Nachträglich aus dem Handschriftlichen
Blog vom 05.05.2013
Alle Erfahrungen, ob „positiv“ oder „negativ“ bewertet, sind
Konsequenzen der Handlungsweisen, der Denkweise und der Toleranzen der
menschen, bzw. des Menschen so wie er existiert, so wie wir uns / ihn
kultiviert haben und uns geschaffen haben.
Das soll nicht heißen, dass derjenige, der eine Erfahrung
macht, dem etwas widerfährt, dass der auch persönlich dieses Erlebnis mit
verursacht hat, die Ursache liegt in der Gesamtheit, der Art, Handlungs- und
Denkweise, das, was wir seine Natur nennen, was aber nichts weiter ist als all
die erlaubten, akzeptierten und zugelassenen Entwicklungen seines Bewusstseins,
die Toleranzen all dessen was wir Kultur und Persönlichkeit nennen, ohne dass
wir es hinterfragen, ohne dass wir in Erwägung ziehen würden, dass all die
Annahmen über diese Natur des Menschen lediglich aufgrund unserer Ignoranz sich
derart entwickelt haben und dass wir diese Grundlagen derart als natürlich
annehmen dass wir die offensichtlich zerstörerischen Konsequenzen in
fatalistischer Weise hinnehmen.
Wir scheinen zu glauben, dass das menschliche Bewusstsein
von Natur aus gute, lebensfördernde und richtige Grundprinzipien inne hätte und
dass man es wuchern lassen könnte ohne in irgendeiner Form verantwortlich für
die Entwicklungen zu sein die eine „Persönlichkeit“ nimmt. Die grundlegende
Infragestellung der primär rein bewusstseinsorientierten Selbstwahrnehmung
wagen wir nicht anzugehen. Sie würde jeden einzelnen direkt zu seiner Quelle,
seiner Wahrheit und somit seiner ganz eigenen Verantwortlichkeit führen.
Unvorstellbar für einen Menschen der es gewohnt ist zu „benutzen“, zu „gebrauchen“
und zu „verbrauchen“, unvorstellbar für eine verängstigte Existenz die alle
Verantwortung für etwaige Konsequnezen der eigenen Handlungsweisen imaginär
abgegeben hat, die sich hinter mentalen Institutionen versteckt und die keine
Möglichkeit kennt und sieht, diese Last der Verantwortlichkeit zu überleben.
Doch ebenso wie bekanntermaßen auch jede andere Angststörung
durch das entschiedene Durchleben und Aushalten der Angst und die abschließende
Erkenntnis ihrer Ungefährlichkeit, dass die Angst nur ein Symptom ist und dass
sie selbst nicht tötet, so gibt es auch hier nur einen Weg der Selbstbefreiung,
nämlich den, sich dieser Angst vor der Eigenverantwortung zu stellen und zu
erkennen, dass man selbst Herr dieser Angst ist und dass man es selbst i der
Hand hat das Tragen dieser Verantwortung zu verkraften.
Asl die eingebildete Existenz, als Persönlichkeit, ist man
sicher nicht dazu in der Lage dager wird man diese Illusion aufgeben müssen.
Doch das was bleibt ist eben das wahre Leben selbst, das, was man ist, der
Atem, der Herzschlag, der Organismus in einheit und Gleichheit. Und darin liegt
das Potential der Selbstbestimmung nach der Selbstvergebung und das Bewusstsein
wird zum Instrument des Lebens, der Heilung und der verantwortlichen
Selbstbestimmung.
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