industrie die allein verantwortlich ist dass all das geschieht, sondern es sind die Menschen die konsumieren und daher ist es mein persönlicher 'Schalter' sozusagen, das, was ich sofort tun kann um einen kleinen Stein zu werfen, mein Mittel so weit es diesen Zweig des Gesamtproblems betrifft. Und daher übernehme ich diese Verantwortung auch insoweit es mir möglich ist. Dass das niemals das System verändert ist klar, darum soll es hier nicht gehen. Verantwortlich für diese Mechanismen ist das gesamte System, die Toleranz und Erlaubnis, die Akzeptanz der Menschen, aller Menschen in allen Bereichen des Lebens und der Lebensphilosophie der Gesellschaft. Das ist nur ein Punkt an dem jeder sehen kann, und so auch ich, wie sehr wir darauf geeicht sind den 'einfachen' und 'gewohnten' Weg zu gehen, wie schnell wir zurückfallen in die selbstgerechten Ideologien der egozentrischen Welt- und Lebenssicht, wir als unsere Gesellschaft konstituieren und aufrecht erhalten. Und wenn es nicht passieren sollte dass man fällt, und man es tatsächlich einmal schafft auf ein solches Produkt dauerhaft zu verzichten, dann erkennt man ziemlich schnell, dass man gezwungen ist zu konsumieren, dass man ihm nicht entrinnen kann, dem System, den Klauen und Tentakeln die uns fest umschlossen halten. Denn alles, auch das, was eben beispielsweise keine Milchprodukte enthält, alles was wir konsumieren, unterstützt und bezahlt eben genau dieselben Firmen, Unternehmen und Konzerne, die mit der Ausbeutung und lebensverachtenden Produktion solcher sogenannter 'Lebensmittel' wie dem industriell gefertigten Käse und der Milch Profit schlagen. Nur ein Beispiel für die Unausweichlichkeit ist das oftmals in veganen Produkten verwendete Palmöl für dessen Produktionsprozesse ebensolche lebensverachtenden und rücksichtslosen Mechanismen des Raubbaus und der Zerstörung von Lebensraum vieler Tiere die Folge sind. Natürlich vor allem aus dem Grund, weil der Profit die Unternehmen überhaupt erst zur Herstellung veranlasst. Es ist also natürlich keine Lösung zu verzichten, genausowenig ist Vegetarismus die Lösung der Problematik von Massentierhaltung und Tierquälerei in der Fleischproduktion. Es ist die kultivierte Ignoranz und Selbstentfremdung des Menschen in der Selbstaufgabe und Hingabe an ein System der Hoffnungen und Illusionen die zu diesen Konsequenzen in allen Produktionsbereichen führt.
Dennoch ist der Verzicht für uns, die wir in den reichen und mächtigen Überflußgesellschaften Leben, eine Option um die Einsicht und die Überzeugung der Untragbarkeit dieser Umgehensweise mit dem Leben auch umzusetzen. Ein Schritt, Selbstbewußtsein auf diesem Gebiet zu erlangen und im Verlauf dieses Prozesses der Entwöhnung die tiefe Verwurzelung dieser Denkstrukturen und der Selbstrechtfertigungsmechanismen tatsächlich bis ins letzte Detail zu erkennen, um sie letztlich auch wirklich und wirksam auflösen zu können.
Das ist dann auch die Botschaft die verstanden und gehört werden kann, die Botschaft des Exempels, des gelebten, umgesetzten Beispiels. Das gilt für alle Bereiche der Systemkonfrontation, der verantwortungsbewußten und gelebten Kritik. Dass die Worte nicht nur Gedanken bleiben, sondern dass sie ins Fleisch übergehen, dass sie gelebt werden. Das ist es, worauf es bei Veränderung ankommt. Nicht der Verzicht selbst, sondern das Verändern des Selbst, das Verstehen-lernen der eigenen Prägung, der Programme die in uns tief verwurzelt sind und unsere Identität bestimmen, bis wir sie bis zu ihren Anfängen zurückverfolgen, in uns selbst aufspüren, analysieren, dekonstruieren und uns selbst neu ausrichten, selbstbestimmt und eigenverantwortlich. Der Appetit, das Verlangen, der Geschmack, die Vorlieben und Gewohnheiten, warum sind sie so geprägt und woher kommen sie wirklich, sind sie selbstbestimmt, eigens gewollt oder vorprogrammiert, anerzogen, angewöhnt? Ist das Freiheit, wenn man sich und sein Leben, seine Entscheidungen, nach diesen Mustern und Programmen richtet, ohne sie zu verstehen, ohne nach dem 'Warum überhaupt?' zu fragen?

Es ist offensichtlich, wir sind nicht frei, wir können längst nicht mehr entscheiden was oder wen wir durch unser Konsumverhalten unterstützen, denn wir stützen immer das gesamte System. Wir haben unsere Selbstbestimmung zusammen mit unserer Verantwortung abgegeben, wobei wir die Verantwortung immer noch tragen, nur haben wir eine Illusion der Freiheit dafür in unser Bewußtsein eingepflanzt bekommen. Wir können das System durch Aktivismus nicht mehr stoppen. Die einzige, wirkliche Gefahr oder Bedrohung für diese Strukturen, für die Macht der Institutionen, ist die selbstehrliche Selbstanalyse, ein willentlich entschiedener Prozess des Selbstverständnisses, sich als Mensch als das zu erkennen, was wir sind, zu lernen wie unsere Gedanken- und Bewußtseinsstrukturen, unsere Emotionen, Gefühle und Ängste arbeiten, funktionieren und in Gang gesetzt werden. Wenn wir uns selbst verstehen, uns selbst kennen, dann können wir nicht mehr einfach manipuliert und programmiert werden, dann lassen wir uns nicht mehr auf Scheinargumente und Scheinexistenzen in einer gesellschaftlich- kulturellen Illusion ein. Vor allem aber lassen wir unsere Kinder nicht mehr den selben Gehirnwäscheprogrammen zum Opfer fallen die uns unfrei, ängstlich und verantwortungslos haben werden lassen, die uns unserer Würde entledigt haben. Erst durch diese Schritte der Veränderung unseres Selbst können wir das System verändern und die zerstörerischen Mechanismen stoppen. Es wird durch uns am Leben gehalten, oder besser gesagt wir sind dieses System, wir leben es, und daher müssen wir auch die Veränderung leben um sie zu bewirken. Es kann keinen anderen Weg geben. Und daher ist nicht die direkte Konsequenz des Verzichts auf Fleisch, Milchprodukte oder andere Konsumartikel die Lösung, sondern der selbsterhellende Prozess der Entwöhnung, der einem, wenn er in Hingabe und Selbstehrlichkeit gegangen wird, die Augen für die Programme und Gedankenstrukturen öffnet, die einen zur Selbstaufgabe, zur Unmündigkeit und Unfreiheit, zur Ängstlichkeit erst verleitet haben. Jeder Verzicht auf Überflüssigkeiten und die allseits gepriesenen Konsumartikel dieser Gesellschaft ist ein Lernprozess der zu mehr Eigenständigkeit und Selbstbestimmung führen kann.


Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 25.02.2013

Sonntag, 24. Februar 2013

Tag0014 - Wir starren das Leben erwartungsvoll an und erkennen uns selbst nicht




Gerade eben habne meine Frau, mein Sohn und ich zusammengesessen um den Abend ausklingen zu lassen und wir hatten die Idee unserem Sohn einen Affen zu zeigen, auf Youtube, weil er gerade viele Tiernamen und Laute lernt, und der PC sowieso an war. Also tippte meine Frau 'Schimpanse' oder 'Affe' in die Suchmaschine und öffnete eines der Videos. In diesem Video waren Bonobos zu sehen, in einem Zoo, hinter Glas. Wir haben beide, bzw. alle drei auf das Video geschaut und waren plötzlich sehr still, haben nur den Lauten der Affen zuehört, die durch den kahlen Raum in dem sie gefangen waren merkwürdig nachhallten und ich hatte den Eindruck sie würden genau aus dem Grund solche Laute machen, um diesen merkwürdigen Nachhall ihrer Rufe zu hören. Mir war dieses Video zu schauen sehr unangenehm und ich wußte aufgrund des Blicks meiner Frau und ihres Schweigens, dass es ihr genau so ging. Ich wußte auch sofort warum und weshalb es mir überhaupt nicht gefallen hat dieses Video anzusehen, weil es einfach unerträglich ist wenn man sich bewußt macht, dass diese Tiere, die sonst in Freiheit leben, sich selbst organisieren und vom Menschen überhaupt nichts wissen wollen, hier in einem kahlen Raum, vielleicht mit ein paar Quadratmetern eingezäuntem Gehege, eingesperrt von zahlenden Besuchern durch eine Glasfront tag für tag angegafft werden, und dass ihre Freiheit auf diese Ablaüfe den Rest ihres Lebens beschränkt ist. Sofort kamen mir etliche Interpretationen über ihr Verhalten das ich in dem Video sehen konnte in den Sinn. Ich hatte den Eindruck, als wäre ihnen unheimlich langweilig, als wären sie verstört und mir ging sogar der Gedanke durch den Kopf, dass sie im Vergleich zu ihren freien Artgenossen sicherlich geistig zurückgeblieben sind und ihr Verhalten das man dort beobachten kann auch sicher nicht authentisch ist und nicht das wirkliche Verhalten eines Bonobos wiederspiegelt. Mir ist natürlich klar, dass solche Interpretationen gewagt sind und dass ich keinerlei wissenschaftlich fundierte Kenntnisse über diese Affen und ihre Körpersprache habe, und so könnte ein Experte oder jeder andere meine Argumentation, dass diese Art der Haltung und der Präsentation nicht gut für die Tiere sei und ihnen schaden würde leicht wiederlegen oder in Frage stellen. Doch ist dies auch gar nicht meine Hauptargumentation, sondern ich sehe vor allem, dass in der Gesamtheit für uns als Menschen und unser Bild von den Tieren, unser Verhalten hier nicht vertretbar ist, weder den Tieren noch uns selbst gegenüber. Dadurch, dass wir solch ein Verhalten kultivieren, dass wir im Namen unserer Schaulust die Würde dieser Tiere verkaufen, verkaufen wir auch unsere eigene. Es ist ganz klar, dass diese Art der Tierschau, der Betrachtung der 'Natur' repräsentiert durch einzelne 'Exemplare' angesehen durch ein Glasfenster uns ihr nicht näher bringt, sondern im Gegenteil, uns weiter von ihr entfernt. Für diesen Punkt spielt es in erster Linie gar keine Rolle ob ich mit meiner Interpretation über das auffällige Verhalten der Affen recht habe oder nicht. Es ist das Verhältnis zum Leben selbst, das hier korrumpiert wird und unsere Prägung auf eine eingebildete Überlegenheit und Macht über die Tiere, die uns durch solches 'Entertainment' auf Kosten des Lebens und der Freiheit dieser Tiere imaginär von ihnen trennt. Es ist ein mentaler, sinnlicher Konsum, ein Voyorismus der verdeckt wird durch falsche Tierliebe, durch Scheinargumente die die Arterhaltung und Forschung in den Vordergrund stellen. Ich kann meine Interpretationen der Körpersprache dieser Affen in Frage stellen, prüfen und analysieren ob ich hier eventuell vorgeprägte Einstellungen meines Geistes, meiner Persönlichkeit überbewerte und projiziere, wenn es aber um den Punkt geht, dass ich diese zur Schau Stellung der Tiere nicht vertreten kann und will, dann finde ich dafür nur eine Ursache, nämlich die, dass ich selbst unter keinen Umständen mit diesen Tieren tauschen wollen würde, und das ist Grund genug mich entschieden gegen dieses Verhalten, gegen die Mechanismen der kommerzialisierten Gefangenschaft zu stellen. Diese Affen sind Lebewesen die unabhängig von uns existieren, kein Hund, keine Hauskatze die vielleicht gezüchtet und geprägt wurden in Gesellschaft von Menschen zu leben, wir haben einfach kein Recht im Namen unserer Neugier, unserer voyoristischen Triebe diese Lebewesen einzusperren und ihnen ihre Würde zu nehmen, nur weil wir es können und wir glauben, das allein wäre Grund genug zu der Annahme wir seien dazu berechtigt, denn wir seien ihnen ja überlegen.
Ich möchte nicht, dass mein Sohn einen Zoo sieht, dass er die Tiere eingesperrt sieht und ihren Hospitalismus als ihr natürliches Verhalten annimmt. Ich sehe einen Zoo in keiner Weise als nützlich, weder zu Informations- und Wissenszwecken, noch zu UNterhaltung oder zur Züchtung im Namen der Arterhaltung. Wenn wir als Menschen eine Lebensform vernichtet haben, durch unsere Ignoranz, unsere Selbstsucht und unsere Feigheit vor Veränderung, dann sollten wir das erkennen und zunächst akzeptieren was wir getan haben und die Verantwortung dafür übernehmen indem wir Schritte einleiten dies in Zukunft zu vermeiden, anstatt heuchlerische Maßnahmen zu ergreifen um einige wenige Exemplare in Gefangenschaft zu vermehren, während es im Grunde nur um ihre kommerzielle Ausbeutung geht.
Dieses Verhältnis zur Natur, zum Leben besser gesagt, ist von Grund auf fehlgeleitet und wird niemandem weiterhelfen, und schon gar nicht den Menschen sich selbst, als dem Leben das er ist, gleichermaßen mit allen Tieren die in seiner Gefangenschaft leben und leiden müssen, näherbringen.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe zu glauben, ich als Mensch sei dazu berechtigt Tiere einzusperren, ich wüsste besser als sie selbst was gut und sicher für sie ist und dass ich mein Urteil darüber, was ein sicheres und komfortables Leben bedeutet den Tieren durch die Akzeptanz dieses Denkens und meines daraus resultierenden Verhaltens aufgezwungen habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe auch ur für einen Moment zu glauben es könne Rechtfertigungsgründe für das Einsperren und zur Schau stellen von anderen Lebewesen geben.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe zu glauben, dass der Mensch sich ein Bild von denTieren Machen könne um sie besser zu verstehen, indem er sie in artfremder Umgebung einsperrt, indem er sie beobachtet wie sie sich in dieser Umgebung verhalten und dass dieses Wissen letztendlich einen Zweck habe, der sowohl dem Mensch als auch den Tieren dienlich sei, ohne zu bemerken und mir klarzumachen, dass vor allem in unserer menschlichen Welt all diese Rechtfertigungen nur eine einzige Motivation verdecken, die des Profits, die des Machtstrebens und in diesem Fall der kultivierung eines Überlegenheitsdenkens der Menschen.


Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 24.02.2013

Samstag, 23. Februar 2013

Tag0013 - Die Angst vor dem wirksamen Weg - und seine kategorische Ablehnung




















In meinem letzten Blog habe ich über den 'Freien Willen' und die damit zusammenhängenden Illusionen in unserer Welt geschrieben. Es war keine Fortsetzung geplant, aber dieser Punkt bringt es mit sich, dass er in fast allen Bereichen der Dekonstruktion menschlicher Denkweisen eine zentrale Rolle spielt. So auch in der Reaktion auf Wege und Verhaltensweisen, der Ablehnung, der Verunglimpfung und dem Angreifen jedweder Offenbarungen die die Glaubenssätze der eigenen Persönlichkeitssysteme nicht nur in Frage stellen, sondern sie entkräften und als das darstellen, was sie wahrhaftig sind, vor allem dort, wo sie reines Selbstinteresse und irrationale Beweggründe bei gleichzeitiger Ignoranz gegenüber ihren inakzeptablen Konsequenzen verklären sollen.

Die Freiheit des Menschen ist überall dort fragwürdig, wo er sie sich nicht eigenständig selbst gibt. Überall dort wo er sie abhängig macht von äußeren Umständen und Systemen, die ihm die Freiheit seiner Entscheidung ermöglichen. In unserer Welt als Mensch zu leben, bedeutet innerlich zerrissen zu sein, zwiegespalten zwischen gedanklicher Selbstwahrnehmung, der persönlichen Prägung und Konstitution der Entwicklungsgeschichte der Person und der Wirklichkeit die immer wieder mit dem virtuellen Bild menschlicher Gesellschaften kollidiert, das auf diesen persönlichen Illusionen und Ideologien basiert, welche die Prinzipien der Wirklichkeit des realen physischen Lebens kaum in Betracht ziehen. All das ist ein Ergebnis der Selbstaufgabe des Menschen, des Individuums, der Anpassung an imaginäre Werte die künstlich erzeugt und eben durch diese Anpassungsprozesse aufrecht erhalten werden. Die freie Entscheidung, die den Freien Willen des Menschen voraussetzt findet sich in unserer Welt nur in diesem einen Punkt der freien Entscheidung für die Ignoranz, für die 'Bequemlichkeit' eines komplett vergeistigten Daseins das zu seiner Aufrechterhaltung all die Konsumgüter braucht die die Gesamtheit der Gesellschaften zur Verfügung stellen und zu deren ausreichender Produktion sie die Ressourcen des wirklichen Lebens, des physischen Lebensraums rücksichtslos und ohne Sinn für Nachhaltigkeit ausbeuten. Dass das Prinzip des stetigen Wachstums das unsere verherrlichte Wirtschaftswelt bedingt und ausmacht ein deutliches Signal innehat, nämlich dass dieses immer weiter und bis ins unermessliche gesteigerte Konsumverhalten und seine Notwendigkeit um die Menschen 'bei Laune' zu halten genau die Mechanismen eines Suchtverhaltens wiederspiegelt, eines Abhängigen Menschen der sich selbst aufgegeben hat und offensichtlich alles andere als frei ist, wird nicht einmal angesprochen wenn wir uns den scheinbar unlösbaren Problematiken dieses realitätsfremden Verhaltens das wir kultiviert haben gegenüber sehen. Und so ist auch die Ablehnung jedes gesunden Menschenverstandes der es wagt die tatsächlichen Ursachen der Probleme und der drohenden Selbstzerstörung anzusprechen ein analoges Verhalten zu dem eines zutiefst abhängigen, eines süchtigen Menschen. Die Selbstsucht die darin sich zeigt ist nur ein Beiwerk, sie ist die notwendige Egozentrik eines sich selbst rechtfertigenden Opferdenkens, eines geschwächten, verzweifelten und doch von dem erdrückenden Zwang der empfundenen Gefahr des Entzugs getriebenen Menschen der nun diesen Antrieb der Sucht als Lebens- und Handlungsmotivation akzeptiert und verinnerlicht hat. Ein heroinabhängiger Mensch, wenn er konfrontiert wird mit den wirklich notwendigen Schritten für eine Befreiung von seiner Sucht, reagiert mit totaler Abwehr, mit Ablehnung, unterstellt seinem Gegenüber alle erdenklichen Dinge, er wird paranoid und mitunter Gewalttätig, er wird sich erst dann der Wahrheit dieses Lösungsweges eines kalten Entzugs stellen, wenn der Leidensdruck unerträglich wird oder aber wenn er keine andere Wahl mehr hat. Der Weg zurück in die Sucht in die offensichtliche Sackgasse erscheint in jedem Moment als der angenehmere, bequemere Weg, auch wenn die Folgen und die unausweichliche Selbstzerstörung, von den Konsequenzen die er über sein Umfeld bringt mal ganz abgesehen, unübersehbar auch für ihn sind. Mit Freiheit und freier Entscheidung, da will mir sicher jeder zustimmen, hat das nichts zu tun. Der freie Wille wäre die Entscheidung die Verantwortung für sich und andere zu akzeptieren und zu übernehmen und jeden Schritt zu gehen der auf diesem Weg notwendig ist, egal wie schwer oder undenkbar er auch sein möge. Nicht nur um sich selbst zu retten, sondern um ein Beispiel zu geben, um das System der Selbstvernichtung aus zu stoppen, um die Angst zu überwinden und sich das Leben und seine Befreiung zur Bestimmung zu machen. Dafür lohnt es sich zu leben und dafür lohnt es sich zu sterben. Und so stehen wir als abhängige von Komsumverhalten, Statusdenken, Jahrhundertealten Wertvorstellungen die in unser Bewußtsein gebrannt sind, als ABhängige unserer Angst und unserer eigenen Systeme die uns von ihr ablenken sollen, die aber genau diese Angst ausnutzen um uns gefügig und funktional handeln zu lassen, um den reibungslosen Ablauf der kontinuierlichen Selbstverblendung im Namen von Illusionen und fanatisch fantastischen Identitätskonzepten eines erhabenen, überirdischen Menschen der nicht nur abgetrennt von allem existiere, sondern der sich frei machen könne von den einheitlichen Grundprinzipien der physischen Existenz.
Wir sind Wesen mit einem Bewußtsein, ja. Aber wir sind zunächst Wesen, Organismen, Leben gleich und eins mit allem Leben in dieser Existenz. Und so lange wir nicht die Verwirrung und Verblendung erkennen mit der wir uns betäuben und berauschen um unserer Eigenverantwortlichkeit für alles Leben gleichermaßen aus dem Weg zu gehen und uns ihr nicht aufrecht, bzw. aufrichtig in bedingungsloser Selbstehrlichkeit stellen um ein Leben in Würde und Freiheit für alle gleichermaßen hier in dieser Existenz zu ermöglichen - wozu wir durchaus fähig sind - so lange wird jeder Versuch und jede Anstrengung uns als bewußte Menschen weiterzuentwickeln und unser Potential voll auszuschöpfen vergebens und kontraproduktiv sein, denn die Freude am Leben als das Leben kann nie auf Kosten anderer, unter brutaler Ausnutzung der gewaltsam hergestellten Ungleichheit wahrhaftig sein. Sie ist höchstens ein 'Quick-fixing', ein emotionales Aufbäumen ohne Nachhaltigkeit und ohne wirklichen Sinn. Das Ergebnis ist die Sucht nach mehr, die Gier nach mehr Bewußtseinsreizen, koste es was es wolle. Daher ist alles was wir in unserer Welt fortschrittlich nennen und als 'hohen Entwicklungsstand' bezeichnen nichts weiter als Spielzeug für den Geist, für das Bewußtsein, für die virtuelle Realität im Kopf der einzelnen Menschen, die durch gezielte Manipulation und Prägung zu emotional- und gedanklich verknüpften Systemen programmiert werden, die auf eben diese Reize, diese Symbole des Konsummarktes reagieren um sich dort den nächsten und den übernächsten 'Hype' zu holen. 

