Ich vergebe mir selbst, dass ich es
erlaubt und zugelassen habe, dass ich emotional reagiert habe weil
ich in einer Diskussion mit mehreren Menschen ignoriert wurde, weil
die Diskussion trotz meiner Einwürfe und Fragen einfach
weitergeführt wurde ohne dass meine Denkanstöße in irgend einer
Weise Einfluß genommen hätten.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mit dem Gefühl der Frustration und
innerlich mit sarkastischen und zynischen Kommentaren reagiert zu
haben, als dann eine andere Person die Diskussion mehr oder weniger
gestoppt und herumgerissen hat, und zwar mit einer inhaltlich
ähnlichen Anregung und Argumentation wie zuvor die meine, und alle
auf diesen Einwurf zustimmend reagierten.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe mich übergangen zu fühlen anstatt in
Erwägung zu ziehen, dass eventuell meine eigene Formulierung
unentschlossen und unzureichend war oder vielleicht meine Motivation
der Fragestellung und der Kommentierung nicht ganz eindeutig war.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe, mich in der Situation des nicht
gehört werdens hilflos und an vergangene Erlebnisse erinnert zu
fühlen, dass ich mich den Gedanken und Spekulationen über die
Gründe der anderen hingegeben habe mich zu ignorieren und mich darin
verloren und selbst beurteilt habe, dass ich über andere spekuliert
und geurteilt habe aufgrund einer Verletztheit deren Ursache mir die
mangelnde Eindeutigeit meines Standpunktes hätte aufzeigen und mir
in meinem Prozeß der Selbsterkenntnis hätte weiterhelfen können.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir
erlaubt und es zugelassen habe meine Unsicherheit und
Minderwetigkeitsgefühle aus der Vergangenheit meines Lebens aus
meiner Erinnerung für mich wieder aufleben zu lassen und ihre
Identität in dem Moment der emotionalen Reaktion mit
Selbstgefälligkeit, Zynismus und Überheblichkeit zu verschleiern.
Ich bestimme und korrigiere mich selbst
als Mensch und als das Leben im Moment der erlebten emotionalen
Reaktion aufgrund einer enttäuschten Erwartung, wenn ich das Gefühl
habe nicht gehört zu werden, dass man mich ignoriert oder meine
Einwände / Kommentare nicht berücksichtigt, nicht zu
Anschuldigungen und Rechtfertigungen der persönlichen Verletztheit
und der Frustreaktionen überzugehen, sondern meinen Standpunkt und
meine Motivationen eingehend zu prüfen und die Situation dehingehend
zu nutzen meine eigenen emotionalen Muster zu korrigieren, meine
Reaktionen zu bearbeiten und mich von der Fremdbestimmung durch die
konditionierten Programme und akzeptierten und angelernten
Verhaltensmuster zu befreien.
Ich bestimme und korrigiere mich selbst
als Mensch und als das Leben mich nicht in Verurteilungen und
Spekulationen über Motive anderer zu verlieren wenn ich mich
persönlich verletzt oder angegriffen fühle, sondern vielmehr zu
erkennen, dass diese Empfindungen Hinweise auf eigene Unsicherheiten
und Unklarheiten sind, die wiederum, wenn sie unbearbeitet und
ungeklärt bleiben, Ansatzpunkte für Manipulationen und
Beeinflussung von außen und von den eigenen inneren Gedankensystemen
bieten.
Ich bestimme und korrigiere mich selbst
als Mensch und als das Leben in jedem Moment der emotionalen Reaktion
auf das Verhalten anderer Menschen mich in meinen gedanklich
ablaufenden Programmen der Beurteilungen, der emotionalen Zuweisungen
und Verknüpfungen, der Vergleiche mit Erlebnissen meiner Erinnerung
zu stoppen, durchzuatmen und mich als das leben hier in den
lebendigen, einzigen realen Moment zurückzuholen und mich selbst
eigenverantwortlich szu steuern und zu bestimmen, so dass die
Situation im Sinne des Wohles aller Beteiligten fortgeführt und
gelebt werden kann.
Bastian Neumann / Ramstein / Deutschland / 24.03.2013
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