Dieses Jahr war ich bereits vier mal
krank, wobei 'krank' bedeutet einmal eine starke Grippe und drei mal
Erkältet, mal mehr Husten und Halsschmerzen und mal eher die oberen
Atemwege betroffen. Jetzt scheint sich die nächste Erkältung
anzubahnen, oder zumindest kommt es mir so vor als sei ich im Geiste
dabei, sie mir einzureden oder sie selbst herbeizuführen, indem ich
mich beispielsweise wieder innerlich in irrationaler, kindlich naiver
Weise über das dauerhaft kalte und nasse Wetter aufrege, bzw.
aufgeregt habe.
Ich habe in meiner Selbstbeobachtung
der vergangenen Monate und Jahre ziemlich eindeutig feststellen
können wie stark die körperliche Konstitution von den
Bewußtseinseinstellungen und den Gedankenprogrammen beeinflußt und
manipuliert werden kann und wie sehr sich das in vielen Fällen
nachteilig für mich, für meinen Körper, meinen Organismus
auswirkt, wenn man unkontrolliert in diese gedanklichen Fallen der
Stimmungsbedingten Empfindungsschwankungen und dem langsam
schleichenden Selbstmißbrauch durch den Mißbrauch des
Körpers, des Lebens das man ist, gerät. Und dennoch ist es
ein sehr langer, noch immer währender prozess mich vollends von
diesen Bewußtseinsprogrammen zu befreien wie es scheint.
Ich habe gerade diesen Winter so viele
gesundheitliche Probleme gehabt, wie seit meiner Kindheit nicht mehr,
so oft hatte ich diese Erkältungen und Grippen so weit ich mich
erinnern kann noch nie in einer 'Saison'. Ich habe auch einige
Erklärungen parat, zum einen habe ich ja für ein Jahr seit Beginn
letzten Jahres wieder mit dem regelmäßigen Rauchen von Zigaretten
angefangen, und zum anderen ist mein Sohn in die KiTa gekommen und
hat von dort natürlich einige Krankheitserreger mit nach hause
gebracht in regelmäßigen Abständen. Und ein weiterer Punkt der mir
durch die Gedanken schleicht ist natürlich mein fortschreitendes
Alter, das ich ebenfalls für diese gesteigerten
Krankheitserfahrungen verantwortlich machen könnte.
Es ist also offensichtlich, was die
erste, unkontrollierte Reaktion ist, bei einer Erkrankung dieser Art,
nämlich die Suche nach 'Verantwortlichen Variablen', nach Ursachen
und Gründen. Auch in diesem Blog möchte ich mir selbst etwas mehr
Klarheit über diese Reaktion verschaffen und weniger eine 'Lösung'
finden für die Erkrankung, oder etwas das die Infektionen verhindern
würde. Ich kann nicht sagen, dass mir diese Episoden nachhaltig
geschadet hätten und auch wenn die Erfahrung eher unangenehmer Natur
ist, so weiß ich natürlich, dass diese Infektionen für mich eher
harmlos sind.
Ich habe also wie oben bereits erwähnt
schon mehrfach festgestellt, dass die 'Gefahr' einer
niederschlagenden Infektion, besonders zu Grippezeiten, wesentlich
größer zu sein scheint und auch die Erwartung einer solchen
Infektion erfüllt wird, wenn ich selbst in einem eher labilen,
mentalen Zustand bin, wenn ich mich stresse, wenn ich unzufrieden
bin, mich schwach und vielleicht nutzlos 'fühle'. Es ist dann so,
als sei die Möglichkeit sich eine körperliche Leidenserfahrung
zuzuziehen ein Willkommener Anlaß sich aus allem 'auszuklinken',
eine legitimierte Auszeit und Pause von den Schwierigkeiten und den
überwältigenden Erwartungen an mich selbst. Es reicht dann bereits
ein Niesen eines Menschen in meiner Nähe, um das Gefühl einer
beginnenden Erkältung hervorzurufen. Die Symptome werden genau
erinnert, sich körperlich vorgestellt und manifestiert. Es gibt in
diesem Prozess sogar einen 'Point of No Return', den ich mir selbst
gesetzt habe, nach dessen Auftreten ein Rückzug nicht mehr möglich
ist, und die Erkrankung sicher ihren Verlauf nimmt. Ich habe des
öfteren erleben können, dass eine Ablenkung, eine von mir als
'positiv' wahrgenommene Anforderung oder Erwartung diesen Prozess
völlig gestoppt hat und die Symptome verschwinden ließ.
