Dienstag, 5. März 2013

Tag0023 - Die emotionelle (Selbst)-Verschwörung
















Wie jede Verschwörung kann die emotionelle Verschwörung nur dann wirksam funktionieren, wenn sie entweder durch Zwang, also irgendeine Form der Gewalt einem anderen aufgedrängt wird, oder aber, wenn der Gegenpart freiwillig an dem Konzept verschwörerischer Manipulation und Beeinflussung teilnimmt. Da wir als Menschen innerhelb einer Gemeinschaft leben und leben müssen, sind wir in unterschiedlichster Weise und Hinsicht in Abhängigkeiten existenzieller Art verstrickt und können so an vielen Stellen unserer alltäglichen Lebensbereiche empfänglich sein für emotionalen Missbrauch durch eine sozialhierarchisch überlegene Person, besipielsweise durch den Arbeitgeber, durch eine Person innerhalb der Verwaltungsinstanzen auf deren Unterstützung wir angewiesen sein können oder aber einfach durch die Gewaltandrohung einer körperlich überlegenen Person oder Gruppe. Die tatsächlichen Gründe und Ursachen dieses Konzeptes, dieser Verhaltensweise des emotionalen Missbracuhs oder der emotionellen Verschwörung einer oder mehrerer Personen, die damit zusammenhängenden Gefühle und Emotionen, der Genuß der Überlegenheit, der Machtausübung und die Unterwerfung, die Selbstaufgabe und akzeptanz der Opferrolle in diesem irrationalen Spiel der Gedanken zu durchleuchten und zu verstehen ist ein Kernpunkt der menschlichen Selbstbefreiung, der Erlangung der Selbstbestimmung und des uneingeschränkten, unumstößlichen Selbstbewußtseins, unbeeinflußbar von außen, doch eigenverantwortlich gelenkt und am Wohl aller ausgerichtet in der wahrhaftigen Erkenntnis der Einheit und Gleichheit des Lebens. Emotional angreifbar, verletzt oder empört kann nur derjenige sein, der zu seinen emotionalen Reaktionsmustern geworden ist, der sich als Person als seine Emotionen und seine Gefühlswelt identifiziert ohne zu realisieren, dass er sich zum Opfer seiner selbstgestalteten Systeme macht, dass er die Kontrolle und Selbstbestimmung freiwillig abgibt und sich einem Automatismus seiner bis dahin entwickelten emotionalen Grundmuster unkontrolliert unterwirft. Es ist immer wieder dieselbe grundlegende Fehlerursache der menschlichen Systeme, Gesellschaftsordnungen und Konzepte, die beginnt mit der Ignoranz der Einheit des Lebens und der aus dieser Verlorenheit resultierenden Angst vor eigenverantwortlicher Selbstbestimmung. Daher haben wir so lebensfeindliche und der Natur entfremdete Identifikationen und kulturelle Systeme entwickelt und in dieser degenerativen Entwicklung einer Illusionären Existenz fällt es uns immer schwerer, von Generation zu Generation, diesen Link, diese Verbindung zu unserem eigentlichen Selbst wieder herzustellen oder auch nur zu erahnen.

Man kann die Versuche der gegenseitigen emotionalen Ausnutzung oder Benutzung der Menschen überall im Zusammenleben und der Kommunikation der Menschen untereinander finden und erkennen. Es gibt hunderte Beispiele, wie das Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz, der emotionale Missbrauch von Kindern innerhalb der Familie, durch die Eltern, durch die Ausnutzung der Macht- und Überlegenheitsposition, etwa durch bewußten Liebesentzug, überzogene Strenge und das 'Trösten' und 'Beruhigen' nach einer solchen Attacke, das der herrschenden, die Situation kontrollierenden und bestimmenden Person ein 'gutes Gefühl' vermittelt, ein Gefühl der Bedeutsamkeit und Wichtigkeit, oder auch der emotionale Missbrauch, die Ausnutzung der soziologisch bedingten oder emotionalen Machtposition innerhalb einer Ehe, Beziehung oder Partnerschaft.

