Blog vom 12.05.2013
Fortsetzung zu Tag0090 - Warum Schreiben? Und für wen?
Auszug:
"[...] Und dann gilt ein anderer Text wesentlich mehr, er dient zu viel
mehr als zu einer Anleitung oder Wissensquelle, er ist eine unterstützende
Begleitung, ein gleichwertiger Gefährte, ein Teil der Einheit zu der man selbst
zurückkehrt."
Aus diesem Grund ist auch eine Überzeugung etwas, das aus
einem Menschen selbst kommen muss, ganz und gar, niemand kann wahrhaftig von
jemandem überzeugt werden. Jede Überzeugung dieser Art ist entweder eine
geschickte Manipulation die früher oder später an ihre Grenzen stößt, sich
auflöst und unwirksam wird, oder sie ist ein Einwilligung aufgrund von
Bequemlichkeit, Feigheit oder dem Verlangen nach Sicherheit und Gemeinsamkeit
ohne dass diese Grundlage selbstbestimmt erkannt und akzeptiert wäre. En
solcher Teil eier „Gemeinschaft“ ist immer ein unsicheres und schwaches Glied
in der Kette, eine Persönlichkeit die nicht vertrauenswürdig und auch nicht
verlässlich sein kann.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Liebe. Die eigensinnige
Überzeugung einen Menschen, besser gesagt eine Persönlichkeit gefunden zu
haben, deren Eigenheiten und Eigenschaften man erkannt, analysiert und auf
Kompatibilität überprüft hat, von der man glaubt dass sie exakt das
widerspiegelt, was man von einem Partner der Liebe erwartet. Die Vorstellung
der Verliebtheit, oder der Beziehungs-Bildung aufgrund einer Emotion, eines
emotionalen Erlebens der scheinbaren Übereinstimmung eines Charakters, eine
Persönlichkeit, und ihren äußerlichen Attributen als Grundlage einer
Lebenspartnerschaft anzunehmen ist im äußersten Maße trügerisch, und auch
missbräuchlich rücksichtslos gegenüber der gewählten Person. Schließlich gründet
man eine Partnerschaft aufgrund einer Erwartungshaltung, die einzig und allein
auf den persönlichen Vorstellungen und Interpretationen, welche Vielmehr
Projektionen der eigenen Persönlichkeitsmerkmale sind, basiert, und lockt
dadurch eine Person in eine Situation in der unerfüllbare Erwartungen an sie
gestellt werden, da sie ihrerseits die Ansprüche die an sie gestellt werden
nicht einmal erkennen oder verstehen kann. Nicht umsonst ist der Prozess des
Kennenlernens, des Herantastens, ein Prozess der Verstellung, der
Schauspielerei, bisweilen Prahlerei, der Manipulation und nicht selten der
gezielten Vortäuschung falscher Tatsachen. Lediglich die Tatsache, dass diese
Methoden von beiden Seiten angewandt werden verhindert eine frühzeitige
Entlarvung des Betrugs, da natürlich jede Partei einer solchen Beziehung an der
Vertuschung ihrer Täuschungsversuche interessiert ist und allerhöchstens einen
Ausweg durch die gezielte, hinterhältige Entlarvung der Gegenseite bei
gleichzeitigem Aufrechterhalten der eigenen Fassade sucht. Auch dieser Prozess
ist ein alltäglicher, immer wiederkehrender, schon alles obligatorisch zu
bezeichnender Trennungsprozess bei dem ohne große Rücksicht auf Verluste von
beiden Seiten sprichwörtlich dreckige Wäsche gewaschen wird.
Fortsetzung folgt...
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