Meine eigenen emotionalen Reaktionen
auf Angriffe die scheinbar gegen mich, gegen das wofür ich stehe, da
wo ich mich öffentlich zu etwas bekannt habe gerichtet sind, deuten
weniger auf die tatsächliche Wirksamkeit der attackierenden
Argumentation hin, sondern vielmehr auf persönliche, eigene innere
Unsicherheiten und Ungereimtheiten in meiner Selbstwahrnehmung und
nicht ganz ausgearbeitete Standpunkte oder Unehrlichkeiten mir selbst
gegenüber in der Repräsentation meiner Selbst, bzw. der Aussage die
ich getroffen habe.
Das heißt jede Anstrengung die ich
nach außen, also in Reaktion auf die Person richte, die sich in
angreifender Form mir gegenüber geäußert hat, verfehlt im Grunde
ihr Ziel und ist vergebens, da einerseits der Empfangsraum für eine
erfolgreiche oder annähernd klärende Argumentation und Debatte gar
nicht gegeben ist, wenn das Gegenüber zu keinem Zeitpunkt eine
Diskussion im Sinne einer Unterhaltung überhaupt angestrebt hatte,
sondern lediglich provozieren und Reaktionen hervorrufen wollte, und
andererseits in selbstehrlicher Betrachtung der Reaktion ein
tatsächlicher Angriff gar nicht stattgefunden hat, sondern durch die
Empfindung einer Verletzung nur ein Punkt berührt worden ist, der
für dich selbst noch im Unreinen ist, der nicht standhalten kann,
der in dieser Form nicht vertretbar ist.
Also ist natürlich der Prozess des
Erlebens dieser Reaktion im Zuge einer bewußten, reflektierenden
Selbstschau durchaus eine Chance für die Selbstentwicklung, die
Verbesserung des Selbstverständnisses und dadurch in der Konsequenz
natürlich auch das Verständnis des 'anderen'.
Insoweit kann es durchaus hilfreich
sein, wenn man diese Reaktion emotionaler Art, eine Verletzung oder
Beleidigung verspürt, investigativ die Konversation fortzuführen,
insofern man sich eben nicht auf die reaktive, vielleicht sogar
persönliche Ebene begibt und einläßt, sondern genau an diesen
Punkten die einem unsicher und verletzbar erscheinen seinen
Standpunkt offen darlegt, wodurch man mit zuverlässiger Sicherheit
bei einem hasserfüllten und auf Demütigung ausgerichteten Gegenüber
sofort die Schwachstellen der eigenen Argumentation aufgezeigt
bekommt.
Man tendiert in der Prägung die man
allgemein gesellschaftlich mitbekommt, in der konditionierten
Persönlichkeitsstruktur in aller Regel dazu, die Fehler und
Schwachstellen bei seinem Gegenüber zu suchen und zu versuchen ihn
durch diese 'Taktik' zu 'besiegen' oder bloßzustellen, und merkt
dabei überhaupt nicht, dass man dabei nichts gewinnen kann, dass
selbst die gefühlte Genugtuung nicht aus dem Verlieren des anderen
aufgenommen wird, sondern ein emotionales Empfindungskonstrukt ist
das man selbst kreiert, das man sich in seiner Einbildung schafft.
Nach einer solchen "siegreichen" Debatte steht man nämlich
unter Umständen als letzter 'aufrecht', - aber für was? Für einen
Standpunkt, eine persönliche Meinung, eine Auffassung die
unzulänglich, unverlässlich und von dir selbst überhaupt nicht
vollends verstanden ist. Da ist es eine Frage der Zeit nis zum
nächsten Konflikt und man kann aus dieser Betrachtungsweise schnell
erkennen, warum man immer selbst verantwortlich ist für diese
Situation in die man sich aus den genannten Gründen, aus
Unehrlichkeit sich selbst gegenüber, auch einer geheuchelten
Selbstsicherheit heraus selbst bringt.
Aber warum tut man das? Warum nimmt man
es in Kauf in stndiger Angst zu leben angegriffen und vielleicht
übertrumpft zu werden?
Vielleicht, weil es leicht ist? Weil
man in der einfachen Übernahme einer vorgefassten, fertigen, aber
nicht selbst durchdachten Meinung nicht in die Verlegenheit kommt in
eigenverantwortlicher Selbstehrlichkeit den Standpunkt zu prüfen?