Nichts ist frei in dieser Welt, niemand ist frei in seinem Willen. Es gibt nur eine wirklich freie Entscheidung die dem Menschen zur Verfügung steht, und das ist die zu gnadenloser und bedingungsloser, selbstehrlicher Selbstanalyse, um sich und seine inneren Funktionsweisen der Gedankensysteme, der Mechanismen der emotionalen Trigger und der Reaktionen verstehen zu lernen um sich von Fremdbestimmung und Selbstmanipulation zu befreien. Daraus wird und muss in der Konsequenz auch das System so wie es ist enden, denn es ist eine Projektion dieser Selbstaufgabe des Menschen, die die Manipulation der Massen, die Ausbeutung und die Ignoranz ihr gegenüber erst möglich macht. Wenn sich der Mensch Schritt für Schritt selbst dekonstruiert und erkennt, dass die Bewußtseinssysteme die er für sein Selbst gehalten hat künstlich waren, ein Resultat seiner Ignoranz und antrainierten Schwäche, dann wird er sich als das, was bleibt, gleich und eins mit dem Leben sehen. Und das macht es für ihn unmöglich und inakzeptabel weiter an einem solch absurden System der selbstzerstörerischen 'Fixerei', der bewußten Abkehr vom Leben und der Flucht in Wahnvorstellungen festzuhalten. 

Im Grunde wollte ich in diesem Blog darauf hinaus, dass es ganz normal und zu erwarten ist, wenn man mit solch grundlegenden Infragestellungen der allgemein akzeptierten und nicht einmal mehr wahrgenommenen Selbstidentifikationen des Menschen als reine Illusion einer überwertigen Persönlichkeit, als Verneinung seiner Würde und seines Potentials, seiner Freiheit als Lebewesen, unter Aufbringung der unwiderlegbaren Beweise der Konsequenzen, der durch und durch irrationalen Handlungen der Menschenmassen, der unsagbaren Ignoranz gegenüber all dem Leid das der Mensch dem Leben antut auf der einen und der dreisten Heuchelei seines Selbstbildes als Mensch als erhaben, intelligent und 'gut' auf der anderen Seite öffentlich wird, dass die Gegenwehr und Abwehrreaktion vieler Menschen ganz enorm sein wird und sein muss, dass Menschen versuchen werden diesen Weg unmöglich zu machen, ihn zu verunglimpfen und als 'böse' darzustellen, denn, und das ist der Knackpunkt: es ist der Weg, der tatsächlich etwas bewirken wird. Und zwar weil er offen und ehrlich die Ursachen der Probleme aufspürt, weil er die Möglichkeit des Menschen nutzt, Selbstehrlichkeit zu kultivieren und dabei ohne Angst ist vor der Verantwortung die das mit sich bringt. Im Gegenteil, im Grunde ist es gerade die Akzeptanz der Eigenverantwortlichkeit für und als das Leben, die einen Menschen erst lebendig macht, die ihn vertrauenswürdig, eigenständig und verlässlich macht, und die ihn in die Lage Versetzt, sein gesamtes Potential als Mensch auszuschöpfen, weil ihm nicht mehr sinnfreies Selbstinteresse im Weg steht, sondern weil er in all seinem Tun dem Leben selbst zugewandt ist, eins mit ihm ist und somit die Unterstützng des gesamten Lebens in all seinen Enscheidungen auf seiner Seite weiß.

