Sonntag, 19. Mai 2013

Tag0090 - Warum Schreiben? Und für wen?

eldeeem / Foter.com / CC BY-NC-SA




 Blog vom 11.05.2013

Es ist wichtig zu verstehen, dass es beim Schreiben dieses Blogs, beim Schreiben dieser Art um den Prozess des Schreibens selbst geht, und ausschließlich darum. Es ist das Schreiben aus dem lebendigen Moment des Hier und Jetzt heraus, die Selbstoffenbarung und Entfaltung der inneren Gedankenmuster in selbstehrlicher Analyse. Das Lesen eines solchen Textes dient in keiner Weise der ‚Information‘ des Lesers, oder gar der Erweiterung des Wissens oder ähnlichem. Auch eine Anleitung kann ein solcher Text in keinem Fall sein. Der Grund ist, dass ich nicht über etwas schreibe, sondern dass ich die Dinge direkt aus mir herausschreibe um sie wie in einem Spiegel selbst während des Schreibens betrachten zu können. Es ist sozusagen ein Spiegel meiner Gedanken, dessen Spiegelbild natürlich nur ich selbst sehen kann, denn in dem Moment in dem ein anderer vor den Spiegel tritt ist es nicht mehr mein Spiegelbild, sondern das des anderen. Ich weiß, dass dieser Vergleich hinkt, denn der Spiegel selbst ist ja nur in dem Moment präsent in dem ich schreibe, so dass es überhaupt icht denkbar st, dass jemand anderes sich darin  spiegeln wüde. Das was lesbar zurückbleibt ist vielmehr eine Skizze, eine Zeichnung des Bildes die einen Eindruck davon wiedergibt was ich zu sehen in der Lage war. In dem Moment in dem der Text verfasst ist, wird das Geschriebene eben genau dazu, zu einer Skizze der Vorgänge, der Programme, so dass man sich einen Eindruck verschaffen, aber nicht wahrhaftig das wiedererleben oder wahrnehmen kann das in dem Moment des Schreibens stattgefunden hat. Das ist aber auch gar icht nötig oder gar Sinn des Schreibens, bzw. Der Veröffentlichung. Dass dieser Text zugänglich gemacht wird findet seinen Sinn in einer einzigen Tatsache, dass nämlich durch die Möglichkeit des Enblicks in die Selbstarbeit eines anderen Menschen die Erkenntnis der Gleichheit und Einheit, der grundlegenden Gemeinsamkeiten menschlichen Lebens offenbar wird, und zwar für denjenigen der sich selbst auf diesen Weg der Selbstbefreiung durch das Schreiben begibt. Im Grunde ist das so mit jedem Text, selbst mit wisenschaftlicher Facliteratur. Gelesen als Wissensquelle und angewandt als Anleitung macht man sich ledigkich zu einer programmierten Maschine, wobei das Programm fehlerhaft und unvollständig ist, da es sich eben nur um eine abstrahierte Skizze handelt. Erst der eigenständige, freie Selbstversuch kann einen authentischen Einblick verschaffen. Und dann gilt ein anderer Text wesentlich mehr, er dient zu viel mehr als zu einer Anleitung oder Wissensquelle, er ist eine unterstützende Begleitung, ein gleichwertige Gefährte, ein Teil der Einheit zu der man selbst zurückkehrt.

Fortsetzung folgt...

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