Denn es könnte ja sein, dass man zu einem Schluß kommt, mit dem man
plötzlich allein dasteht. Und wenn man in dieser Welt sich auf den
gewillten Weg zu bedingungsloser Selbstehrlichkeit begibt, dann ist
dieser Fall sehr wahrscheinlich, dann ist es unumgänglich dass man
gegen die 'Meinungen' anderer steht, und man stellt est, wie schnell
und wie leicht sich diese dann unter Umständen beleidigt oder
angegriffen fühlen...
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mich als meine Persönlichkeit, als
eine Rolle die ich mir vorstelle, ein Bild an das ich Erwartungen
eines gewissen Status und von Anerkennung stelle angegriffen oder
beleidigt fühle, wenn das Verhalten eines anderen Menschen gegen
diese Erwartungshaltung geht oder eben dieses eingebildete Selbstbild
in Frage stellt.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe in diese Muster der eingebildeten,
vergeistigten Selbstwahrnehmung zu verfallen wenn ich mich
beispielsweise persönlich durch eine Äußerung angegriffen gefühlt
habe, und in der emotionalen Reaktion als diese Rolle von mir auf den
vergeistigten Wettkampf und Machtkampf in einer illusionären Arena
eingestiegen bin indem ich mit den selben Methoden arbeitend das
Gegenüber versucht habe zu provozieren, emotionale Reaktionen
hervorzurufen ohne dabei zu erkennen oder zu verstehen wie Ziel- und
Sinnlos ein solches Unterfangen ist und dass es letztendlich mir
selbst schadet, egal ob ich das Gefühl bekomme 'gewonnen' zu haben
oder 'unterlegen' zu sein, da die energetische Erlebniswelt der
emotionalen Kränkung, der Verletzung eines 'Images' und des
Zurückschlagens und Bloßstellens eines anderen Bildes eines
Menschen als 'Gegner' nur die irregeleitete Selbstwahrnehmung als
diffuses Bild, als die persönliche Geschichte, geformt aus vagen
Erinnerungen und emotional verknüpften Bildern verstärkt und mich
selbst darin Fängt, entweder in Frustrierten
Minderwertigkeitskomplexen oder in überheblichen, überwertigen
Ideen meines Selbst als meinem 'Image'.
Ich bestimme mich selbst als Mensch und
als das Leben, auf jeden persönlichen Angriff, jeden Versuch der
Verunglimpfung meiner selbst und dem wofür ich als das Leben stehe
die Ursächlichkeit und die Motivation zu ergründen die diese
Angriffe treibt und in jedem Punkt der bei mir als Person eine
Reaktion hervorruft, der mich emotional in irgendeiner Weise berührt
die Chance wahrzunehmen in mir selbst nach der Ursache für diese
Reaktion zu suchen, mich dadurch von diesem Trigger automatisierter
Fremdprogrammierung zu befreien indem ich mich der Unsicherheit
stelle und sie beseitige, indem ich in Selbstehrlichkeit
eigenverantwortlich die notwendigen Schritte unternehme mich in
diesen Punkten besser auszurichten, zu formieren und zu informieren.
Ich bestimme mich selbst als Mensch und
als das Leben die Eigenverantwortlichkeit zu entwickeln nicht
emotional und persönlich attackierend als emotionale Reaktion auf
Angriffe und Verunglimpfungen, egal wie haltlos, hinterhältig oder
aggressiv sie sind einzusteigen, mich diesen Programmen nicht zu
unterwerfen, sondern die Situation soweit der Gesunde
Menschenverstand in Anbetracht der möglichen, abschätzbaren
Konsequenzen sie als ausreichend relevant bewerten kann unberührt zu
steuern, zu lenken und zu nutzen, so dass der Schaden der intendiert
sein könnte durch die Äußerungen und Diffamierungen möglichst
klein gehalten werden kann, so dass auch dem offensichtlich
unkontrollierten Programmablauf des Gegenübers nicht noch mehr
Energie und 'Stoff' zur Verfügung gestellt wird und somit diesen
Personen auch die Chance vergrößert wird sich aus dem
Programmablauf eigenständig und selbstbestimmt zu lösen. Wie
wahrscheinlich das ist, spielt keine besondere Rolle, denn
offenkundig hat die Eigenverantwortlichkeit und die lebendige
Beispielfunktion Priorität.
Bastian Neumann / Ramstein /
Deutschland / 18.03.2013
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