Sonntag, 3. März 2013

Tag0020 - Der schmale Grat zwischen praktischer Organisation und Anpassung Teil 2 / Ablehnende Reaktion














Verfasst am 02.03.2013
Wie auch Tag0019 habe ich diesen Blog dieses Wochenende ohne Internetzugang verfasst. Tag0019 konnte ich mit der Handy-App BlogIt hochladen, diesen habe ich handschriftlich verfasst und heute übertragen.

Wie leicht lässt man sich von seiner Aufmerksamkeit und der bewußten, selbstehrlichen Lebensweise, selbstbestimmt, ausgerichtet am Wohl des Lebens, an den Prinzipien die das Beste für alle verfolgen, ablenken? In hunderten nahezu unbemerkten inneren Reaktionen und widerständen, kleinen, emotionalen Schaltern die die eigene Stimmung, die Einstellung und die Sicht auf die Dinge beeinflussen. In der Akzeptanz und Erlaubnis das System der bewußten und unbewußten Wahrnehmung bedingungslos zu sein und seine Programme zu verfolgen, sich und sein Leben entlang dieser Stimmungen, Aversionen und Bedürfnissen auszurichten istman eben diesen Handel eingegangen sich selbst als das Leben, die Selbstbestimmung und die Eigenverantwortlichkeit aufzugeben um sich vor Konsequenzen, vor der Individualverantwortung scheinbar zu schützen. Man glaubt irgendwo im Verborgenen, dass man durch die Übernahme der Systematischen Konditionierung und Prägung durch Kultur, Gesellschaft, Elternhaus, quasi als Mensch nicht mehr verantwortlich sein muss für das,was man als dieses Erziehungs- und Ausbildungsresultat glaubt zu sein. Man schiebt die Person/Persönlichkeit vor, geht nach den Eigeninteressen der Bedürfnisbefriedigung nach und zuckt angesichts der Konsequenzen für sich und andere nur machtlos mit den Schultern.
In der Fortsetzung des vorletzten Blogs zum Thema 'Ausrede und Ablenkung' geht es heute um innere Reaktionen der Ablehnung, in einer Reaktion auf eine Aussage, ein Statement, und in der scheinbar interessierten Gegenfrage der Persönlichkeit die nicht an ehrlicher Aufklärung, sondern an Bestätigung der vorgefertigten Meinung interessiert ist.

Die inneren Reaktionen auf eine Aussage, ein Statement, das es offensichtlich auch wert sein muss in Erwägung gezogen zu werden, also das beispielsweise von einem Menschen der geachtet und vertrauenswürdig ist stammt, oder das einfach aufgrund des Sinngehalts seine Bedeutung erschließen lässt, ist immer ein wichtiger Indikator für 'dunkle Bereiche' und Unklarheiten in der eigenen Selbstwahrnehmung und Selbstidentifikation. In der emotionalen Reaktion zeigen sich Schwachstellen im Gerüst des Gedankenkonstrukts der eigenen Weltsicht.
Eine bestimmte Reaktion, die immer auf solche Schwachpunkte hinweist ist die Reaktion der Selbstverteidigung, der unmittelbar gegenüber einer Aussage ablehnend eingestellten Verteidigungshaltung, ohne dass eigentlich ein Angriff stattgefunden hätte.