Dieser Weg, diese Entscheidung richtet sich nicht 'gegen' irgendwen oder irgendetwas, es ist kein 'rebellischer' Weg, sondern ein Weg der Akzeptanz der Einheit und Gleichheit als das Leben, für das Leben, ein Weg, der Verständnis kultiviert indem der Mensch zunächst sich selbst vollständig verstehen lernt. Es ist auch kein Weg der Möglichkeiten ausschließt, der auf ein festes Ziel als einem festen Zustand hinausläuft. Im Gegenteil, es ist der Weg, der als einziger völlige Freiheit für das Leben vorsieht und darin auch die gesamte Entfaltung der Einheit des Lebens in seiner Vielheit erst möglich macht, indem er die notwendigen Verhältnisse und Voraussetzungen schafft, indem er allem Leben diese Freiheit ermöglicht.
Das ist der Weg, der beginnt mit der ersten, eigenständigen und freien Entscheidung eines jeden Einzelnen. Er kann nicht angeleitet oder initiiert werden, denn dann wäre es kein freier Wille mehr. Der einzige Sinn der 'Gruppe' ist der der bedingungslosen gegenseitigen Unterstützung auf diesem Weg, nich der der Kontrolle. Am gesunden Menschenverstand und den notwendigen Bedingungen in Akzeptanz unserer Wirklichkeit, der Welt so wie sie ist und uns selbst, so wie wir geworden sind ausgerichtet und von diesem, gleichen Startpunkt aus gemeinsam den Weg der Selbstbefreiung und damit der Befreiung des Lebens zu gehen, das ist frei ausgedrückt der Sinn von 'Desteni', es ist die Gesamtheit der Menschen die diese Entscheidung aus freiem Willen getroffen haben und die sich jeder für sich, aber in gegenseitigem Austausch und gegenseitiger Unterstützung, in diesem Prozeß befinden, in jedem Atemzug, in jedem Moment ihres Lebens. Es ist die eigene, selbstbestimmte Entscheidung zur Selbstbefreiung in einem Moment der Selbstehrlichkeit, die dich sozusagen zu einem 'Destonian' macht, auch wenn du nie davon gehört hast. Es ist möglich diesen Weg allein zu gehen, jedoch ist es ungleich schwieriger mit den Widerständen des eigenen Systems fertig zu werden ohne den Support anderer, die ebensolche Schwierigkeiten vielleicht bereits überwunden haben oder mit dir gemeinsam überwinden.
Die Reaktion der Anklage und der Beschuldigung ohne jede Beweisführung, ohne jeden Hintergrund und ohne eigene, selbstbestimmte Recherche und eigenständige Beurteilung, die Abwehr in Übernahme von Urteilen anderer ist vielmehr als bedenklich und gefährlich zu bezwichnen, denn man gibt sich, ganz entlang der Prinzipien unserer derzeitigen Sytsteme, in Abhängigkeit von eingebildeten Instanzen und Autoritäten denen man die Vernatwortung für die eigenen Entscheidungen und damit die Kontrolle über das eigene Leben übergibt, aus Angst und Bequemlichkeit, aus Furcht vor der Eigenverantwortlichkeit, der freine Enscheidung und des freien Willens, den man so gerne hätte. Was man fürchtet ist, dass es wahr sein könnte, dass man nachdem man selbst sich offen und ehrlich informiert und nachgeforscht hat, nachdem man an sich selbst und in sich selbst herausgefunden hat, dass diese Entscheidungsmöglichkeit und die Freiheit des Selbst mit all den Konsequenzen der Eigenverantwortlichkeit tatsächlich wahr ist, nicht mehr so einfach in der Lage ist, sich selbst weiter zu belügen, sich selbst etwas vorzumachen indem man so weitermacht wie bisher, indem man sich versucht in Ignoranz zu üben, die Verantwortung für die Konsequenzen des eigenen Lebens, der eigenen Akzeptanzen und erlaubten Verhaltens- und Denkweisen abzuschieben. Man könnte erkennen, dass diese Abwälzung der Verantwortlichkeiten bedeutet, sich selbst aufzugeben im Tausch für eine Illusion eines Lebens, eines Selbst als einer abgetrennten Person, die nichts weiter ist als eine Blase die ohne die Ignoranz und Selbstaufgabe der 'anderen', ohne ihren Glauben einfach zerplatzen würde. Doch platzen wird sie so oder so, wenn der Körper endet, wenn das Leben das dich bisher ausmacht transformiert wird, dann werden die Illusionen einfach verschwinden und nichts bleibt zurück als das Leben selbst, und die realen Konsequenzen deiner Akzeptanzen, deiner Erlaubnis, deiner Selbstaufgabe an ein trügerisches System.

