Ich vergebe mir selbst, dass ich es erlaubt und zugeassen
habe das Leben von vier Katzen für meine eigennützigen Zwecke der emotionalen
Stabilisierung und ind em Versuch meine depressiven Stimmungen und
unzulängliche Eigenverantwortung auszugleichen benutzt zu haben, sie in ihrer
Freiheit eingeschränkt zu haben, dass ich mir nicht vergegenwärtigt habe wie
sehr ich sie von mir abhängig gemacht habe entgegen ihrer Natur und ihrer
Fähigkeiten, dass ich mich selbst belogen und sie betrogen habe indem ich diese
Gefangenschaft mit meiner Sorge um ihre Sicherheit rechtfertigen wollte und
dass ich mich in vielen Momenten meiner Verantortung für sie entzogen habe.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe die Verantwortung für andere Lebewesen zu übernehmen, sie in
ein Abhängigkeitsverhältnis zu mir zu bringen obwohl ich zu diesem Zeitpunkt
und viele der Folgenden Jahre nicht einmal ansatzweise für mich selbst
verantwortlich zu Handeln in der Lage war.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir nicht erlaubt und es
nicht zugelassen habe die Lehre die „meine“ Katzen mir zur Verfügung gestellt
hatten indem sie mir bedingungslos zugetan waren, indem sie mir ihr Vertrauen
trotz ihrer zeitweise sehr unglücklichen Lage, eingesperrt in einer kleinen
Wohnung ohne Ausgang nie entzogen haben, wirklich zu erkennen und zu verstehen,
dass ich es nicht gewagt habe über mich hinauszuwachsen, mir klar zu machen
dass es meine Verantwortung gewesen wäre zuerst an ihr Wohl zu denken, mich
selbsterhlich zu befragen und mir das, was ich immer wusste, nämlich dass sie
nicht artgerecht, nicht frei und gesund bei mir leben konnten, dass ich trotz
des „guten Willens“ nicht in der Lage war die Verantwortung wirklich zu leben,
und dass ich um mir das nicht eingestehen zu müssen die Ereknntnis dessen was
richtig gewesen wäre verdrängt habe, offen einzugestehen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe meine Angst vor der Welt, vor dem System, den Menschen, dem was
aus ihnen wird als Rechtfertigung dafür genommen zu haben diese Tiere bei mir
einzusperren, dass ich mir eingeredet habe es sei trotz aller Umstände immer
noch das Beste für sie bei mir zu bleiben, angesichts all des Missbrauchs und
der Qualen die Tiere von anderen zu befürchten hätten, angesichts der Gefahren
und Unwägbarkeiten des Lebens in Freiheit.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe mir einzureden ich sei besonders begabt im Umgang mit Katzen,
weil sie mir immer gleich Vertrauen entgegenbringen, weil meine Katzen mir
immer vertraut haben und mir zugetan waren, und dass ich nicht erkennen wollte,
dass es die Katzen sind, die diese Entscheidung treffen, und dass sie selbst in
Gefangenschaft nicht hätten zu mir stehen müssen.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe die Abgabe zweier Katzen vor vielen Jahren so lange zu bedauern
und zu betrauern, dass ich mich emotional habe gehenlassen ohne die Chance und
Möglichkeiten für diese Tiere zu erkennen und mich für sie zu freuen da sie in
ein Umfeld kamen, in dem sie eben nicht auf kleinem Raum eingesperrt, sondern
gemeinsam mit anderen Tieren mit freiem Auslauf leben konnten.
Ich vergebe mir selbst, dass ich es mir erlaubt und es
zugelassen habe mcih selbst immer wieder zu verurteilen und zu bedauern in der
Erkenntnis des emotionalen Missbrauchs den ich betrieben habe, indem ich
Lebewesen für meine eigenen, persönlichen emotionalen Interessen meinem Willen
unterworfen habe.
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