Mittwoch, 15. Mai 2013

Tag0088 - Ich bin immer noch das Bild in meinem Kopf (Teil 3)

Demmer ღ ... / Nature Photos / CC BY-NC-ND



Blog vom 09.05.2013

Fortsetzung zu Tag0087 - Ich bin noch immer das Bild in meinem Kopf (Teil 2)


Doch wir er-warten immer etwas, es ist unser gesamter Geist der darauf ausgerichtet ist. Wir erwarten schon etwas dafür, dass wir hier sind. Von wem eigentlich? Wem gegenüber haben wir diesen Anspruch? Es stellt sich nämlich heraus, dass da niemand ist, außer uns selbst. Aber wir erheben einen Anspruch auf immer mehr, mehr Entwicklung, mehr konsum, mehr Komfort, mehr Besitz, doch wen oder was wir dabei schröpfen, woher dieses ‚Mehr‘ kommen soll ist uns überhaupt nicht klar. Aber wer selbstehrlich hinsieht erkennt, dass wir uns selbst täuschen, dass wir eben an dem Ast sägen auf dem wir sitzen, dass wir uns selbst verzehren und vernichten in diesem Wahn. Wir erwarten etwas vom Leben dafür, dass wir am Leben sind? Wie absurd kann die Bewußtseinsverklärung noch werden? Dass wir überhaupt etwas er-warten liegt einfach an der Haltung die wir dem Leben gegenüber eingenommen haben, diese lauernde, versteckt verstohlene Beobachtungsposition verrammelt hinter unserer Stirn, in Gedanken Pläne schmiedend und nach Beute Ausschau haltend benutzen wir unsere Körper um einen Schein zu wahren, um eine Rolle zu spielen und lauern im Inneren auf eine Gelegenheit „Profit“ zu machen, uns allein das zu ergattern was wir glauben das uns zusteht. Wir erwarten, wir warten, wir stagnieren während das Leben vergeht, unsere Chance an uns vorbeizieht endlich wirklich lebendig zu werden, unser Bewusstsein zu benutzen anstatt uns von ihm versklaven zu lassen indem wir willenlos zusehen wie wir programmiert werden, weil es uns sicherer und bequemer erscheint.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe durch Erwartungen und Zukunftsprojekrionen meine Entscheidungen und Empfindungen bestimmen zu lassen und damit meiner inneren Gedankensystematik und Fantasie die Kontrolle über mein Leben zu geben anstatt selbstbestimmt und eigenverantwortlich aus dem Moment heraus zu entscheiden.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe meine Handlungsmotivation in Vorstellungen und Projektionen meines Geistes zu suchen und nicht in der Wahrnehmung meiner Selbst als Eins und Gleich mit allem leben und der Notwendigkeit der Verantwortungsübernahme für das Leben und die Umstände der Systeme, der geselschaftlichen und gemeinschaftlichen Organisation.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe an eine übergeordnete Kraft oder Macht glauben zu wollen die alles derart lenkt, dass man letztlich sowieso machtlos ist, und in diesem unterbewußten Glauben einen Selbstschutz vor der Einsicht in die Eigenverantwortlichkeit gesucht habe.

Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es zugelassen habe mir positive oder negative Wertungen für bestimmte Verläufe der Ereignisse auszulegen und die Geschehnisse an diesen Vorstellungen und Idealen zu messen die meiner Fantasie entspringen und von eigennützigem Interesse motiviert und bewertet sind.

Fortsetzung folgt...



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