mfg

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 23.02.2013


Freitag, 22. Februar 2013

Tag0012 -Was uns zum Menschen macht ist was uns verdammt



Wir glauben, dass der 'Freie Wille' uns als Menschen definiert, wir glauben, dass wir etwas 'besonderes' sind, weil wir freien Willen haben, und doch wissen wir so wenig über diese Freiheit von der wir sprechen. Wir wissen nicht, warum wir etwas wollen, wenn wir etwas wollen. Die einzigen Ausnahmen sind die lebensnotwendigen Dinge, wir wollen Essen, wenn wir hungrig sind, wollen trinken wenn wir durstig sind, suchen Schutz vor Kälte oder Hitze. Doch sind diese Dinge keinesfalls frei, und nur bedingt gewollt. Was Menschen wollen, ist in hohem Maße definiert durch die Persönlichkeitsstruktur, die Kultur in der sie aufgewachsen sind, and was sie 'gewöhnt' sind und was ihnen Erfahrungsgemäß ein 'gutes Gefühl' verschafft hat. Doch auch diese Wünsche, da sie geformt und entwickelt wurden durch äußere Einflüsse und Umstände, sind keineswegs frei gewählt. In unserer Gesellschaft des Überflusses und der Überflüssigkeiten, in der Menschen Tag für Tag überflüssige Dinge konsumieren, in der sie sich an kulturelle Wertansprüche und Normen anzupassen versuchen indem sie bestimmte Kleidung, Autos oder Häuser kaufen, ist dieser Freie Wille auf einer Grundlage aufgebaut, die gezielte psychologische Manipulation ist. Die Werbung, die Urteile der 'anderen', das Ansehen und die Filmindustrie bestimmen den Willen der Menschen. Er ist kein Resultat einer natürlichen, unbeeinflußten Entwicklung, sondern er wird bedingt durch die gesellschaftlichen Wertsysteme. Er ist nicht frei, er ist nicht individuell und eigenständig gewählt. Konfrontiert man Menschen mit den Konsequenzen unseres Konsumverhaltens, zucken sie bildlich gesprochen mit den Schultern und weigern sich, ihre Verantwortlichkeit dafür einzugestehen. Wie passt das mit einer freien Willensentscheidung zusammen? Wenn die Entscheidung sich einen Pullover zu kaufen, der unter unmenschlichen Bedingungen von Kinderhänden zusammengenäht wurde eine freie Willensentscheidung ist, ein Ergebnis eines analytischen, selbstbewußten Entscheidungsprozesses, dann stehe ich zu den Konsequenzen und habe sie in meiner freien Entscheidung mit einkalkuliert, dann muss ich die Verantwortung für die Zusammenhänge dieses Konsumverhaltens mir selbst und auch anderen gegenüber eingestehen und rechtfertigen können. Doch diese Rechtfertigung bleibt aus, stattdessen versucht man sich herauszureden, sich zu entschuldigen, sich als Opfer und als hilflosen Menschen darzustellen und offenbart darin den Selbstbetrug des 'Freien Willens' der offensichtlich keine Rolle gespielt hat.
Wir sind alle Opfer dieses Glaubens an 'Freien Willen', doch haben wir uns dieses Glaubensbekenntnis selbst geschrieben. Wir fallen also uns selbst zum Opfer wenn wir daran festhalten zu glauben wir seien abgetrennte Individuen die sich aufgrund ihrer Bewußtseinsfähigkeiten, ihres freien Willens und ihrer 'Bestimmung' einen Weg durch dieses Leben bahnen. Das ist die Philosophie die wir leben, und es ist eine Illusion. Die Wirklichkeit zeigt uns deutlich den Irrglauben der dahinter steckt. Wir sind nichts weiter als programmierte Biomaschinen, und wenn wir uns lediglich einreden wir wären mehr als das,, ändert das nichts an unserer Funktionalität innerhalb der Systematik. Wir nehmen lediglich unterschiedliche Rollen ein. Die des Erfolgsmenschen, der die vorgeschriebene Karriereleiter der Machtpositionen erklimmt, die des Querulanten, der sich eine rebellische Persönlichkeit zulegt, einen Aufmerksamkeitssüchtigen Charakter, die des kränklichen Opfers das in der Hilflosigkeit seine Identität sucht, alles systemimmanente, vorgeschriebene Programme, keins davon ist frei gewählt, entspringt dem eigentlichen Potential des Menschen.
Wir könnten mehr sein, als das was wir sind, wir könnten tatsächlich eine eigenständige Entscheidung treffen und bisher sehe ich auch nur eine einzige: die Entscheidung für die Wirklichkeit. Nicht die Wahrheit, denn die Wahrheit innerhalb einer bestimmten Systematik muss nicht identisch sein mit der Wirklichkeit. Die Wirklichkeit können wir erkennen, ganz einfach, ohne zu philosophieren, ohne zu idealisieren. Die Wirklichkeit lässt sich mit gesundem Menschenverstand nicht wegdiskutieren. Die Wirklichkeit unserer Existenz ist für jeden einzelnen hier und jetzt spürbar, erlebbar und die Entscheidung sie anzunehmen und zu akzeptieren, dass wir hier gleichermaßen in Existenz sind, sozusagen, voneinender abhängen und miteinander verbunden sind ist für jeden greifbar und gehört zu der natürlichen Verantwortlichkeit die sich aus der Nutzung des Verstandes ergibt. Die Konsequenzen unserer Lebens- und Denkweise sind unabdingbar mit uns verbunden und da liegt die eigentliche Entscheidungsfähigkeit des Menschen, sich entweder für die logische Konsequenz der Verantwortlichkeit zu entscheiden, oder ein leben voll und ganz in Gedanken, in einer Illusion in Ignoranz zu führen und sich dadurch zum Opfer des eigenen Bewußtseins zu machen. Die Verantwortlichkeit geht dadurch jedoch nicht verloren, sie wird nur willentlich ignoriert, in einem feigen Akt der Verleugnung des Selbst als gleicher Teil des Lebens. Erst wenn wir die Einheit und Gleichheit des Lebens, ungefärbt und ungetrübt durch künstliche Bewußtseinsfilter in ihrer Wirklichen, realen Konsequenz annehmen und akzeptieren können wir von so etwas wie einem 'Freien Willen' sprechen, nämlich dem freien Willen des Lebens selbst, sich frei und ungezwungen zu entfalten, entlang den eigenen Prinzipien und Möglichkeiten, zum Wohle aller Lebensformen. Diese Möglichkeit ist keine Utopie oder Illusion, sie ist Wirklichkeit unter allen Lebensformen, mit Ausnahme des Menschen, der Glaubenssysteme, Illusionen und emotionale Energiesucht dem Leben als das was er wirklich ist vorzieht. Ich verneine dadurch nicht den Geist, das Bewußtsein, ich lehne es nicht ab, im Gegenteil. Erst wenn man als Mensch sich selbst in seiner Gesamtheit erkennt und versteht, erkennt man auch das Trugbild dem man sich selbst hingegeben hat, der Selbstidentifikation allein über Ideen, Bilder und Vorstellungen des Bewußtseins, der Abhängigkeit von Gedankenmustern und Idealvorstellungen. Wirklichkeitsfremde, Selbstfremde Selbstidentifikation ist die Ursache für so viele Konflikte, Ungleichheiten, Gewalt und Zerstörung und all das dient niemandem, nicht den einzelnen Individuen und nicht der Gemeinschaft, nicht dem Leben selbst. Wir sind das Leben, und wir wissen es auch, Es fällt uns nur unglaublich schwer die Angst die uns anerzogen wurde und die wir im Verlauf unserer Entwicklung innerhalb der gesellschaftlichen Strukturen weiter kultiviert habe zu überwinden und den Schritt aus der vergeistigten Abhängigkeit zu tun und endlich eigenständig und selbstbestimmt zu leben. Selbstbestimmt im Sinne des eigentlichen Selbst, des Lebens das wir als Fakt vor Augen haben, im Sinne der Einheit und Gleichheit des Lebens. Jeder hier kann das erkennen und doch treffen wir die bewußte Entscheidung und abzuwenden, aus Angst vor der Verantwortlichkeit. Aus Angst und verantwortungslosem Handeln kann aber niemals Freiheit, Selbstbestimmung und Eigenständigkeit oder gar ein freier Wille entstehen. Kein Ablenkungsmechanismus, keine Philosophie, keine Droge, kein Unterhaltungsprogramm kann diesen Konflikt in uns allen vollständig verdecken oder gar lösen. Daher sind wir wahrhaftig verdammt, so lange wir uns vor unserer eigenen Angst fürchten.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe zu glauben meinem Willen zu folgen ohne zu wissen und zu verstehen warum ich etwas will wäre ein zeichen von Freiheit.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und es zugelassen habe zu glauben, das Bewußtseinsprodukt meiner Erfahrungen, Erinnerungen und Werturteile zu sein ohne wirklich zu verstehen wie diese emotionalen Muster, die Verknüpfungen mit Bildern, Erlebnissen und Erfahrungen wirken, warum sie mich auf bestimmte Weise beeinflussen und aus welchem Grund ich in jedem Atemzug mehr geglaubt habe diese Vorstellung von mir als dieses Gebilde aus Erinnerungen und Gedanken zu sein als dieser atmende Mensch, als dieser lebendige Organismus als Teil dieser Existenz.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe zu glauben ich sei in meiner Eingebildeten Isolation als diese Vorstellung in meinem Bewußtsein in meinem Verhalten der Erfüllung meiner Wünsche legitimiert und gerechtfertigt und müsse mich nicht um die Konsequenzen die mein Verhalten für andere hat kümmern.