Wenn ich also wie erst kürzlich geschehen auf eine Aussage auf die die Kriterien der Bedeutsamkeit wie oben beschrieben zutreffen, mit einer verteidigenden Haltung reagiere, also dem Versuch einer Selbstrechtfertigung für meinen persönlichen Standpunkt den ich durch die getroffene Aussage angegriffen oder bedroht sehe, dann übersehe ich im egoistischen Wahn das allzu offensichtliche, nämlich dass ein Angriff auf eine Grundhaltung oder eine 'Meinung' nur dann überhaupt möglich ist, wenn diese Haltung oder 'Meinung' angreifbar ist, und das bedeutet wenn ein anderer Mensch grundsätzliches, gerechtfertigtes Interesse daran hat diese Grundhaltung zu kritisieren. Und das hat er immer dann, wenn sein eigenes Interesse durch die von ihm kritisierte Haltung bedroht wird. Jetzt geht es natürlich dabei um das eigene Interesse der persönlichen Freiheit die der gesunde Menschenverstand und das Prinzip des Lebens von eigens her garantiert und das bisher nur der Mensch selbst gewagt hat in Frage zu stellen, nämlich das Recht auf Leben, und alle Notwendigkeiten der freien Entfaltung dei dem Leben dienen und einen anderen nicht in seiner Freiheit einschränken.
Also ist meine Grundhaltung, wenn ich sie bedroht sehe durch eine gerechtfertigte direkte oder indirekte Kritik schon von mir selbst bezweifelt und der Grund weiter daran festzuhalten und sie zu verteidigen kann einzig und allein Selbstinteresse sein, also egoistisches Interesse, das die Interessen und Rechte aller anderen außer Acht lässt.
Jetzt wir häufig gegen jede dieser Grundlagentheorien der Freiheitseinschränkung damit argumentiert, dass man die freie Entscheidung des Menschenin keiner Weise einschränken dürfe, und dass selbst Selbstzerstörerische Entscheidungen zu dieser Freiheit gehören müssten. Doch lässt diese Argumentation auf Selbstgerechte Weltsicht und einseitigkeit schließen, denn sie lässt natürlich dei Verantwortlichkeit als das Leben für das Leben eines jeden Einzelnen außer Acht, und damit auch die tatsächliche Wirklichkeit der Einheit allen Lebens und somit auch der Gesellschaft. Ein Mensch, in diese Welt gebracht, versorgt und in einer Gesellschaft an der er gleichberechtigte Teilhabe und Einfluß hat, trägt auch die Verantwortung für sein Potential als menschliches Leben und muss diese auch gegenüber allen anderen tragen. Eine Entscheidung zu sinnfreiem selbstzerstörerischem Verhalten ist somit aus vielerlei einleuchtenden Gründen inakzeptabel, weil es eben sehr wohl das Leben und die Freiheit anderer beeinflußt und einschränken kann. Doch zurück von dem kleinen Exkurs zum Thema persönlichkeitsrechte und Freiheit zum Thema der Reaktion der Ablehnung/Verteidigung.

In eigenverantwortlicher Selbstbestimmung in Gleichheit und Einheit mit dem Leben stoppe ich mich also in einem solchen Moment der inneren Reaktion unmittelbar und frage mich selbst nach der eigentlichen Ursache dieser Reaktion. Wie gesagt habe ich eine solche Reaktion erst kürzlich erlebt und festgestellt, dass ich nach der Reaktion, nachdem ich schon den Versuch unternommen hatte mich selbst zu bestätigen indem ich eine Gegenfrage gestellt hatte die im Grunde keine war, als ich mir die Frage noch einmal angeschaut habe erkennen musste, dass diese Frage erstens keine ehrliche Frage war, sondern eine Selbstüberzeugung sein sollte, quasi gestellt in der Erwartung ihrer Überzeugungskraft von meiner Grundhaltung, und zweitens, dass ich diese Frage, selbstehrlich und unvoreingenommen gestellt ausschließlich an mich selbst richten konnte und mir selbst beantworten musste, wenn auch in einer ganz anderen Weise als ich das zuvor schon getan hatte, als ich selbst innerlich nicht überzeugt von meiner selbstrechtfertigenden Antwort gewesen bin.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugelassen habe, mich selbst zu belügen indem ich einer emotional-ablehnenden Reaktion auf eine Aussage eines geschätzten Menschen reagiert habe und dieser Reaktion blind vertraut habe, während ich in heuchlerischer Weise versucht habe Offenheit und Interesse vorzutäuschen in einer diesen Anschein erweckenden Fragestellung wobei ich innerlich längst wußte, dass diese Frage ein Selbstbetrug und ein Täuschungsmanöver darstellt, welches letztlich nur zu Blockade führen kann, oder aber, in selbstehrlicher Selbsteinsicht zu einem Lehrbeispiel für die verantwortungslose Ignoranz den eigenen Gedanken und Wertesystemen gegenüber und ein Weckruf für mehr Aufmerksamkeit, mehr 'Hier' zu sein im Moment als der Atem, als das Leben, als das Selbst wird.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe durch den Versuch der Selbstrechtfertigung in Abtrennung von einer Aussage die eine innere Grundhaltung meiner Persönlichkeitsmuster in Frage stellt mich selbst auf einen 'verlorenen Posten' zu stellen, mich zu einer isolierten Einheit in Gedanken, ind Gedankenwelten zu machen und darin die Rechtfertigung wiederum für meine Selbstaufgabe in Frustration oder Depression zu finden die mich zurückwirft in den Zustand einer manipulierbaren, willenlosen und verantwortungslosen Existenz in dem Glauben ein Opfer zu sein.

Bastian Neumann / Welda, Ramstein / Deutschland / 02.03. + 03.03.2013


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