Mittwoch, 20. März 2013

Tag0038 - Das 'Hater' Problem [Teil 4] Emotionaler Vampirismus im Schutz der Anonymität





Fortsetzung und letzter Teil zu 
"Tag0037 - Das 'Hater' Problem [Teil 3] Was die Wahl der Anonymität wirklich zeig"



Anonymität hilft also niemandem weiter, sie stützt und fördert die Angst die uns selbst beschränkt. Indem wir uns den Konfrontationen nicht stellen, geben wir uns selbst auf und  verhindern, dass das was wir zu sagen haben, das wofür wir zu stehen glauben auch tatsächlich von uns gelebt wird. Stattdessen verlagern wir immer weiter unser Selbst, unsere Selbstwahrnehmung und unseren Ausdruck in die innere Welt der Gedanken, in das vergeistigte Ich der Vorstellung. Was wir sind oder zu sein glauben wird sinnlos und nutzlos, und letztlich bleibt uns in dieser Existenz nichts weiter übrig als unsere geistige Wesenheit durch die Erzeugung energetischer Momente in Reaktionen und Erwartungshaltungen zu füttern, dieses illusionäre Wesen der mentalen Existent zu bestätigen durch emotional erlebte Reizmomente.  Zum Beispiel sind dies die Reaktionen der ‚anderen‘  Persönlichkeiten die man im Internet angreift, versucht zu beleidigen, zu provozieren und zu diffamieren. Diese Art der Selbstbestätigung spricht für sich selbst und zeugt von der unleugbaren Abhängigkeit dieser mentalen Existenz des ‚Anonymen‘ Wesens von anderen Persönlichkeiten und ihrer Interaktion mit ihnen. 

Das ist auch ein Grund, warum es völlig Sinnlos ist zu glauben man könne diese Wesen ‚bekehren‘ oder gar ‚belehren‘. Der einzige Sinn der hinter einer Fortführung der Konversation stehen kann, sofern diese Lesbar und zugänglich für andere ist ist der, dass außenstehende Leser  in der  Art und Weise des eigenen Umgangs mit solchen Provokationen den Zugang zu den eigenen Standpunkten und weiteres Interesse bekommen.
Mal ganz von diesen Aktionen der missbräuchlichen Ausnutzung der Emotionen anderer Menschen durch gezielte Manipulation ist diese ganze ‚Anonymous‘ Bewegung  eher ein kindischer Abklatsch einer durch einen kommerziellen Kinofilm emotional hochstilisierten Figur der hier nachgeeifert wird, so dass man sich sozusagen vom bequemen Sofa aus als ‚Retter der Nation‘ fühlen und versteckt hinter einer Maske als Superheld aufspielen kann. Alles eine reine Illusion, eine Selbsttäuschung und das Ego pushende Entwicklung in eine Persönlichkeitsstörung der Überwertigkeit in Selbstverliebtheit.

Doch trotz des auffallend extremen Auftretens dieser Phänomene im Internet, wo es eben besonders leicht ist sich in Kommunikation und Interaktion mit anderen zu begeben und sich dennoch nicht zu zeigen, ist diese Persönlichkeitsstruktur, diese emotionale Selbstbefriedigung, der mental-soziale Vampirismus auch außerhalb der digitalen Netzwerke nicht unbekannt, im Gegenteil denn hier, in der realen Welt der physischen, körperlichen Konfrontation ist diese Form der Täuschung und Selbsttäuschung eine Grundstruktur menschlicher Kommunikation und kultureller Repräsentation. Image-Pflege, Anpassung, Manipulation, diese Themen habe ich ausführlicher in den vorhergehenden Posts dieser Reihe mit dem Titel „Das ‚Hater‘ Problem“ behandelt auf die ich hier nochmal verweisen möchte.


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe emotional auf Angriffe auf mich und Diffamierungen meiner Person und der Sache für die ich stehe und offen spreche  zu reagieren, mich entmutigen zu lassen, diese Aussagen als repräsentative Einstellung und Meinung ‚der Menschen‘ zu sehen, mich dadurch mental von ‚anderen‘ abzugrenzen und mir selbst in der egoistischen, selbstbedauernden Reaktion in die Falle zu gehen, mich zu bremsen und selbst zu manipulieren weil ich mir in dem Moment der Provokation nicht erlaubt habe ich als mein Selbst, als das Leben hier und jetzt zu sein, zu atmen und in Einheit und Gleichheit zu erkennen, dass ich die Aktion des ‚Gegenübers‘ durchaus verstehen und erkennen kann worauf sie tatsächlich abzielt, dass ich selbst al Mensch in Einheit und Gleichheit diese gedanklichen Mechanismen und Motive kenne und dadurch dass ich ihnen nun als Opfer dienen soll nicht tatsächlich eines bin, sondern lediglich eine Plattform auf die der andere Mensch als diese Peron, als das mentale Konstrukt seine Erwartungen projiziert und dass ich nur dann direkt in das Programm einsteige, wenn ich diese erwarteten Reaktionen auch wiederspiegele.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben in jedem Moment der Reaktion auf Angriffe oder Diffamierungen nicht Teilzunehmen an den emotionalen / gedanklichen Programmen die die übliche Vorgehensweise und die erwarteten Reaktionen hervorrufen und damit ein Zusammenspiel in Gang setzt das in letzter Konsequenz beiden Menschen schadet  und einer Selbstehrlichen, konsequenten Analyse durch den gesunden Menschenverstand nicht akzeptabel fortzuführen ist.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben in jedem Moment meinen Standpunkt eigenständig und eigenverantwortlich zu prüfen, für mich selbst in Selbstehrlichkeit zu testen ob ich unter allen Umständen vor mir selbst und vor dem Leben dazu stehen kann, und daran die Prinzipien zu messen die immer an dem Wohl des Lebens ausgerichtet sein müssen, die  immer als oberste Direktive der Selbstbestimmung die Gleichheit und Einheit allen Lebens haben.

Hier noch ein Link zu einem meiner Vlogs zum Thema Anonymität und Angst:



Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 20.03.2013




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