Donnerstag, 9. Mai 2013

Tag0078 - „Das wird nie passieren“...

Keoni Cabral / People Photos / CC BY

Blog vom 28.04.2013

„Das wird nie passieren!“ - ist ein häufiger Einwand von Menschen die meine Blogs lesen, die sich mit der Arbeit die wir gemeinsam mit 'Desteni' leisten zumindest oberflächlich auseinandersetzen, die sich mit den Begriffen der Gleichheit allen Lebens und der Einheit des Lebens konfrontiert sehen. Dieser Einwand der eigentlich lediglich eine Reaktion ist, ist auch verständlich und erfolgt ganz logisch aus der Bewusstseinswahrnehmung so wie sie bei uns ausgeprägt ist. Von dem Standpunkt der vereinzelten, isolierten Selbstwahrnehmung in mehr oder weniger fatalistischer Opferhaltung klingt die Möglichkeit einer Welt der Gleichheit und Einheit, der Gleichbehandlung und der bedingungslosen gegenseitigen Unterstützung unvorstellbar utopisch. Das ist auch ganz klar, denn die ganze Geisteshaltung eines Menschen unserer Welt ist auf die Umweltbedingung der Ungleichheit geprägt und ausgelegt. Wir wachsen auf in einem Umfeld künstlich erzeugter Ungleichheit und Ungleichbehandlung und nehmen dieses Umfeld als natürlich gegeben hin, und das schon seit ewige Generationen. Daher begründen wir auch gerne unsere fatalistische Grundhaltung mit der Geschichte, mit den Worten „Das ist schon immer so gewesen...“, die ungefähr so viel Wirkung auf einen eigenständigen Geist haben wie ein kurzer Juckreiz.
Was bedeutet eine einfache Behauptung in Form einer Prophezeiung im Gegensatz zu der gelebten Wandlung eines lebendigen Menschen, zu der aktiven Selbstarbeit die als Resultat ein empirisches, lebendiges Beispiel für die Möglichkeit der Neuausrichtung, der gewollten Anerkenntnis der Einheit und Gleichheit allen Lebens gibt?
Allein die Tatsache dass sich so viele Menschen, wenn man sich offen zu dem Weg der Selbstbefreiung von den Glaubenssätzen der Hoffnungslosigkeit und Perspektivlosigkeit menschlicher Entwicklung begibt, die Mühe machen dir immer wieder versichern zu wollen wie hoffnungs- und aussichtslos deine Anstrengungen seien ist ein deutliches Zeichen für die wahrhaftige Wirksamkeit deiner Bemühungen. Doch auch das ist eine nicht einfach so zu verhindernde Entwicklung in deinem Umfeld, dass es ganz egal ist wie deutlich wirksam deine Veränderung auch sein mag, die Ignoranz vieler Menschen wird kongruent dazu wachsen und sie werden es übersehen, oder sogar verunglimpfen, dich diffamieren, dich einen Heuchler oder ähnliches nennen, sobald sie glauben dich 'erwischt ' zu haben. Die Unterstellungen werden sich häufen und die Lügen auch.
Aber all das spielt keine Rolle. Es ist das Unverständnis und der Selbstschutz des Egos der sie dazu veranlasst, ebenso wie es bei dir selbst der Fall war. Die Überwindung dieses Punktes ist der schwerste der ersten Schritte zu eigenständigem Denken und selbstverantwortlichem Leben. Es geht nur um dich, nicht um Überzeugungen. Wenn du als das Leben, unabdingbar verbunden mit allem Leben als das Beispiel gerade stehst für die gelebte Einheit und Gleichwertigkeit allen Lebens, bist du selbst die Veränderung und es ist keine Überzeugung und Selbstbehauptung nötig.
Es ist auch nicht nötig auf ein Ziel hinzuarbeiten, denn der Prozess der Veränderung, der gelebten Selbstbestimmung und Ausrichtung am leben ist bereits das Ziel. Es gibt keinen endgültigen Endzustand zu erreichen von dem aus man dann auf alles zurückblicken könnte. Das Leben ist und muss ein Entwicklungsprozess bleiben, es ist lediglich die Grundlage, der Ausgangspunkt, die Perspektive von der aus man ist und Handelt, die sich grundlegend ändert eben durch die selbstehrliche Selbstarbeit. Diese Eröffnung, diese Erkenntnis ist nicht vermittelbar, sie ist nur dir selbst offenbar, wenn der Schritt über den Widerstand hinaus getan ist, wenn die freiwillige Selbstbeschränkung durch das Dogma der Aussichtslosigkeit durchbrochen wird. Dieser Schritt scheint nur aus einem Grund ein solches Wagnis für das verängstigte Ich zu sein, nämlich dem, dass im Falle der Wahrhaftigkeit seiner Verheißung ein Zurück nicht mehr möglich ist und endlose Schritte in eigenverantwortlicher Selbstregie folgen müssen, und dass von dem Zeitpunkt an die Eigenverantwortung allgegenwärtig ist und nicht mehr ignoriert werden kann. Doch davor Angst zu haben ist nachher unvorstellbar, denn es sind genau diese Punkte die dich angstfrei und wahrlich Selbstbewusst werden lassen, die dir die Lebenskraft in die eigenen Hände zurückgeben und dich zum Leben erwecken, indem du dich selbst als das Leben in allem Leben wiederentdeckst. Sich selbst zu stoppen, sich zu bremsen und seine eigene, selbstbestimmte Entwicklung zu begrenzen nur aufgrund einer Empfindung, einer ängstlichen Prophezeiung, eines vagen Glaubens hin ist dann unvorstellbar und der Gedanke wirkt geradezu lächerlich. Es ist überhaupt nicht relevant wie sehr und ob man an das Eintreten einer Utopie glaubt. Was zählt ist das was ist, und das ist die Wahrheit der Möglichkeit und damit der Verantwortlichkeit des Menschen zur verantwortlichen, des Lebens würdigen Selbstgestaltung in Selbstbestimmung. Die Selbstverleugnung, die Ignoranz gegenüber dieser Möglichkeit aus irrationaler Angst heraus beseitigt nicht die Wahrhaftige Tatsache. Und je mehr Menschen sich offenbaren, sich selbst dekonstruieren und als Beispiel den Weg des lebendigen Wortes, des tatsächlichen Selbst-Wandels gehen, desto klarer wird diese Verantwortlichkeit als symbolische Lebenskraft jedem klar vor Augen geführt und nach und nach, Schritt für Schritt werden Die Geister sich hinterfragen und das Leben wird sich durchsetzen, der Mensch wird sich selbst überwinden.

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