Teil 1: Selbstrechtfertigungen, Ablenkungen, Ausreden
Was sind die Notwendigkeiten im Leben
und wer definiert sie? Sind sie an den persönlichen Wünschen und
Vorlieben allein zu messen oder kann man von Lebensnotwendigkeiten im
Sinne dessen was für alle gut und am besten ist sprechen? In wiefern
legen wir uns ins Zeug für die Ziele des Lebens und wo versuchen wir
für uns selbst Abkürzungen zu nehmen um uns einen temporären,
eingebildeten Vorteil zu verschaffen?
Diese Fragen muss man sich stellen,
wenn man es ernst meint mit der Selbstehrlichkeit und der Hingabe an
das Leben, wenn man für das Leben steht und die Einheit und
Gleichheit, die Verantwortlichkeit für die Gestaltung der
Gesellschaft und des menschlichen Lebens im Sinne des gleichgerechten
Zugangs zu den Möglichkeiten und Ressourcen der individuellen und
gemeinschflichen Entwicklung/Ausbildung muss hiezu in vollem Umfang
angenommen werden, was bedeutet, dass man selbst zum Teil des
gesamten wird, sich als gleichwertiger Teil des gemeinschaftlichen
Lebens sieht und diese Erkenntnis auch als gelebte Idenifikation
umsetzt. Die Prioritäten des persönlichen Selbstinteresses, vor
allem die gesellschaftlich und kulturell geprägten künstlichen
Werteordnungen und Bestimmungen des individuellen Strebens werden bei
diesem Prozess völlig auseinandergenommen und neu Konstruiert.
Hierbei wandelt sich das ehemals als Selbstbestimmung und Freiheit
fehlgedeutete, angepasste Verhalten egoistischen Strebens,
rücksichtsloser Selbstgefälligkeit und Wetteiferndem Ehrgeiz um die
lockenden Illusionen einer imaginären Gesellschaftsordnung zu der
eigentlichen Selbstehrlichen Selbstbestimmung in eigenständiger,
freier Entscheidung für die Wirklichkeit der Einheit und Gleichheit
allen Lebens und der gemeinschaftlichen Notwendigkeit gegenseitiger
Unterstüzung, um tatsächliche Entwicklung, Entfaltung und
kreatives, produktives gesellschaftliches und kulturelles Potential
zu erlangen.
Ein weiter Weg bis dahin, der mit
vielen Hindernissen gesäumt ist. Da kommt es durchus vor, dass man
aus der gewohnten Erwartungshaltung für jedes noch so kleine 'Opfer'
das man bringt sofort und umgehend ein 'Leckerlie' zu erhalten
schnell mal enttäuscht wird und glaubt, man könne jetzt langsam mal
erwarten etwas zurückzubekommen für sein Bemühen, sein Engagement
und die ganze Arbeit. Klingt ganz natürlich und ormal so eine
Haltung. Aber genau da ist eben das Problem. Wenn sich solch eione
Erwartungshaltung durchsetzt, wenn man es erlaubt und es zulässt
hier die Unehrlichkeit sich selbst und dem Leben gegenüber nicht zu
erkennen, macht man sich gleichermaßen wieder zum Opfer der eigenen
Gedankensysteme, der Prägungen und konditionierten Selbstaufgabe aus
Angst. Aus Angst vor Verlust, und zwar einem Verlust von etwas, das
man noch überhaupt nicht besessen hat, und auf das man auch keinen
wirklichen Anspruch hat. Es ist die Erwartungshaltung auf eine
Entlohnung für das Hintergehen des Lebens und der eigenen
Selbstbestimmung. Ein Spion, der die Hand aufhält um für seine
verräterischen Dienste Bezahlt zu werden, so stellt sich unser
Streben, unser Glaube an die Wertigkeit und Sinnhaftigkeit der
menschlichen Identifikationsmuster und Lebensziele unserer
Gesellschaften dar. Wir arbeiten nicht mehr für alle, für die
Gemeinschaft, für das Wohl zukünftiger Genereationen, für die
Entwicklung und den Wohlstand der gesamten Lebensgemeinschaft, nein,