Ich will hier auf keinen Fall mir
anmaßen zu behaupten die Infektionen seien alle nur eingebildet und
selbst verursacht, das wäre albern. Aber ich stelle durchaus
definitiv fest, dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass man an
seinem Risiko von einer Infektion der Grippe getroffen zu werden,
oder zumindest die Gefahr einer Erkältung durchaus mit seinem
Bewußtsein und dem Einfluß den es auf den Körper und durch den
Körper hat verändern kann. Nich indem man sich fest einredet man
sei gesund, nicht idem man sich etwas vormacht, sondern vielmehr
dadurch, dass man die wahrgenommene Wahrscheinlichkeit oder die
Erwartung einer solchen Erkrankung benutzt, aus egoistischen,
bewußtseinsgesteuerten Motiven der Selbstrechtfertigung, des
Ausweichens, der Vermeidung. Es sind oft sehr subtil arbeitende
Gedankengänge, unentdeckt, obwohl man ihrer im Grunde immer gewahr
ist. Und ihr Trieb ist stark, ihr Wille ist stark, so daß der
Einfluß wesentlich stärker, direkter und vehementer durchgesetz
wird als der des klar bewußten Denkens.
Das gesamte Programm beginnt bei mir
Erfahrungsgemäß schon lange vor der Erwartung einer Erkrankung
dieser Art, mit der Nörgelei, mit der Unzufriedenheit mit
unbeeinflußbaren Umständen, wie zum Beispiel dem Wetter. Und auch
hier können natürlich - und in aller Regel ist das auch der Fall -
viele Andere Gründe eine Rolle spielen die diese Unzufriedenheit in
erster Linie erzeugen und die tatsächlich bearbeitet und verändert
werden könnten, die dann aber ignoriert und ersetzt werden durch
etwas unmittelbar erlebbares, etwas das man eben nicht ändern
kann, was einen aber ärgern und unzufrieden machen könnte,
wie zum Beispiel das Wetter. Also beginnt in diesem Selbstbetrug
schon die Flucht vor den eigentlich beeinflußbaren Punkten des
eigenen Lebens und damit der eigenen Verantwortlichkeit. Indem man
sich in einer Stimmungslage an etwas auslebt und mit etwas ablenkt,
das überhaupt nicht im eigenen Einflußbereich und damit auch nicht
in der eigenen Verantwortung liegt um darüber die eigentlichen
Punkte die tatsächlich der Eigenverantwortung unterliegen zu
vergessen oder zumindest zu verdrängen.
In diesem Prozess der Ablenkung der nun
schon durch die Umstände der Wetterlage, der Jahreszeit, der
allgemein akzeptierten und als normal wahrgenommenen Neigung zu
kleineren Erkrankungen in seiner Entwicklung vorbestimmt ist, folgt
auf diesen Fluchtversuch letztendlich die logische Konsequenz der
Krankheit, die einen in die Lage versetzt ohne sich rechtfertigen zu
müssen, vor anderen nicht aber in erster Linie vor sich selbst
nicht, für eine Weile komplett auszusteigen aus dem Alltagsleben und
der Bewältigung der 'Probleme'.
Und tatsächlich, wenn die Erkrankung
dann letztlich eintritt, und dabei ist es dann auch nicht mehr
relevant ob selbst verursacht oder nicht, begünstigt hat man es /
habe ich es in diesen Fällen allemal, dann ist die Reaktion wieder
eine unzufriedene, wieder sucht man nach fadenscheinigen Ursachen,
beschuldigt wieder das Wetter, ist trotzig und auch zornig auf alles
und jeden, nur nicht auf sich selbst, - oder vielleicht doch,
innerlich, im Grunde, da man weiß wie man eigentlich erst in diese
Situation gekommen ist.
