Nachträglich aus dem Handschriftlichen
Blog vom 22.04.2013
Faszinierend wie sehr wir als Menschen auf unser Bewußtsein,
unsere gedanken und die gedanklichen Interpretationen unserer Emotionen fixiert
sind, dass wir den Wert unseres Lebens selbst allein an dieser Wahrnehmung zu
messen scheinen. Jeder noch so kleine Moment dieser Existenz birgt so viele
Möglichkeiten, so viel Potential zur Selbstbestimmung, zur Selbstentfaltung,
zur Selbstkorrektur, zur Selbstarbeit und Selbstmotivierung, jeder Atemzug in
jedem Moment dieser Existenz als Mensch ist der einzige, wahrhaftige, lebendige
Ausdruck des Selbst – und was tun wir mit den meisten dieser momente?
Wir gestalten sie um, vergewaltigen sie, biegen und brechen
sie, feilen an ihnen herum bei dem Versuch die lebenigen, strömenden Momente an
die fixen Ideen und Vorstellungen, Erwartungen und Fantasien unserer
gedankenwelt anzupassen, sie hineinzuzwängen in die Enge unseres vergeistigten
Rückzugsgebietes, in diese Schall- und Blickdichte Kammer der
Selbstherrlichkeit und der Ich-Ideologie ind der wir uns in Sicherheit wähnen,
von der aus wir unsere Attacken auf das Leben planen und ausführen, im Namen
der Selbstbefriedigung einer wahnkranken Geistesexistenz die nichts als eine
Illusion ist, die sich parasitär durch den systematischen Missbrauch des Lebens
ernährt, sich zu bestätigen versucht und sich immer wieder über die eigene
Existenz rückversichern muss indem sie energetische Momente des befriedigenden
Erlebens herbeisehnt und rücksichtslos verfolgt, süchtig nach Energie zu deren
Erzeugung sie das Leben, die Substanz, die körperliche Materie und damit sich
selbst verbraucht.
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