Sonntag, 19. Mai 2013

Tag0091 - Warum Schreiben? (Teil 2) Überzeugung und Liebe...

JonathanCohen / Foter.com / CC BY-NC


Blog vom 12.05.2013

Fortsetzung zu Tag0090 - Warum Schreiben? Und für wen?

Auszug:

"[...] Und dann gilt ein anderer Text wesentlich mehr, er dient zu viel mehr als zu einer Anleitung oder Wissensquelle, er ist eine unterstützende Begleitung, ein gleichwertiger Gefährte, ein Teil der Einheit zu der man selbst zurückkehrt."

Aus diesem Grund ist auch eine Überzeugung etwas, das aus einem Menschen selbst kommen muss, ganz und gar, niemand kann wahrhaftig von jemandem überzeugt werden. Jede Überzeugung dieser Art ist entweder eine geschickte Manipulation die früher oder später an ihre Grenzen stößt, sich auflöst und unwirksam wird, oder sie ist ein Einwilligung aufgrund von Bequemlichkeit, Feigheit oder dem Verlangen nach Sicherheit und Gemeinsamkeit ohne dass diese Grundlage selbstbestimmt erkannt und akzeptiert wäre. En solcher Teil eier „Gemeinschaft“ ist immer ein unsicheres und schwaches Glied in der Kette, eine Persönlichkeit die nicht vertrauenswürdig und auch nicht verlässlich sein kann.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die Liebe. Die eigensinnige Überzeugung einen Menschen, besser gesagt eine Persönlichkeit gefunden zu haben, deren Eigenheiten und Eigenschaften man erkannt, analysiert und auf Kompatibilität überprüft hat, von der man glaubt dass sie exakt das widerspiegelt, was man von einem Partner der Liebe erwartet. Die Vorstellung der Verliebtheit, oder der Beziehungs-Bildung aufgrund einer Emotion, eines emotionalen Erlebens der scheinbaren Übereinstimmung eines Charakters, eine Persönlichkeit, und ihren äußerlichen Attributen als Grundlage einer Lebenspartnerschaft anzunehmen ist im äußersten Maße trügerisch, und auch missbräuchlich rücksichtslos gegenüber der gewählten Person. Schließlich gründet man eine Partnerschaft aufgrund einer Erwartungshaltung, die einzig und allein auf den persönlichen Vorstellungen und Interpretationen, welche Vielmehr Projektionen der eigenen Persönlichkeitsmerkmale sind, basiert, und lockt dadurch eine Person in eine Situation in der unerfüllbare Erwartungen an sie gestellt werden, da sie ihrerseits die Ansprüche die an sie gestellt werden nicht einmal erkennen oder verstehen kann. Nicht umsonst ist der Prozess des Kennenlernens, des Herantastens, ein Prozess der Verstellung, der Schauspielerei, bisweilen Prahlerei, der Manipulation und nicht selten der gezielten Vortäuschung falscher Tatsachen. Lediglich die Tatsache, dass diese Methoden von beiden Seiten angewandt werden verhindert eine frühzeitige Entlarvung des Betrugs, da natürlich jede Partei einer solchen Beziehung an der Vertuschung ihrer Täuschungsversuche interessiert ist und allerhöchstens einen Ausweg durch die gezielte, hinterhältige Entlarvung der Gegenseite bei gleichzeitigem Aufrechterhalten der eigenen Fassade sucht. Auch dieser Prozess ist ein alltäglicher, immer wiederkehrender, schon alles obligatorisch zu bezeichnender Trennungsprozess bei dem ohne große Rücksicht auf Verluste von beiden Seiten sprichwörtlich dreckige Wäsche gewaschen wird.

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