wir hecheln individualisierten Träumen einer Lebenserfüllung
hinterher, einer individuellen Entwicklungsgeschichte der Person oder
Persönlichkeit auf ihrem Weg zum Erfolg, zu Ruhm, Wohlstand,
Anerkennung. Wir hoffen auf unseren ganz persönlichen Teil vom
Kuchen und gehen dafür über Leichen, tun alles um uns diesen Traum
zu erfüllen, der kurzsichtig, unvernünftig, sinnlos und
zerstörerisch rücksichtslos ist, der aber vor allem in den meisten
Fällen immer nur ein Traum bleiben wird, weil dies der
Antriebsmotivator der Systematik überhaupt ist, der wir uns als
Menschen freiwillig unterworfen haben. Der Glaube an und die Hoffnung
auf das Erreichen unerfüllbarer Illusionen. Und bei diesem Streben
setzen wir alles aufs Spiel, das Leben anderer, das Wohl der
Gemeinschaft und das der Zukunft, unserer Kinder und aller anderen
Lebewesen die diese Existenz mit uns Teilen.
Es ist aber - und ich werde nicht müde
mich in diesem Punkt zu wiederholen - eine bewußte, absichtliche und
gewollte Willensentscheidung für uns Menschen notwendig um diese
ignorante Haltung dem Leben gegenüber aufrecht zu erhalten und vor
sich selbst zu rechtfertigen. Die Entscheidung der Selbstbeschränkung
auf die reine Bewußtheit, die Vorstellungswelt unserer Gedanken,
konzipiert und konstruiert aus Bildern und Emotionen, generiert und
verknüpft durch kulturelle Fremdeinwirkung, von uns selbst erlaubt
und zugelassen, in uns gewachsen, überwuchern diese Illusionen und
reinen Vorstellungen von uns selbst und unserem Leben die
grundlegendsten Erkenntnisfähigkeiten, veranlassen uns auf völlig
irrationale, selbstschädigende und lebensverachtende Weise zu denken
und zu handeln. Diese bewußte Willensentscheidung zu bequemlicher
Ignoranz und zur direkten oder indirekten Akzeptanz aller
Konsequenzen offenbart unsere Verantwortlichkeit als Menschen für
die Systeme die wir schaffen und leben. Es gibt kein Entkommen und
wenn wir die Augen noch so fest zukneifen. Und wenn unser Glaube und
unsere Hoffnung uns noch so sehr trügt und benebelt, die
Vernatwortlichkeit und die Wirklichkeit der Konsequenzen können wir
nicht abschütteln. Wir können sie höchstens versuchen zu
ignorieren und immer mehr Anstrengungen darauf verwenden uns selbst
etwas vorzumachen. Und genau das versuchen wir ja auch, vor allen
Dingen in den 'großen' industrienationen, den Überfluß- und
Luxusgesellschaften, in denen wir lächerlichen Übermut als
Selbstbewußtsein zelebrieren, in denen wir wahnsinnige
Verschwendungssucht als Zeichen der Entwicklung unserer Gesellschaft
präsentieren, dort, wo wir versuchen in Fantasie und Märchenwelten
abzutauchen, uns mit glitzernden Symbolen behängen und umgeben in
der Hoffnung sie würden uns schützen und einen Wert einpflanzen,
dort wo wir uns abstrampeln und den Hoffnungen hingeben vielleicht
einmal ein kleines Stück vom großen Kuchen zu ergattern, nur um uns
dann mit energetischen emotionsmomenten beim erleben virtueller
Realitäten am Abend zufrieden zu geben, dort, wor wir an Armut,
Verzweiflung, Hunger, Leid und Elend erfolgreich gelernt haben
vorbeizuschauen um uns wieder unserer ganz persönlichen Agenda,
verschlossen hinter den goldenen Toren des Kopfpalastes zu widmen,
bis wir letztendlich in unseren letzten Atemzügen den Selbstbetrug
zu spät bemerken und die Chance das Leben - und damit die
Verantwortung für das Leben - bei den Hörnern zu packen längst
vorbei ist.