Es ist keine Frage, dass die
wissenschaftlichen Erkenntnisse die die Krankheitserreger, die
Gefahren die von der übermäßigen Nutzung von Antibiotika und dem
Hygienewahn ausgehen ernst zu nehmen sind. Und ich muss ehrlich
sagen, dass ich zwar keine bestätigenden Selbstexperimente machen
konnte bisher, dass ich aber sicher bin, dass die
Widerstandsfähigkeit und die Hartnäckigkeit dieser Infektionen mit
denen ich zu schaffen hatte dieses Jahr fühlbar stärker waren als
ich es bisher erleben konnte und dass ich das nicht allein meinem
Alter zuschreiben möchte. Also das möchte impliziert, dass
es sich dabei um eine Mutmaßung handelt, die ich mir hier gestatte.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mir einzureden das Wetter könnte für
meine Empfindungen verantwortlich sein und nicht ich selbst in der
Akzeptanz und Erlaubnis meiner Persönlichkeitsprogramme und
Selbstrechtfertigungsgedanken.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe meinen Körper zu benutzen um meine
Unfähigkeit, bzw. meinen Unwillen mich meinen erlaubten
Gedankenkonstrukten zu stellen und sioe eigenverantwortlich im Sinne
der Gesundheit des Körpers, des Lebens zu dekonstruieren und zu
lösen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe vor den Gedankenstrukturen die mich
beeinflußt und in die Empfindung / Stimmung der Unzufriedenheit
versetzt haben davonzulaufen, zu versuchen sie zu ignorieren und ihre
Stelle mit einem Ersatz auszufüllen, die Notwendigkeit der
eigenverantwortlichen Selbstanalyse und Selbsarbeit auf
Ersatzkonstrukte zu richten um mich selbst von der Selbstbefreiung
abzuhalten und mich in gedankliche Fallen zu verstricken, obwohl im
Grunde immer klar war, dass dies alles konstruiert und künstlich
ist, und rational einer selbstehrlichen Analyse nicht standhalten
kann.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe, mich als das Leben das ich als der
Körper bin durch den Mißbrauch meines Bewußtseins als emotionale
Spielwiese zu schwächen, ihn für Fantastereien zu benutzen, alles
in dem Wahn dass ich als mein Bewußtsein die eigentliche Existenz
und ein bemitleidenswertes Opfer der Umstände wäre, während ich
tatsächlich der Mitgestalter der Umstände immer bin und war, als
Mensch, als Körper und Bewußtsein,als Eins mit dem Leben.
Ich bestimme mich selbst als Mensch und
als das Leben dazu, in jedem Moment der Flucht vor meiner
Eigenverantwortlichkeit, also in jedem Moment der Schuldzuweisung,
der gedanklichen Selbstrechtfertigung egoistischen Verhaltens und
Denkens die Gedankengänge zu stoppen, zu atmen, hier im Moent mir zu
vergegenwärtigen was diese Programme sind und was ihre Ursachen und
Konsequenzen sind und dass ich allein für diese verantwortlich bin,
da ich sie erlauben und zulassen oder aber selbstbestimmt stoppen
kann.
Ich bestimme mich selbst als Mensch und
als das Leben zu selbstehrlicher Selbstschau in jedem Moment der
empfundenen Unzufriedenheit, in jedem Versuch eine Ursache für
dieses Empfinden außerhalb meiner selbst zu finden und diese
gedanklichen Abfolgen als Indikator für unentdeckte und
unbearbeitete Punkte meiner Persönlichkeitsstruktur und der
akzeptierten Selbstaufgabe anzunehmen und zu erkennen, um in dem
Moment in Selbstehrlichkeit, selbstbestimmt und eigenverantwortlich
diese Punkte aufzuspüren und wertfrei in gelebter Einheit und
Gleichheit mit dem Leben zu dekonstruieren um mich in diesem Punkt
neu auszurichten, bewußt und lebendig an den Grundlagen und
Prinzipien des Lebens selbst.
Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 11.03.2013
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