Ich vergebe mir selbstm dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe den inneren Konflikt mit mir selbst nicht als die Möglichkeit der Entscheidung für ein verantwortungsbewußtes Leben in Akzeptanz meiner Eigenverantwortlichkeit zu nutzen, sondern versucht habe ihn mir zurechtzudenken, mich selbst zu rechtfertigen indem ich mich als 'Opfer der Systeme' interpretiert habe, mich von dieser Zerrissenheit abzulenken und zu betäuben und dabei die Ignoranz vor dem eigenständigen, selbstbestimmten Leben zu wählen.

Ich bestimme mich selbst, als Mensch und als das Leben die Wirklichkeit meiner Eigenen Existenz in Einheit und Gleichheit mit dem Leben anzunehmen und die Vernatwortung für mich, also das Leben zu übernehmen in Akzeptanz all dessen was ich geworden bin und was die Welt des Menschen geworden ist, in Selbstehrlichkeit diese Konsequenzen zu erkennen und zu stoppen indem ich mich dem Leben verpflichte und mich selbst neu ausrichte, in jedem Atemzug meine Entscheidungen zu prüfen, die Motivation zu erkennen und zu hinterfragen ob sie dem rücksichtslosen Selbstinteresse oder dem Interesse des Lebens dient, also ob das Resultat allen gerecht wird.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 22.02.2013


Donnerstag, 21. Februar 2013

Tag0011 - Schwankt meine Stimmung - oder bin ich das?



