Blog vom 28.04.2013
„Das wird nie passieren!“ - ist ein häufiger Einwand von
Menschen die meine Blogs lesen, die sich mit der Arbeit die wir
gemeinsam mit 'Desteni' leisten zumindest oberflächlich
auseinandersetzen, die sich mit den Begriffen der Gleichheit allen
Lebens und der Einheit des Lebens konfrontiert sehen. Dieser Einwand
der eigentlich lediglich eine Reaktion ist, ist auch verständlich
und erfolgt ganz logisch aus der Bewusstseinswahrnehmung so wie sie
bei uns ausgeprägt ist. Von dem Standpunkt der vereinzelten,
isolierten Selbstwahrnehmung in mehr oder weniger fatalistischer
Opferhaltung klingt die Möglichkeit einer Welt der Gleichheit und
Einheit, der Gleichbehandlung und der bedingungslosen gegenseitigen
Unterstützung unvorstellbar utopisch. Das ist auch ganz klar, denn
die ganze Geisteshaltung eines Menschen unserer Welt ist auf die
Umweltbedingung der Ungleichheit geprägt und ausgelegt. Wir wachsen
auf in einem Umfeld künstlich erzeugter Ungleichheit und
Ungleichbehandlung und nehmen dieses Umfeld als natürlich gegeben
hin, und das schon seit ewige Generationen. Daher begründen wir auch
gerne unsere fatalistische Grundhaltung mit der Geschichte, mit den
Worten „Das ist schon immer so gewesen...“, die ungefähr so viel
Wirkung auf einen eigenständigen Geist haben wie ein kurzer
Juckreiz.
Was bedeutet eine einfache Behauptung
in Form einer Prophezeiung im Gegensatz zu der gelebten Wandlung
eines lebendigen Menschen, zu der aktiven Selbstarbeit die als
Resultat ein empirisches, lebendiges Beispiel für die Möglichkeit
der Neuausrichtung, der gewollten Anerkenntnis der Einheit und
Gleichheit allen Lebens gibt?
Allein die Tatsache dass sich so viele
Menschen, wenn man sich offen zu dem Weg der Selbstbefreiung von den
Glaubenssätzen der Hoffnungslosigkeit und Perspektivlosigkeit
menschlicher Entwicklung begibt, die Mühe machen dir immer wieder
versichern zu wollen wie hoffnungs- und aussichtslos deine
Anstrengungen seien ist ein deutliches Zeichen für die wahrhaftige
Wirksamkeit deiner Bemühungen. Doch auch das ist eine nicht einfach
so zu verhindernde Entwicklung in deinem Umfeld, dass es ganz egal
ist wie deutlich wirksam deine Veränderung auch sein mag, die
Ignoranz vieler Menschen wird kongruent dazu wachsen und sie werden
es übersehen, oder sogar verunglimpfen, dich diffamieren, dich einen
Heuchler oder ähnliches nennen, sobald sie glauben dich 'erwischt '
zu haben. Die Unterstellungen werden sich häufen und die Lügen
auch.
Aber all das spielt keine Rolle. Es ist
das Unverständnis und der Selbstschutz des Egos der sie dazu
veranlasst, ebenso wie es bei dir selbst der Fall war. Die
Überwindung dieses Punktes ist der schwerste der ersten Schritte zu
eigenständigem Denken und selbstverantwortlichem Leben. Es geht nur
um dich, nicht um Überzeugungen. Wenn du als das Leben, unabdingbar
verbunden mit allem Leben als das Beispiel gerade stehst für die
gelebte Einheit und Gleichwertigkeit allen Lebens, bist du selbst die
Veränderung und es ist keine Überzeugung und Selbstbehauptung
nötig.
Es ist auch nicht nötig auf ein Ziel
hinzuarbeiten, denn der Prozess der Veränderung, der gelebten
Selbstbestimmung und Ausrichtung am leben ist bereits das Ziel. Es
gibt keinen endgültigen Endzustand zu erreichen von dem aus man dann
auf alles zurückblicken könnte. Das Leben ist und muss ein
Entwicklungsprozess bleiben, es ist lediglich die Grundlage, der
Ausgangspunkt, die Perspektive von der aus man ist und
Handelt, die sich grundlegend ändert eben durch die selbstehrliche
Selbstarbeit. Diese Eröffnung, diese Erkenntnis ist nicht
vermittelbar, sie ist nur dir selbst offenbar, wenn der Schritt über
den Widerstand hinaus getan ist, wenn die freiwillige
Selbstbeschränkung durch das Dogma der Aussichtslosigkeit
durchbrochen wird. Dieser Schritt scheint nur aus einem Grund ein
solches Wagnis für das verängstigte Ich zu sein, nämlich dem, dass
im Falle der Wahrhaftigkeit seiner Verheißung ein Zurück nicht mehr
möglich ist und endlose Schritte in eigenverantwortlicher
Selbstregie folgen müssen, und dass von dem Zeitpunkt an die
Eigenverantwortung allgegenwärtig ist und nicht mehr ignoriert
werden kann. Doch davor Angst zu haben ist nachher unvorstellbar,
denn es sind genau diese Punkte die dich angstfrei und wahrlich
Selbstbewusst werden lassen, die dir die Lebenskraft in die eigenen
Hände zurückgeben und dich zum Leben erwecken, indem du dich selbst
als das Leben in allem Leben wiederentdeckst. Sich selbst zu stoppen,
sich zu bremsen und seine eigene, selbstbestimmte Entwicklung zu
begrenzen nur aufgrund einer Empfindung, einer ängstlichen
Prophezeiung, eines vagen Glaubens hin ist dann unvorstellbar und der
Gedanke wirkt geradezu lächerlich. Es ist überhaupt nicht relevant
wie sehr und ob man an das Eintreten einer Utopie glaubt. Was zählt
ist das was ist, und das ist die Wahrheit der Möglichkeit und damit
der Verantwortlichkeit des Menschen zur verantwortlichen, des Lebens
würdigen Selbstgestaltung in Selbstbestimmung. Die
Selbstverleugnung, die Ignoranz gegenüber dieser Möglichkeit aus
irrationaler Angst heraus beseitigt nicht die Wahrhaftige Tatsache.
Und je mehr Menschen sich offenbaren, sich selbst dekonstruieren und
als Beispiel den Weg des lebendigen Wortes, des tatsächlichen
Selbst-Wandels gehen, desto klarer wird diese Verantwortlichkeit als
symbolische Lebenskraft jedem klar vor Augen geführt und nach und
nach, Schritt für Schritt werden Die Geister sich hinterfragen und
das Leben wird sich durchsetzen, der Mensch wird sich selbst
überwinden.
Bastian Neumann / Ramstein /
Deutschland / 29.04.2013
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