Wir haben unser Selbst für
Ersatzbefriedigungen aufgegeben, die uns abhängig machen von der
Produktion, von den Ressourcen die uns diese Ablenkungen bieten, und
das können Produkte, Programme und auch Menschen sein,
beziehungsweise 'Persönlichkeiten' als Programme die das
ablaufen lassen, was uns unterhält.
Aber vor allem sind wir süchtig
geworden nach Ersatzbefriedigungen, nach sinnfreien, symbolischen
Werten, die uns das Gefühl einer Belohnung, einer Erhöhung unseres
Wertes verschaffen, uns glauben lassen, dass wir es/sie "verdient"
hätten, Das ist das grundlegende Denken und handeln des
kapitalistisch konditionierten Konsummenschen, der immer und überall
seinen Wert zu erhöhen und seine Sucht nach symbolischem Status zu
befriedigen sucht. In dem System in dem wir uns heimisch fühlen,
dessen Prinzipien wir als Teil unserer Natur akzeptiert haben,
basieren diese Produkte, diese symbolischen Werte und der Status den
wir uns erhoffen auf rücksichtsloser Ausbeutung, der Übervorteilung
anderer, schwächerer Menschen, die im allgemeinen Wertesystem eben
ganz unten stehen, und zwar nicht etwa deshalb, weil sie weniger wert
wären, weil sie unfähig wären oder nicht in der Lage etwas zu
leisten, sondern vor allem weil sie mit Gewalt von ihren
Möglichkeiten abgehalten werden, weil sie entweder durch Geburt,
durch oder soziale Ausbeutung von Vornherein in einer Situation sind,
die es ihnen unmöglich macht, sich aus eigener Kraft von ihrer
Position zu erheben. Und natürlich ist das auch genau so gewollt, da
dieses System die Ausbeutung der sozial schlechter gestellten Mensch
braucht um überhaupt funktionieren zu können. Und so sind es vor
allem die privilegierten Menschen, die, die auf der Seite der
Ausbeuter und scheinbaren Nutznießer des Systems leben, die durch
das Geld zeitweilig geschützt die Vorzüge einer Machtposition
'genießen', die weiterhin an diesem aus Lebenssicht inakzeptablen
System festhalten, die es zu rechtfertigen versuchen und alle
Alternativen als Unsinnig und wiedernatürlich abtun. Es ist die
Gehirnwäsche der privilegierten Schicht, die sie zu Handlangern und
Marionetten einer Maschinerie des Kapitals macht, die letztendlich
alles Leben bedroht und so auch viele derjenigen noch zu ihren
Lebzeiten sozial vernichtet, die es zuvor noch eifrig verteidigt
haben. Doch werden diese Menschen in aller Regel nicht mehr 'gehört',
daher hören wir auch nichts von den Gefahren und Unsicherheiten, und
stellen das System kaum in Frage, so lange wir von ihm profitieren.
Doch ist ein solches Verhalten und
Denken nicht das eines rationalen, vernunftbegabten und
eigenständigen Menschen, sondern das eines feigen Ja-Sagers der
seine Hand aufhält um seine Almosen als Schweigegeld
entgegenzunehmen.
Immer wieder argumentieren die
Bezweifler aller Alternativen und die Verteidiger des bestehenden
Systems und seiner Ungleichheit mit der scheinbaren Gerechtigkeit der
leistungsbezogenen Vergütung des kapitalistischen Systems und
übersehen dabei völlig die Realität, die eben genau das Gegenteil
beweist. Niemand soll aufgrund seiner herausragenden Leistung für
die Gemeinschaft benachteiligt werden, das wäre vollkommen
unlogisch. Was aber beendet werden muss und ein Kernpunkt einer
Vernünftigen Alternative zu unserer akzeptierten Lebensweise ist,
ist die überzogene Anhäufung von Reichtum un alleinigem Zugriff auf
Ressourcen die auf Kosten anderer, zu lasten ihrer Lebensqualität
geht. Das ist schlicht und einfach inakzeptabel und kann mit keiner
Arbeitsleistung gerechtfertigt werden. Ein Verbrecher, ein Betrüger
oder Räuber 'leistet' schließlich auch 'Arbeit', aber seine
Leistung bringt keinen gemeinschaftlichen Vorteil. Genausowenig die
einer Unternehmens das zwar einerseits ein Produkt an den Markt
bringt, dass einigen wenigen, die es sich leisten können ein
schöneres oder angenehmeres Leben beschert (wobei dies meist noch
zweifelhaft ist), auf der anderen Seite aber beispielsweise Flüsse
vergiftet und Arbeiter ausbeutet die aufgrund ihrer sozialen Lage
gezwungen sind für einen Hungerlohn, von dem kein Mensch in Würde
leben kann zu arbeiten.