Was heißt es, was bedeutet es, schlechter Stimmung zu sein oder schlechte Laune zu haben? Was rechtfertigt ein an diese Laune angepasstes Verhalten? Was für eine Relevanz hat eine solche Befindlichkeitsäußerung überhaupt? Warum drückt sich ein solcher Stimmungszustand wahrnehmbar für das Umfeld in bestimmten Verhaltensmustern aus?
Ich habe in meinem Leben sehr oft festgestellt, dass das Empfinden einer Stimmung, einer Laune sich sehr oft in ein Verhalten wandelt, dass einen diese Stimmung, sei es Unzufriedenheit, Willenlosigkeit, Lustlosigkeit oder Ärger sozusagen ausleben lässt. Man wird zu der gelebten Rolle der inneren Gemütslage, man hält diese Stimmung für so überwäötigend, dass man sich selbst für diese Stimmung hält. Dabei ist eine Stimmung lediglich das innere, gedankliche Abspielen von Empfindungen, Erinnerungen, Erlebnissen und den daraus resultierenden Erwartungen, das Spielen mit der Realität, ein emotionales Vergehen an sich selbst. Warum und weshalb man in einer solchen Stimmung ist, dafür hat man fast immer sofort eine offensichtliche Erklärung parat. Jedoch ist diese Erklärung nur Teil des Gedanken-Plots für den man die Wirklichkeit, das Umfeld als Protagonisten benutzt, ihnen Rollen zuschreibt, die Realität gedanklich in Zusammenhänge bring, die in die innere Wahrnehmung gemessen am Empfinden passen. Diese Erklärungen dienen der Selbstrechtfertigung für die Selbstaufgabe und machen auf alle erdenkliche Weise 'andere' und das äußere Umfeld für die eigene Stimmungslage verantwortlich. All das ist eine totale Selbstaufgabe, die Aufgabe und Hingabe der Selbstbestimmung an die verzerrte Wahrnehmung der Wirklichkeit, die ihre Ursache in ganz anderen, und zwar allein in eigenen, ganz individuellen Akzeptanzen und Kreationen des Bewußtseins/der Persönlichkeit hat. Um diese Ignoranz vor der Eigenverantwortlichkeit zu legitimieren, lebt man diese emotionale Unsicherheit, diese unangenehme Wahrheit der eigenen Verstrickung in irrationale Gedankenmuster, Ängste und Befürchtungen aus, indem man zu der Empfindung und den Emotionen die mit ihr verbunden sind wird. Dadurch handelt man missbräuchlich und manipulativ, trotzig und ungerecht, man versucht aus der Welt, aus der Wirklichkeit, das zu machen, was dem Bild entspricht das man durch die Filter der Stimmungslage in der man sich befindet sich von ihr macht. Man geht rücksichtslos und verantwortungslos mit sich und seinem Umfeld um, um genau die Reaktionen zu erhalten, die die eigenen Urteile über die anderen Menschen des eigenen Umfeldes bestätigen, oder einen selbst in die Lage / in eine Situation versetzen, in der man sich entsprechend der Stimmung die man empfindet verhalten kann.
Verantwortlichkeit als Mensch bedeutet zu lernen, sich und die eigenen Emotionen, die Gefühle und Stimmungen die man empfindet zu verstehen, seine eigenen Reaktionen zum Anlass zu nehmen sich selbst und das eigene Bild von einer Situation zu prüfen. Die Ursachen für eine das Selbst überwältigende Stimmung und die Selbstaufgabe an die Steuerung und die mentalen Mechanismen dieser Stimmungslage liegen in der eigenen Verantwortlichkeit und wenn das verkannt wird, dann wird jegliche missbräuchliche, eigennützige und manipulative Verhaltensweise zu einer Option für den Wahn des Selbstbildes als diese Emotion, als dieser Gedanke. Und abgesehen von dem Schaden den man in seinem Umfeld anrichtet, der auch nur gering sein kann indem man einfach nur die Zeit anderer Menschen verschwendet, verlebt man diese Momente ungeachtet der Möglichkeit der Selbstbestimmung, der Selbstentwicklung durch die Nutzung der 'Stimmung' als Signal für eine bestimmte akzeptierte und erlaubte Wertsystematik oder ein Denkmuster, das der Analyse in Selbstehrlichkeit bedarf.
Natürlich ist es schwierig und nicht immer kann es gelingen dass man sich derart im Griff hat. Aber jede Stimmungslage, jedes Hoch und jedes Tief kann als Ausgangspunkt für das bessere Selbstverständnis und der Annahme der Eigenverantwortlichkeit genutzt werden. Es ist ein Prozess, ein Prozess der Selbstwerdung und der Entwicklung der eigenständigen, eigenverantwortlichen Selbstbestimmung.
Es kann nicht darum gehen, aus einer niedergeschlagenen Stimmungslage nach dem Gegenüber zu Streben, nach einem Hoch, nach andauernder Fröhlichkeit, man muss zunächst erkennen, dass man nicht seine Stimmung ist, und daraus muss die Akzeptanz der Tatsache folgen, dass man auch die Fröhlichkeit, das Hochgefühl, die Überschwenglichkeit nicht ist. Erst in dieser Einsicht kann ein verantwortungsbewußter Umgang mit sich selbst, als das Selbst mit sich und dem Leben möglich werden. Und erst aus dieser Akzeptanz der Eigenverantwortlichkeit kann auch eine gesunde Form der Fröhlichkeit und des Wohlbefindens möglich sein, das auf der Einsicht beruht, dass das Leben, das, was man ist, unbeeinflusst und unbeeindruckt von der Stimmung die man wahrnimmt ist und sein kann. Allein die Tatsache nach Verantwortlichkeit in anderen und in äußeren Umständen zu suchen ist immer ein Signal für eine fehlinterpretierte Wahrnehmung des Selbst und der Wirklichkeit.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich meinen Stimmunungen hinzugeben und in dieser Hingabe an ein emotionalen Programm meine Selbstbestimmung hier und jetzt als das Leben in diesem Moment aufzugeben, mich einem Gedankensystem aud Gewohnheiten und Erinnerungen in einer Art Tagtraum zu unterwerfen, mich in der Interaktion mit mir selbst als lebendiger Körper und meinem Umfeld in jedem Atemzug als Konstrukt gedanklicher Wahnvorstellungen zu zeigen, ohne wirklich die Verantwortung für mich und mein Wirken übernehmen zu können, da ich die emotionalen Ausdrücke zu denen ich geworden bin in dieser Selbstaufgabe nicht einmal selbst wirklich durchschaue, nicht einmal mich selbst als lebendigen Ausdruck verstehe, sondern als Spielball von etwas das in meinem Bewußtsein aus der Erinnerung, Interpretation und Konstruktion meiner Gedanken und gespeicherten Bilder der Lebensmomente gebildet meine Handlungen und Entscheidungen bestimmt, so als sei dieses Konstrukt ich selbst, als sei dieses System das lebendige Etwas das sich durch mich als Mensch in diesem Moment ausdrückt, weil es mich beherrscht, weil es als meine eigene Kreation, meine persönliche Schöpfung die Kontrolle über mich und durch mich bekommen hat.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe meine Stimmungen, ob emotional negative, gedrückte, depressive Stimmungen oder emotionale Hochs, überdrehte, ausgelassene Stimmungen als etwas getrenntes von mir als Person zu sehen, das mich bestimmen, kontrollieren und überfallen kann, für das nicht ich, sondern mein Umfeld oder ein Umstand oder eine Person verantwortlich ist und dass ich mich in dieser Rolle für meine Selbstaufgabe im Moment des Lebens selbst legitimiere indem ich mich als Opfer meiner Stimmungen darstelle ohne zu erkennen, dass ich als das Leben, als dieser Organismus mit allen Konsequenzen für diesen Moment, in jedem Atemzug für mich, mein Empfinden und die daraus folgenden Konsequenzen meiner Handlungsweise und meines Denken selbst verantwortlich bin.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in unzähligen Momenten meine Selbstaufgabe an meine inneren emotionalen Muster, meine Stimmungswelt mein Umfeld und Personen meines Umfeldes verantwortlich gemacht zu haben für meinen 'Missmut', dass ich in dieser Rolle als emotionales Programm versucht habe auf irrationale Weise verletzendes, provozierendes und Konflikte verursachendes Verhalten zu nutzen um Gefühle in anderen hervorzurufen, um ihre Programme zu triggern die mir eine 'befriedigende' Reaktion verschaffen sollten, die mir dann die Möglichkeit eröffnen den Ausdruck der Selbstaufgabe beispielsweise von 'schlechter Laune' in der diesem emotionalen Programm eigenen Natur der Beschuldigung, des Vorwurfs, der Frustration auszuleben in einem emotionalen Konflikt der Sinnlosen Schuldzuweisung und des Abreagierens der energetischen Ladung meines Selbstmissbrauchs in willentlicher Ignoranz den tatsächlichen Fakten meiner verantwortungslosen Selbstviktimisierung gegenüber.


Ich bestimme mich selbst als Mensch, als das Leben, in jedem Moment die Verantwortung für mich selbst, meine Stimmungen, meine Emotionen, meine Reaktionen, mein Denken und mein Handeln und die daraus resultierenden Konsequenzen zu übernehmen.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben hier und jetzt und in jedem Atemzug, in jedem Moment der emotionalen, gedanklichen Reaktion, in der Wahrnehmung meiner Selbst als eine 'Stimmung', als ein Zustand der irgendwie gearteten Laune mich im Atmen in diesen Moment der Wirklichkeit meiner Existenz als das Leben zurückzubringen, mich selbst zu erkennen und zu hinterfragen in dieser Akzeptanz meine Stimmungen zu 'sein' und mich in eigenverantwortlicher Selbstbestimmung an den Prinzipien des lebendigen Moments in Einheit und Gleichheit mit allem Lebendigen auszurichten, so dass jede Entscheidung, jede Interaktion, jeder Umgang das Beste für alle zum Ergebnis haben wird.