Montag, 18. März 2013

Tag0036 - Das 'Hater' Problem [Teil 2] Selbstkonfrontation statt Reaktion



Meine eigenen emotionalen Reaktionen auf Angriffe die scheinbar gegen mich, gegen das wofür ich stehe, da wo ich mich öffentlich zu etwas bekannt habe gerichtet sind, deuten weniger auf die tatsächliche Wirksamkeit der attackierenden Argumentation hin, sondern vielmehr auf persönliche, eigene innere Unsicherheiten und Ungereimtheiten in meiner Selbstwahrnehmung und nicht ganz ausgearbeitete Standpunkte oder Unehrlichkeiten mir selbst gegenüber in der Repräsentation meiner Selbst, bzw. der Aussage die ich getroffen habe.

Das heißt jede Anstrengung die ich nach außen, also in Reaktion auf die Person richte, die sich in angreifender Form mir gegenüber geäußert hat, verfehlt im Grunde ihr Ziel und ist vergebens, da einerseits der Empfangsraum für eine erfolgreiche oder annähernd klärende Argumentation und Debatte gar nicht gegeben ist, wenn das Gegenüber zu keinem Zeitpunkt eine Diskussion im Sinne einer Unterhaltung überhaupt angestrebt hatte, sondern lediglich provozieren und Reaktionen hervorrufen wollte, und andererseits in selbstehrlicher Betrachtung der Reaktion ein tatsächlicher Angriff gar nicht stattgefunden hat, sondern durch die Empfindung einer Verletzung nur ein Punkt berührt worden ist, der für dich selbst noch im Unreinen ist, der nicht standhalten kann, der in dieser Form nicht vertretbar ist.

Also ist natürlich der Prozess des Erlebens dieser Reaktion im Zuge einer bewußten, reflektierenden Selbstschau durchaus eine Chance für die Selbstentwicklung, die Verbesserung des Selbstverständnisses und dadurch in der Konsequenz natürlich auch das Verständnis des 'anderen'. 
Insoweit kann es durchaus hilfreich sein, wenn man diese Reaktion emotionaler Art, eine Verletzung oder Beleidigung verspürt, investigativ die Konversation fortzuführen, insofern man sich eben nicht auf die reaktive, vielleicht sogar persönliche Ebene begibt und einläßt, sondern genau an diesen Punkten die einem unsicher und verletzbar erscheinen seinen Standpunkt offen darlegt, wodurch man mit zuverlässiger Sicherheit bei einem hasserfüllten und auf Demütigung ausgerichteten Gegenüber sofort die Schwachstellen der eigenen Argumentation aufgezeigt bekommt.

Man tendiert in der Prägung die man allgemein gesellschaftlich mitbekommt, in der konditionierten Persönlichkeitsstruktur in aller Regel dazu, die Fehler und Schwachstellen bei seinem Gegenüber zu suchen und zu versuchen ihn durch diese 'Taktik' zu 'besiegen' oder bloßzustellen, und merkt dabei überhaupt nicht, dass man dabei nichts gewinnen kann, dass selbst die gefühlte Genugtuung nicht aus dem Verlieren des anderen aufgenommen wird, sondern ein emotionales Empfindungskonstrukt ist das man selbst kreiert, das man sich in seiner Einbildung schafft. Nach einer solchen "siegreichen" Debatte steht man nämlich unter Umständen als letzter 'aufrecht', - aber für was? Für einen Standpunkt, eine persönliche Meinung, eine Auffassung die unzulänglich, unverlässlich und von dir selbst überhaupt nicht vollends verstanden ist. Da ist es eine Frage der Zeit nis zum nächsten Konflikt und man kann aus dieser Betrachtungsweise schnell erkennen, warum man immer selbst verantwortlich ist für diese Situation in die man sich aus den genannten Gründen, aus Unehrlichkeit sich selbst gegenüber, auch einer geheuchelten Selbstsicherheit heraus selbst bringt.

