Blog vom 02.05.2013
Fortsetzung zu Tag0080 - Die Natur des Menschen ist wandelbar (T1)
"Es kann kein Eigeninteresse geben, das
in irgendeiner Weise die freiheitlichen Rechte anderer beschränkt,
das die Not und Bedürftigkeit anderer ausbeutet. Jedes Interesse das
diese Umstände zur Bedingung hat, offen oder im Verborgenen, ist
kein echtes, eigenständiges Interesse, sondern eine Programmierung,
die Folge einer Gehirnwäsche, einer Entfremdung vom wahren Selbst,
das Symptom einer lebensfeindlichen und damit selbstzerstörerischen
Gesinnung. All diese Interessen, in unserer Gesellschaft wie in
vielen anderen Industriegesellschaften durch den Konsumidealismus
repräsentiert, sind keine frei gewählten Interessen, sie sind faule
Kompromisse die uns als alternativlose Wege menschlicher Entwicklung
verkauft werden."
Sie sollen die Sehnsucht nach Einheit
und Gleichheit die in uns allen brodelt ersetzen, sie lenken diesen
Drang in vorgefasste Bahnen und Wege, wir glauben dass wir dadurch
lenkbar, kontrollierbar und unsere Leben vorhersehbar werden würde.
Wir bekommen ganz besonders in den von Wohlstand und Überfluss
geprägten Gesellschaften von klein auf ein unüberschaubares Angebot
an sogenannten Interessen vorgefertigt serviert, damit wir uns
sozusagen systemkonform 'entscheiden' können, ohne zu merken dass
diese Entscheidungen nicht wirklich unsere eigenen sind, so dass wir
uns trotz allem frei fühlen, auch wenn wir nur zwischen diversen
Angeboten auswählen, ohne überhaupt auf den Gedanken zu kommen wir
könnten unser eigenes Selbst entfalten, unsere eigenen
Entscheidungen treffen. Tatsächlich können wir das im Grunde auch
nicht, denn der verantwortungsbewusste Umgang mit unseren kognitiven
Fähigkeiten, der Voraussetzung für ein wahrhaft freies, am Leben
selbst-ehrlich ausgerichtetes Entscheiden wäre, wird uns von
niemandem beigebracht oder vorgelebt. Niemand kann das wirklich,
niemand tut das tatsächlich. Sie alle glauben für sich die
günstigsten Entscheidungen getroffen zu haben, manche auch nicht und
sie zeigen sich dementsprechend verbittert, doch die meisten unseres
Kulturkreises, die geschützt durch ihren Wohlstand wie in einer
Blase aus Selbstgefälligkeit leben denken sich alle möglichen
Rechtfertigungen aus, warum sie es nun gerade so gut haben, wie sie
es geschafft hätten dorthin zu kommen und dass dies ein Ergebnis
ihrer persönliche Fähigkeiten, ihres Fleißes und unter Umständen
sogar ihrer 'Güte' sei. Diese Selbstrechtfertigungen sind absurd und
halten in aller Regel keiner genauen, objektiven Prüfung an der
Wirklichkeit stand. Aber selbst dann findet das menschliche
Bewusstsein noch Ausflüchte die dann eben nicht mehr mit Logik und
gesundem Menschenverstand prüfbar sind, wie zum Beispiel dass sie
eben aufgrund ihrer 'reinen Seele' oder ihrer Güte im Herzen von
Gott oder dem Schicksal begünstigt seien.
Die Absurditäten der
Selbstrechtfertigungen kennen kaum Grenzen und sie stehen oft in
unerträglichem Gegensatz zu der offensichtlichen Wahrheit der
Wirklichkeit des Lebens, gemessen an Ursache und Konsequenz.
Fortsetzung folgt...
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