Es ist eben nicht das Prinzip der Natur
des menschlichen Lebens sich aufgrund einer besonderen Leistung einen
ganz persönlichen Vorteil zu verschaffen. Diese Idee ist erst durch
Gehirnwäsche über Generationen und die Veranlagung des menschlichen
Bewußtseins entstanden. Diese Ideologie ist Selbstzerstörerisch,
weil sie über kurz oder lang auf kosten der Gemeinschaft, des
Zusammenlebens geht und die Grundlagen des Lebens zerstört. Sie ist
irrational weil sie im Namen einer reinen Vorstellung oder besser
gesagt 'Einbildung', nämlich der reinen Bewußtseinsidentifikation
als Mensch, das Leben in kurzsichtiger und naiver Weise als Ressource
ausbeutet, in unbegrenzter Gier und unverantwortlicher Selbstsucht.
Der Mensch ist ein denkendes Wesen,
aber er ist zu seinem Gedankensystem geworden, er hält sich für
seine Gedanken, dabei ist er das Leben, ist der Körper, die Materie,
ist eins mit allem, in ständigem Austausch. Er weiß das alles, es
sind die einfachen, offensichtlichen Fakten des Lebens und es wäre
einleichtes, vor allem aber die Lösung der größten
gesellschaftlichen Probleme denen er sich gegenüber sieht, das
Leben, sein eigenes und das der Gesellschaft an den Prinzipien der
Einheit und Gleichheit, der offensichtlichen Wahrheit auszurichten.
Doch für das vergeistigte Ich, die Illusion in die wir uns
selbstverliebt hineinkonditionieren, ist diese Vorstellung
unerträglich, denn sie ist ein süchtiger Charakter, ein Junkie auf
der Suche nach dem nächsten Schuß, nach der Befriedigung der
unerträglichen Empfindung des Mangels, die eine Folge der
Selbst-Entfremdung ist.
Unser System ist das Symptom einer
Erkrankung des Lebens durch den Menschen. Eine Erkrankung am
Bewußtsein, eine Wucherung des Bewußtseins, die in grenzenlosem
Wachstum der energetischen Erfahrungen ihre Erlösung sucht und
letztlich sich selbst vernichtet, indem sie das vernichtet, was sie
leben lässt.
Selbst Menschen benutzen wir in unserem
Alltagsleben, unsere Vorstellungen von ihnen, unsere Erwartungen, wir
bestätigen unsere 'Geschichten' an ihnen indem wir sie reizen,
manipulieren, uns an ihren Reaktionen ergötzen. Wir sind wahrlich
Parasiten, mental und physisch gleichermaßen.
Wenn wir nicht aufwachen, uns unserer
Verantwortung für das Leben erinnern, uns selbst, dort wo niemand
hinschaut und niemand 'reagiert', uns niemand belobigt oder
unterstützt in selbstehrlichkeit durchschauen und dekonstruieren,
den Mut aufbringen unsere akzeptierten Systeme und Denkweisen
auseinanderzunehmen und selbstbestimmt am Leben neu auszurichten,
dann geben wir uns als das Leben dauerhaft auf. Dann verschwenden wir
uns und andere an unsere Sucht, an unsere Gedanken und Philosophien
und vergessen dabei zu leben.
Ich kann imer wieder mit gleicher
Leidenschaft und Stärke die Verantwortlichkeit für DAS LEBEN, und
nicht MEIN Leben, betonen, denn sie ist tatsächlich der Schlüssel,
in ihr entdeckt man sein wahres Selbst, das unumstößlich, frei und
gelöst für das Leben steht, ohne Angst und ohne Furcht, selbst in
einem von Wahnsinn befallenen System wie dem unseren, das
mittlerweile die gesamte Welt umspannt. Doch man kann nicht aufgeben
in dieser Einsicht, weil man WEIß, dass jeder Mensch die Fähigkeit
hat, diesen Schritt zu tun. Es ist eben keine Überzeugung, sondern
eine Einsicht.
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