Aber warum tut man das? Warum nimmt man es in Kauf in stndiger Angst zu leben angegriffen und vielleicht übertrumpft zu werden?
Vielleicht, weil es leicht ist? Weil man in der einfachen Übernahme einer vorgefassten, fertigen, aber nicht selbst durchdachten Meinung nicht in die Verlegenheit kommt in eigenverantwortlicher Selbstehrlichkeit den Standpunkt zu prüfen? Denn es könnte ja sein, dass man zu einem Schluß kommt, mit dem man plötzlich allein dasteht. Und wenn man in dieser Welt sich auf den gewillten Weg zu bedingungsloser Selbstehrlichkeit begibt, dann ist dieser Fall sehr wahrscheinlich, dann ist es unumgänglich dass man gegen die 'Meinungen' anderer steht, und man stellt est, wie schnell und wie leicht sich diese dann unter Umständen beleidigt oder angegriffen fühlen...


Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe, mich als meine Persönlichkeit, als eine Rolle die ich mir vorstelle, ein Bild an das ich Erwartungen eines gewissen Status und von Anerkennung stelle angegriffen oder beleidigt fühle, wenn das Verhalten eines anderen Menschen gegen diese Erwartungshaltung geht oder eben dieses eingebildete Selbstbild in Frage stellt.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe in diese Muster der eingebildeten, vergeistigten Selbstwahrnehmung zu verfallen wenn ich mich beispielsweise persönlich durch eine Äußerung angegriffen gefühlt habe, und in der emotionalen Reaktion als diese Rolle von mir auf den vergeistigten Wettkampf und Machtkampf in einer illusionären Arena eingestiegen bin indem ich mit den selben Methoden arbeitend das Gegenüber versucht habe zu provozieren, emotionale Reaktionen hervorzurufen ohne dabei zu erkennen oder zu verstehen wie Ziel- und Sinnlos ein solches Unterfangen ist und dass es letztendlich mir selbst schadet, egal ob ich das Gefühl bekomme 'gewonnen' zu haben oder 'unterlegen' zu sein, da die energetische Erlebniswelt der emotionalen Kränkung, der Verletzung eines 'Images' und des Zurückschlagens und Bloßstellens eines anderen Bildes eines Menschen als 'Gegner' nur die irregeleitete Selbstwahrnehmung als diffuses Bild, als die persönliche Geschichte, geformt aus vagen Erinnerungen und emotional verknüpften Bildern verstärkt und mich selbst darin Fängt, entweder in Frustrierten Minderwertigkeitskomplexen oder in überheblichen, überwertigen Ideen meines Selbst als meinem 'Image'.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben, auf jeden persönlichen Angriff, jeden Versuch der Verunglimpfung meiner selbst und dem wofür ich als das Leben stehe die Ursächlichkeit und die Motivation zu ergründen die diese Angriffe treibt und in jedem Punkt der bei mir als Person eine Reaktion hervorruft, der mich emotional in irgendeiner Weise berührt die Chance wahrzunehmen in mir selbst nach der Ursache für diese Reaktion zu suchen, mich dadurch von diesem Trigger automatisierter Fremdprogrammierung zu befreien indem ich mich der Unsicherheit stelle und sie beseitige, indem ich in Selbstehrlichkeit eigenverantwortlich die notwendigen Schritte unternehme mich in diesen Punkten besser auszurichten, zu formieren und zu informieren.

Ich bestimme mich selbst als Mensch und als das Leben die Eigenverantwortlichkeit zu entwickeln nicht emotional und persönlich attackierend als emotionale Reaktion auf Angriffe und Verunglimpfungen, egal wie haltlos, hinterhältig oder aggressiv sie sind einzusteigen, mich diesen Programmen nicht zu unterwerfen, sondern die Situation soweit der Gesunde Menschenverstand in Anbetracht der möglichen, abschätzbaren Konsequenzen sie als ausreichend relevant bewerten kann unberührt zu steuern, zu lenken und zu nutzen, so dass der Schaden der intendiert sein könnte durch die Äußerungen und Diffamierungen möglichst klein gehalten werden kann, so dass auch dem offensichtlich unkontrollierten Programmablauf des Gegenübers nicht noch mehr Energie und 'Stoff' zur Verfügung gestellt wird und somit diesen Personen auch die Chance vergrößert wird sich aus dem Programmablauf eigenständig und selbstbestimmt zu lösen. Wie wahrscheinlich das ist, spielt keine besondere Rolle, denn offenkundig hat die Eigenverantwortlichkeit und die lebendige Beispielfunktion Priorität.


Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 18.03.2013


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