Dabei ist dieses Verhalten vollkommen irrational, es bringt keinen Erfolg, keine dauerhafte Befriedigung, keine Vorteile für keinen der Beteiligten, es erfüllt keinerlei Sinn. Die emotionale Entladung und Aufladung, das Spiel mit den Energien, getriggert und geladen durch Gedanken, durch Vorstellungen und den aus diesen Fantsien resultierenden Gefühlen dient keinem lebendigen, bewußt gesteuerten Zweck. Es ist ein Ausdruck der Willenlosigkeit und Selbstaufgabe an diesen Spielereine des Bewußtseins teiulzunehmen, es ist ein selbstzerstörerischer Prozess der rücksichtslos einem Suchtverhalten nachgibt ohne die Konsequenzen in Betracht zu ziehen, weder für das eigene Leben noch das anderer.

Aber wir lernen nicht, unsere Emotionen zu verstehen. Wir werden nicht zu verantwortungsbewußtem Umgang mit ihnen angeleitet. Das einzige was man uns beibringt und was wir uns beizubringen gelernt haben ist eine Romantisierung der Gefühlswelt, eine Mystifizierung und Polarisierung die die Gefühle in positive, erstrebenswerte, gute Gefühle und negative, verachtenswerte und zu vermeidende Emotionen unterteilt, und so eine innere Konfliktsituation, eine Ladungspotential schafft nach dessen energetischen Tendenzen wir uns dann hin und hertreiben lassen. Alles was negativ empfunden und bewertet ist versuchen wir zu vermeiden und alles was scheinbar negative Emotionen in uns verursacht bewerten wir auch negativ, und mit dem Positiven versuchen wir uns von all dem abzulenken wodurch wir uns schlecht fühlen könnten, mehr noch, wir glauben es könne erstrebenswert und erlösend sein, nur noch positive Gefühle erleben zu können, wir stellen dieses Ziel sogar als eines der höchsten, spirituellen Errungenschaften über alles andere.
Selbst wenn wir feststellen, dass all das mit dem wir uns umgeben weil es uns positiv zu beeinflussen scheint irgendwann unter gewissen Umständen genau das Gegenteil bewirken kann und seinen 'magischen' Einfluß verliert, zweifeln wir in aller Regel noch immer nicht am Glauben an unser Sein als Gefühl und Emotion, an die Ausgeliefertheit, and diese fatalistische Lebenseinstellung eines Gefühls-Süchtigen auf der Suche nach positiver Energie.
In all diesem Streben unter Ausschluß des gesunden Menschenverstandes haben wir gelernt uns mit den Menschen zu umgeben, die uns scheinbar positiv beeinflussen, und so wählen wir Freunde und Partner aus, eigennützig auf der Suche nach dem guten Hype. Doch wie sieht es tatsächlich aus mit der Verlässlichkeit dieses Einflusses, vor allem dann, wenn es um eine menschliche Person geht? Möchte sie nicht das gleiche erleben? Erwartet sie nicht ebenfalls die positive beeinflussung ihrer Gefühlswelt? Natürlich, und die ist dann immer in Abhängigkeit des anderen zu erreichen, so dass jeder den anderen ebenso leicht mit dem Entzug dieser positiven Ausstrahlung 'bestrafen' oder unter Druck setzen kann. Und das wird er auch tun, im Lauf der Zeit, wenn die Bestätigung der positiven Gefühlswellen nachlässt und mann immer noch im Wahn dieses Abhängigkeitsdenkens den anderen dafür verantwortlich macht. Wie bekomme ich jetzt meine Dosis Emotion und Gefühl? Indem ich emotional Druck ausübe. In einer solchen emotionalen Abhängigkeitsbeziehung wie die meisten Partnerschaften heute geprägt sind, findet man schnell heraus, dass der positive Einfluß ebenso leicht abzustellen ist, wie der 'negative Einfluß' an. Und ganz schnell befindet man sich in einer gegenseitigen Eskalationsspirale von Druck, Erpressung und emotionalem Missbrauch.

All das müsste nicht sein, jeder Beteiligte, sofern es sich um eigenständige Menschen die existenziell unabhängig voneinander sind (und leider ist nicht ohne Grund oftmals eben genau das nicht der Fall), könnte sofort in einem Atemzug austreten aus dem Teufelskreis der Beschuldigung und der selbstgewillten Abhängigkeiten. Denn ebenso wie die Gefühle und Emotionen eben nicht durch das Gegenüber, durch bestimmte Umstände oder gar Gegenstände projiziert werden und mich beeinflussen, sondern von mir selbst, aus mir selbst heraus entstehen, durch die Akzeptanzen und Erlaubten Kontroll- und Steuerungssysteme meiner Gedanken, der Kommunikation zwischen Körper und Bewußtsein in Verbindung mit den emotionalen Schnittstellen, sind auch die Abhängigkeiten, die Vorstellungen von Erfüllung durch Verbindung, von Vervollkommnung und Glückseligkeitsempfinden durch die Verbindung zweier emotionaler Körper illusionär und trügerisch.

