Samstag, 11. Mai 2013

Tag0081 - Die Natur des Menschen T2 / Niemand lehrt dich zu leben

h.koppdelaney / Art Photos / CC BY-ND


Blog vom 02.05.2013

Fortsetzung zu Tag0080 - Die Natur des Menschen ist wandelbar (T1)

 
"Es kann kein Eigeninteresse geben, das in irgendeiner Weise die freiheitlichen Rechte anderer beschränkt, das die Not und Bedürftigkeit anderer ausbeutet. Jedes Interesse das diese Umstände zur Bedingung hat, offen oder im Verborgenen, ist kein echtes, eigenständiges Interesse, sondern eine Programmierung, die Folge einer Gehirnwäsche, einer Entfremdung vom wahren Selbst, das Symptom einer lebensfeindlichen und damit selbstzerstörerischen Gesinnung. All diese Interessen, in unserer Gesellschaft wie in vielen anderen Industriegesellschaften durch den Konsumidealismus repräsentiert, sind keine frei gewählten Interessen, sie sind faule Kompromisse die uns als alternativlose Wege menschlicher Entwicklung verkauft werden."

Sie sollen die Sehnsucht nach Einheit und Gleichheit die in uns allen brodelt ersetzen, sie lenken diesen Drang in vorgefasste Bahnen und Wege, wir glauben dass wir dadurch lenkbar, kontrollierbar und unsere Leben vorhersehbar werden würde. Wir bekommen ganz besonders in den von Wohlstand und Überfluss geprägten Gesellschaften von klein auf ein unüberschaubares Angebot an sogenannten Interessen vorgefertigt serviert, damit wir uns sozusagen systemkonform 'entscheiden' können, ohne zu merken dass diese Entscheidungen nicht wirklich unsere eigenen sind, so dass wir uns trotz allem frei fühlen, auch wenn wir nur zwischen diversen Angeboten auswählen, ohne überhaupt auf den Gedanken zu kommen wir könnten unser eigenes Selbst entfalten, unsere eigenen Entscheidungen treffen. Tatsächlich können wir das im Grunde auch nicht, denn der verantwortungsbewusste Umgang mit unseren kognitiven Fähigkeiten, der Voraussetzung für ein wahrhaft freies, am Leben selbst-ehrlich ausgerichtetes Entscheiden wäre, wird uns von niemandem beigebracht oder vorgelebt. Niemand kann das wirklich, niemand tut das tatsächlich. Sie alle glauben für sich die günstigsten Entscheidungen getroffen zu haben, manche auch nicht und sie zeigen sich dementsprechend verbittert, doch die meisten unseres Kulturkreises, die geschützt durch ihren Wohlstand wie in einer Blase aus Selbstgefälligkeit leben denken sich alle möglichen Rechtfertigungen aus, warum sie es nun gerade so gut haben, wie sie es geschafft hätten dorthin zu kommen und dass dies ein Ergebnis ihrer persönliche Fähigkeiten, ihres Fleißes und unter Umständen sogar ihrer 'Güte' sei. Diese Selbstrechtfertigungen sind absurd und halten in aller Regel keiner genauen, objektiven Prüfung an der Wirklichkeit stand. Aber selbst dann findet das menschliche Bewusstsein noch Ausflüchte die dann eben nicht mehr mit Logik und gesundem Menschenverstand prüfbar sind, wie zum Beispiel dass sie eben aufgrund ihrer 'reinen Seele' oder ihrer Güte im Herzen von Gott oder dem Schicksal begünstigt seien.

Die Absurditäten der Selbstrechtfertigungen kennen kaum Grenzen und sie stehen oft in unerträglichem Gegensatz zu der offensichtlichen Wahrheit der Wirklichkeit des Lebens, gemessen an Ursache und Konsequenz. 

Fortsetzung folgt...

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