Fortsetzung und letzter Teil zu
Anonymität hilft also niemandem weiter, sie stützt und
fördert die Angst die uns selbst beschränkt. Indem wir uns den Konfrontationen
nicht stellen, geben wir uns selbst auf und verhindern, dass das was wir zu sagen haben,
das wofür wir zu stehen glauben auch tatsächlich von uns gelebt wird.
Stattdessen verlagern wir immer weiter unser Selbst, unsere Selbstwahrnehmung
und unseren Ausdruck in die innere Welt der Gedanken, in das vergeistigte Ich
der Vorstellung. Was wir sind oder zu sein glauben wird sinnlos und nutzlos,
und letztlich bleibt uns in dieser Existenz nichts weiter übrig als unsere
geistige Wesenheit durch die Erzeugung energetischer Momente in Reaktionen und
Erwartungshaltungen zu füttern, dieses illusionäre Wesen der mentalen Existent
zu bestätigen durch emotional erlebte Reizmomente. Zum Beispiel sind dies die Reaktionen der ‚anderen‘
Persönlichkeiten die man im Internet
angreift, versucht zu beleidigen, zu provozieren und zu diffamieren. Diese Art
der Selbstbestätigung spricht für sich selbst und zeugt von der unleugbaren
Abhängigkeit dieser mentalen Existenz des ‚Anonymen‘ Wesens von anderen
Persönlichkeiten und ihrer Interaktion mit ihnen.
Das ist auch ein Grund, warum es völlig Sinnlos ist zu
glauben man könne diese Wesen ‚bekehren‘ oder gar ‚belehren‘. Der einzige Sinn
der hinter einer Fortführung der Konversation stehen kann, sofern diese Lesbar
und zugänglich für andere ist ist der, dass außenstehende Leser in der
Art und Weise des eigenen Umgangs mit solchen Provokationen den Zugang
zu den eigenen Standpunkten und weiteres Interesse bekommen.
Mal ganz von diesen Aktionen der missbräuchlichen Ausnutzung
der Emotionen anderer Menschen durch gezielte Manipulation ist diese ganze ‚Anonymous‘
Bewegung eher ein kindischer Abklatsch einer
durch einen kommerziellen Kinofilm emotional hochstilisierten Figur der hier
nachgeeifert wird, so dass man sich sozusagen vom bequemen Sofa aus als ‚Retter
der Nation‘ fühlen und versteckt hinter einer Maske als Superheld aufspielen
kann. Alles eine reine Illusion, eine Selbsttäuschung und das Ego pushende
Entwicklung in eine Persönlichkeitsstörung der Überwertigkeit in
Selbstverliebtheit.
Doch trotz des auffallend extremen Auftretens dieser
Phänomene im Internet, wo es eben besonders leicht ist sich in Kommunikation
und Interaktion mit anderen zu begeben und sich dennoch nicht zu zeigen, ist
diese Persönlichkeitsstruktur, diese emotionale Selbstbefriedigung, der
mental-soziale Vampirismus auch außerhalb der digitalen Netzwerke nicht unbekannt,
im Gegenteil denn hier, in der realen Welt der physischen, körperlichen
Konfrontation ist diese Form der Täuschung und Selbsttäuschung eine
Grundstruktur menschlicher Kommunikation und kultureller Repräsentation.
Image-Pflege, Anpassung, Manipulation, diese Themen habe ich ausführlicher in den
vorhergehenden Posts dieser Reihe mit dem Titel „Das ‚Hater‘ Problem“ behandelt
auf die ich hier nochmal verweisen möchte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe emotional auf Angriffe auf mich und Diffamierungen meiner
Person und der Sache für die ich stehe und offen spreche zu reagieren, mich entmutigen zu lassen, diese
Aussagen als repräsentative Einstellung und Meinung ‚der Menschen‘ zu sehen,
mich dadurch mental von ‚anderen‘ abzugrenzen und mir selbst in der
egoistischen, selbstbedauernden Reaktion in die Falle zu gehen, mich zu bremsen
und selbst zu manipulieren weil ich mir in dem Moment der Provokation nicht
erlaubt habe ich als mein Selbst, als das Leben hier und jetzt zu sein, zu
atmen und in Einheit und Gleichheit zu erkennen, dass ich die Aktion des ‚Gegenübers‘
durchaus verstehen und erkennen kann worauf sie tatsächlich abzielt, dass ich
selbst al Mensch in Einheit und Gleichheit diese gedanklichen Mechanismen und
Motive kenne und dadurch dass ich ihnen nun als Opfer dienen soll nicht
tatsächlich eines bin, sondern lediglich eine Plattform auf die der andere
Mensch als diese Peron, als das mentale Konstrukt seine Erwartungen projiziert
und dass ich nur dann direkt in das Programm einsteige, wenn ich diese
erwarteten Reaktionen auch wiederspiegele.
Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben in
jedem Moment der Reaktion auf Angriffe oder Diffamierungen nicht Teilzunehmen
an den emotionalen / gedanklichen Programmen die die übliche Vorgehensweise und
die erwarteten Reaktionen hervorrufen und damit ein Zusammenspiel in Gang setzt
das in letzter Konsequenz beiden Menschen schadet und einer Selbstehrlichen, konsequenten
Analyse durch den gesunden Menschenverstand nicht akzeptabel fortzuführen ist.
Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben in
jedem Moment meinen Standpunkt eigenständig und eigenverantwortlich zu prüfen,
für mich selbst in Selbstehrlichkeit zu testen ob ich unter allen Umständen vor
mir selbst und vor dem Leben dazu stehen kann, und daran die Prinzipien zu
messen die immer an dem Wohl des Lebens ausgerichtet sein müssen, die immer als oberste Direktive der
Selbstbestimmung die Gleichheit und Einheit allen Lebens haben.
Hier noch ein Link zu einem meiner Vlogs zum Thema
Anonymität und Angst:
Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 20.03.2013
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