Ablenkungen und Ausreden,
Selbstrechtfertigungen, unsere ganze Kultur besteht aus diesen
Begriffen. Tagtäglich lassen wir uns von unseren eigens kreierten
Geistern und Dämonen bestimmen, berieseln, manipulieren, reden uns
unsere Wünsche und Lebensziele immer wieder selbst ein, in form
unzähliger Identitöten, persönlichkeiten in unsererGedankenwelt,
der innere Dialog, die Zerrissenheit, der Konflikt, moral, Vernunft,
Notwendigkeiten, Anpassung, Angst, Erwartungen, all das sind
Programme über die wir keine Kontrolle mehr haben, von denen wir uns
bestimmen und kontrollieren lassen. Wir folgen ihnen, auch wenn wir
glauben uns gegen sie zu wehren. Unsere Welt die physische Realität
unserer Gesellschaften, die Städte, die Industrien, die Strukturen
unserer Gemeinschaft, unseres Zusammenlebens, all das sind
projektionen, das manifestierte Chaos unserer Geister, unseres
Bewußtseins und unserer Verlorenheit darin. Chaos, nicht Ordnung
haben wir geschaffen. Die Strukturen unserer Systeme regeln das Chaos
nach den Regeln des Chaos. Nur so kann es funktionieren dass
wir an eine Ordnung glauben, die nicht existiert, dass wir das System
das wir leben als Ordnung für notwendig halten während um uns herum
das Leben im Chaos versinkt. Nicht etwa in einem natürlichen Chaos,
nicht einem schöpferischen Chaos, sondern in einem vom Menschen
kreierten, zerstörerischen Chaos dessen prinzipien der
systematischen Vernichtung durch Ausbeutung folgen.
Wozu brauchen wir Ablenkungen? Wozu
brauchen wir Ausreden und Selbstrechtfertigungen, wenn nicht dazu,
uns von etwas für uns unerträglichem Abzuwenden? Und dieses
Abwenden ist nur so lange überhaupt als willentlicher Akt
erforderlich, so lange die Gegenüberstellung mit dieser
unerträglichen, unangenehmen oder auch einfach nur anstrengenden
Sache ohnehin unausweichlich ist.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe dem persönlichen Interesse des
momentanen Bedürfnisses einen energetisch emotional aufgeladenen,
unterhaltsamen Moment zu erfahren in vielen Fällen der notwendigen
Erfüllung einer Aufgabe den Vorrang gegeben habe, die nicht in
erster Linie meinem persönlichen Bedürfnissen diente.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe mich in gedanklichen inneren Dialogen der
Selbstrechtfertigung und Entschuldigung zu verstricken, wenn ich
versucht habe einem Offenbarungspunkt der Selbstehrlichen Selbstschau
auszuweichen, dass ich es in Momenten in denen ich meinen Reaktionen
und Abwehrmechanismen hätte gegenübertreten und sie überwinden
können vorgezogen habe mich mit anderen Dingen die mir interessanter
schienen abzulenken.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe die kurzfristige Befriedigung meines
persönlichen Verlangens/Interesses über das Wohl aller zu stellen,
dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe ein solches Verlangen
/ Interesse dort erst zu generieren wo ich mir die Notwendigkeit der
Gegenüberstellung meiner selbst mit meiner Selbstaufgabe an die
egoistische Illusion meiner vergeistigten Selbst-Identifikation nicht
eingestehen wollte ume eine Ausweichmöglichkeit als Ablenkung zu
haben.
Ich setze die Selbstvergebung und die Selbstkorrigierenden statements im nächsten Blog fort.