Da ich selbst der Schöpfer und Generator meiner Gefühle und Emotionen bin kann ich diesen Prozess der Steuerung und Nutzung meiner emotionalen Grundausstattung erlernen und bin nicht länger Opfer reiner Gedankenkonstrukte. Ich kann wahrhaftig entscheiden, sehen, was mir wahrhaftige Gefühle bereitet und warum. Ich leugne nicht mehr die als unangenehm bewerteten Seiten und Bereiche, sondern umarme sie als eine Fähigkeit, eine lebendigkeit und durch die Bewußte Akzeptanz kann ich sie bewußt nutzen, verstehen und kontrolliert transformieren.

Das Problem in unserer Welt, in unseren Gesellschaften ist der gewaltsame Zwang der so viele Menschen in die existenzielle Abhängigkeit solcher Emotionalen Vampire treibt. Die ungerechtfertigte Ungleichheit die wir als System eingerichtet und akzeptiert haben und deren Aufrechterhaltung wir überall mit gewaltsamen Mitteln durchzusetzen versuchen führt dazu, dass die Menschen einerseits gar keine Notwendigkeit sehen sich von ihrer Abhängigkeit in vergeistigten, energiegeladenen Strukturen zu befreien, da sie ausnutzen und benutzen können wie es ihnen beliebt, und andererseits so viele gar keine Möglichkeiten haben diesen Strukturen zu entfliehen, weil sie sich künstlichen, gewaltsam errichteten Hierarchien unterwerfen müssen um zu überleben.
Wir schaffen in unseren Systemen also die Grundlagen für die Fortführung und Weiterentwicklung menschlicher Bösartigkeit und Grausamkeit aus hilfloser Verlorenheit heraus, aus der Unsicherheit eines vom Entzug bedrohten Junkies, indem wir Opfer und Täter gleichermaßen sind, und wenn wir Täter sind, sehen wir uns als Opfer, und wenn wir Opfer sind, wünschten wir, wir könnten wieder Täter sein. Und aus diesem selbstgeschaufelten Geistesgrab der mentalen Selbstzerfleischung heraus beurteilen wir dann die menschliche Natur als unkontrollierbar, als kämpferisch, misstrauisch und hinterhältig. Wir kultivieren diese Natur, sonst nichts. Sie ist uns nicht mitgegeben. Was uns mitgegeben ist durch das Bewußtsein, ist die Fähigkeit sich zu entscheiden, wofür man stehen will als dieses Leben. Ob man ehrlich, oder ein Heuchler ist, ob man wahrhaftig lebt, oder sich leben läßt. Denn wahrhaftig leben kann ich nur selbstbestimmt und in eigenverantwortlicher Regie. Und dann bin ich immer mir selbst Rechenschaft schuldig. Bin ich ehrlich, dann bedingungslos selbstehrlich, oder ich bin eben nicht wirklich ehrlich. Und wenn ich vor mir selbst in jeder Situation geradestehen kann, wenn ich mich vor mir selbst als das Leben das ich bin in allem selbstehrlich durchleuchten kann, ohne etwas verbergen zu müssen, dann kann ich und brauch ich keinen Einfluß der meine Emotionen und Gefühle bestimmt, dann weiß ich dass ich frei bin von diesen Gedankenkonzepten und dass ich das Leben, gleich und eins mit allem Leben bin und dass es darauf ankommt die Konsequenzen für alle zu sehen und zu berücksichtigen und nicht den eigenen emotionalen Reaktionsmustern hinterherzuleben. Darin bin ich verloren in einer illusionären Existenz, einer Fantasiewelt die mich vom Leben entfernt, die mich weiter und weiter entfremdet und unmündig, unbestimmt und betäubt durch meine Existenz schleust.

Selbstbewußtsein und Stabilität, emotional und mental, erlangt man durch Selbstehrlichkeit und eigenverantwortliche Selbstbestimmung im und als Leben, als das Lebendige das man ist, das man lebt und beeinflußt.

Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 05.03.2013


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